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Lademöglichkeiten für Elektroautos - Situation, Strategie, Ausblick


Doke

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

nach meinem Besuch letzte Woche war ich über zwei Dinge verwundert:

  1. Es gibt am PL keine Lademöglichkeit für Elektroautos.
  2. Ich kann nicht finden, dass dieser Sachverhalt hier schon einmal diskutiert wurde.

Beides hat mich gleichermaßen erstaunt ;)

Ich halte das Thema für ziemlich relevant, und wie ich unten ausführe, nicht nur für den einzelnen E-Autofahrer persönlich, sondern vor allem aus strategischer Sicht, wie sich der Park infrastrukturell für die Zukunft aufstellt. Aber fangen wir vorne an:

 

Wie ist die aktuelle Situation?
Ich habe nirgendwo einen Hinweis auf eine Lademöglichkeit für Elektroautos am Phantasialand gefunden. Im GoingElectric-Stromtankstellenverzeichnis sind 10 öffentliche Ladepunkte in der Brühler Innenstadt verzeichnet. Die meisten öffentlichen Ladepunkte begrenzen die Ladezeit auf etwa 4h. Im Januar 2021 waren 1,2% aller deutschen Autos elektrisch angetrieben[1]. 1,2% klingt nach Nische. Bei geschätzen 15000 Besuchern im Park und 5000 Autos auf den PL Parkplätzen sind das also  immerhin 60 Fahrzeuge, die jeden Tag Laden könnten (und es vermutlich schön fänden, das zu tun. s.u.). Nicht mit eingerechnet sind die Rudel holländischer Teslas, die meiner Beobachtung nach regelmäßig die Grenze richtung PL überqueren. Die heben den Schnitt sicherlich an, ob signifikant sei dahingestellt.
Aber auch eine 150%ige Steigerung des E-Auto-Anteils an der Gesamtflotte im Vergleich zum Vorjahr lassen erahnen, dass wir Änderungen erleben werden. Lasst uns deshalb in die Zukunft schauen.

 

Wie wird die Situation in Zukunft aussehen?
Eine Studie des Landkreises vom September 2020 zum Bedarf von Ladestationen im Rhein-Erft-Kreis[2] weist auf S. 70 für das Phantasialand für 2021 einen Bedarf von 50-100 Ladevorgängen pro Tag auf. Das passt ungefähr zu den oben geschätzen 60 Elektrofahrzeugen auf dem Parkplatz. Für 2026 werden mehr als 150 Ladevorgänge prognostiziert. Da die Skala der Studie bei ">150" aufhört, gehe ich angesichts der Wachstumsrate von deutlich mehr aus. Der Anteil der Neuzulassungen liegt 2021 nämlich bei 13% (und hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht)[1], sodass ich schlussfolgere: Es gibt jetzt schon einige, es wird in Zukunft aber noch viel, viel mehr Gäste geben, denen eine Lademöglichkeit für ihren PKW sehr wichtig ist. Abwarten und aussitzen kann viel schneller zu unangenehmen Situationen führen, als es die 1% Elektroautos im Moment vermuten lassen. Wenn ich mich als E-Auto-Fahrer daran gewöhnt habe, selbst beim Discounter-Einkauf eine Lademöglichkeit zu haben, stößt es auf unverständnis, dass das PL soetwas nicht anbietet. Folgend ein kurzer Ausflug, warum ich das so sehe.

 

Warum ist das Bedürfnis beim PL-Besuch laden zu wollen so groß? Welchen Mehrwert habe ich als Besucher/Kunde.

  1. Zunächst mache ich mal eine Annahme, die einige hier im Forum vielleicht nur schwer nachvollziehen können 😛: die allermeisten PL-Besucher suchen sich den Antrieb ihres Autos nicht danach aus, ob sie damit gut zum PL fahren können oder nicht. Anders gesagt: die Abwesenheit einer Lademöglichkeit wird für quasi niemanden das ausschlaggebende Argument sein, um sich kein Elektroauto zu kaufen. Andersherum kann ein Schuh draus werden. Da das PL nicht so besonders prickelnd mit Öffis zu erreichen ist, suche ich den Vergnügungsort meiner Wahl eher danach aus, wo ich mit vollem Akku wieder wegfahren kann. Ich denke, dass eine Lademöglichkeit für Elektroautos mindestens ein positiver Standortfaktor ist und aufgrund obiger Zahlen wird es bald ein Hygienefaktor sein (heißt: es zu haben fällt nicht positiv auf, aber es nicht zu haben ist für viele potentielle Besucher ein starkes Negativargument).
  2. An den meisten anderen Reisezielen finden sich inzwischen Lademöglichkeiten (seien es Städte, Sehenswürdigkeiten oder der IKEA); Das Klischee, dass das Elektroauto nur für die Kurzstrecke taugt, ist heute schon falsch und wird in den nächsten 4 Jahren noch viel weniger richtig werden. Grund ist weniger eine steigende Akku-Kapazität (reale Reichweite von Mittelklassewagen liegt oft bei 150-250km), sondern die fast immer vorhandene Lademöglichkeit am Zielort. Wie ihr vielleicht erraten habt, fahre ich selber elektrisch und fühle mich (anders als erwartet) nur äußerst selten in der Reichweite eingeschränkt. Das PL war eine überraschende Ausnahme!
  3. Viele PL Besucher nehmen eine etwas weitere Anreise in Kauf. Das verraten die Kennzeichen auf dem Parkplatz. Bei einer Anreise von 100km (z.B. Essen, Koblenz, Siegen) wird es mit Hin- und Rückweg also schon knapp ohne Zwischenstopp.
  4. Die Karre steht 8h lang rum und tut nichts. Selbst mit einer relativ schwachen (aber deshalb günstigen) 11kW Leitung bekomme ich in 8h jeden Akku wieder randvoll. Viele Autos wären vermutlich auch schon über eine 220V Haushaltssteckdose froh, das sind immerhin 100km extra-Reichweite.
  5. Die Kabel sind doch eh schon da. Wer auf die Idee kommt, Lifthügel durch LSMs zu ersetzen (keine Wertung, ich find's geil), wird ja wohl kein infrastrukturelles Problem mit zu dünnen Stromleitungen haben.

 

Warum ist die aktuelle Situation so?
Ich kann mir 4 Gründe vorstellen:

  1. Das PL sieht die von mir beschriebene Entwicklung als unkritisch und wartet erstmal ab. Meine Meinung: Man vertrödelt wichtige Zeit, in der man lernen könnte mit dem kommenden hohen Bedarf an Strom für Mobilität klarzukommen.
  2. Das PL hat einen Masterplan, der das Problem anderweitig löst (Stichwort Parkhaus).
  3. Das PL hat garkeinen Zugriff auf die Parkplatzsituation, da diese ja in fremden Händen liegt. Für die Betreiber der Parkplätze sind die unten beschriebenen Hürden schwieriger zu überwinden. Meine Meinung: Mir als Besucher ist ja wurscht, wem der Parkplatz gehört; Das Problem des leeren Akkus habe ich trotzdem. Das PL sollte sich hier erst recht eine schnelle Lösung überlegen, gemeinsam mit den Parkplatzbetreibern.
  4. Man ruht sich darauf aus, dass die anderen Parks (s.u.) auch keine Säulen haben. Wer also Achterbahn fahren will, muss eh den Ladesäulen-Zwischenstopp auf der Rückfahrt einplanen, egal wo man sich Vergnügen lässt. Meine Meinung ist identisch wie bei 1&2. So reaktionär habe ich das PL allerdings bisher nicht kennengelernt.

 

Welche Gegenargumente gibt es, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen?

  1. Installationskosten: Die Anschlüsse müssen erstmal gebaut werden. Könnte man sich aber bestimmt fördern lassen. Schätze ich fürs PL als eher unwesentlichen Kostenfaktor ein. Für die kleinen privaten Parkplatzbetreiber könnte das schon eher spannend sein. Kann aber durch Drittanbieter umgangen werden. s.u. Außerdem wird man früher oder später Lademöglichkeiten anbieten müssen. Die Autohersteller stellen auf 90% elektrisch um. Stichwort: Hygienefaktor.
  2. Verwaltungs-Infrastruktur für Ladekosten: Man braucht ein schlaues System, wie der Besucher den geladenen Strom bezahlt. Ich könnte es gut verstehen, wenn das PL nicht auf den Stromkosten sitzen bleiben möchte (kleine Rechnung: 30kWh Ladevolumen bei 0.2€ Stromkosten/kWh macht ca. 6€/Gast, also knapp 1000€ für 150 Ladungen pro Tag). Ebenso verständlicher Weise möchten die Fahrer konventioneller Antriebe per Umlage/Eintrittspreiserhöhung nicht für den Saft der Stromer mitbezahlen. Kann aber alles umgangen werden, wenn man einem externen Betreiber (EnBW, Ionity, etc.) erlaubt, seine eigenen Säulen hinzustellen und zu kassieren. An anderen Zielen ist das übrigens der Standard.
  3. Wer bekommt, wer nicht?: Natürlich ist ein zweischicht-System denkbar (Umparken nach 4h), aber kaum jemand wird aus der Taron-Schlange ausscheren, um sein Auto umzuparken. So oder so, es wird nicht jeder, der eine Säule benutzen kann, auch eine bekommen können. Allerdings haben alle Ausflugsziele dieses Problem, und mit dem Risiko, dass alle Säulen belegt sein könnten, gehe ich regelmäßig um. Ist für mich kein Argument, deshalb gar keine zu haben. Ärgerlich wäre es natürlich, wenn auf Mystery noch Säulen frei sind, ich aber auf China eingewiesen werde. Lässt sich aber regeln, und ist für mich daher nicht ausschlaggebend.
  4. Wie oben erwähnt: Zuständigkeitsgedöns mit den privaten Parkplatzbetreibern kann anstrengend sein. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man sich davon aufhalten ließe, wenn man das Thema ernsthaft angehen wollen würde.


Wie machen es andere Parks?
Die gute Nachricht für's PL: die Konkurrenz schläft auch, oder hat den gleichen mysteriösen Masterplan:

  • Einbisschenpositivbeispiel HansaPark: 10x Tesla + 2x normale Ladesäulen
  • Europapark: 6 Ladesäulen
  • Heidepark: 2 Ladesäulen
  • Moviepark: Nichts
  • Tripsdrill: Nichts
  • Holidaypark: Nichts

Diese kleine Statistik flüstert zu mir: irgendwie scheint da mehr hinter zu stecken als "der Park bekommt es halt nicht hin" oder "hat einfach keine Lust".

 

Deshalb: lasst uns diskutieren! Ich bin auf eure Gedanken gespannt :)Könnt ihr meine Überlegungen nachvollziehen oder denkt ihr, ich liege irgendwo falsch? Habt ihr Ideen, wieso das PL keine einzige Säule hat, der Aldi um die Ecke aber schon? Seid ihr betroffen und würdet euch über Lademöglichkeiten freuen? Denkt ihr, das PL verpennt etwas, oder haltet ihr es für richtig, dass das PL (noch) keine Lademöglichkeiten anbietet?

 

Schöne Grüße,
Doke

 

P.S.: Ich denke nicht, dass dies der richtige Ort ist, um über die allgemeine Sinnhaftigkeit der Elektromobilität zu diskutieren (wie schon in anderen Posts vermerkt: es geht hier ums PL, nicht um Politik). Jede/r ist willkommen, das Thema mit mir per PM zu diskutieren; Man muss allerdings damit rechnen, mit Fakten konfrontiert zu werden ;)

Quellen, abgerufen am 16.07.21:
[1] https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/Allgemein/pm01_2021_E_Antrieb.html
[2] https://www.rhein-erft-kreis.de/sites/default/files/abschlussbericht_eechargis.pdf

Hab eine Zusammenfassung für alle Lesefaulen vergessen:

tl;dr: Das PL hat keine Lademöglichkeit für E-Autos. Ich denke, man verpennt hier eine Entwicklung und verliert Lernzeit. Was denkt ihr?

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Willkommen hier im Forum @Doke. Ich habe das Gefühl, dass Du in erster Linie Lobbyismus für E-Autos und Ladeinfrastruktur machen möchtest. Oder geht es tatsächlich um den Park?

 

Allerdings ist das Anliegen legitim. Wenn man das PHL kennt, kann man davon ausgehen, dass eine Weltrekordladeinfrastruktur kommen wird, das aber, sagen wir mal, disket kommuniziert wird.

 

Noch spannender wäre übrigens die Umstellung der Shuttlebusse auf E-Antrieb. Zum einen könnte bei der Fahrt "bergab" der Bus beim Bremsen aufladen. Wenn das nicht ausreicht, dann kann man am Bahnhof beim Kassieren von 3 Euro pro Person die Zeit bis zur Abfahrt sinnvoll nutzen.😉

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Hallo Doke

 

Sehr interessant Deine Vermutungen.

Ja wir hätten auch schon oft gerne in Phl geladen.

 

Ich vermute es liegt an den Parkplatz Betreibern die schlicht keine so große Interesse haben viel Geld in den Parkplatz zu stecken.

 

Jedoch gibt es im Phantasialand eine Möglichkeit das E-Auto zuladen: In der Tiefgarage des LingBaos kann man über Starkstrom mit 7kW laden. Leider gibt es auch dort nur 2 Ladepunkte aber laut Rezeption extra für diesen Zweck vorgesehen.

 

Ach und die Konkurrenz schläft nicht völlig, denn in Efteling steht der größte Ladepark der Niederlande.

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vor 21 Minuten schrieb Bahnschalker:

Willkommen hier im Forum @Doke. Ich habe das Gefühl, dass Du in erster Linie Lobbyismus für E-Autos und Ladeinfrastruktur machen möchtest. Oder geht es tatsächlich um den Park?

 

Allerdings ist das Anliegen legitim. Wenn man das PHL kennt, kann man davon ausgehen, dass eine Weltrekordladeinfrastruktur kommen wird, das aber, sagen wir mal, disket kommuniziert wird.

 

Hallo Bahnschalker,

Lass mich dein Gefühl zerstreuen: Mir geht es tatsächlich um den Park. Von E-Auto Lobbyismus hab ich nichts.

vor einer Stunde schrieb Doke:

..., sondern vor allem aus strategischer Sicht, wie sich der Park infrastrukturell für die Zukunft aufstellt.

 

Du schätzt also, dass sie erstmal abwarten und sich dann eine werbewirksame Lösung hinstellen werden, wenn das Thema pressiert?

 

Man darf gespannt sein. Ich halte das für einen unnötig risikobehafteten Weg, ist aber vermutlich günstiger als kleckerweise jedes Jahr ein bisschen dazuzubauen.

 

Schöne Grüße,

Doke

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Hey @Doke, willkommen im Forum.

 

Ich habe zugegeben deinen Beitrag nur überflogen, weil ich vom E-Auto-Hype nichts halte und die Parkplätze zum Großteil externen Betreibern gehören, sodass das PHL da wenig veranstalten kann, deswegen gestatte mir die Frage, wie du darauf kommst, dass Nichtstun/Abwarten ein risikobehafteter Weg wäre? Beim Überfliegen konnte ich dazu nichts finden oder meinst du, weil der Hygienefaktor für E-Auto-Fahrer dann nicht gegeben wäre und die Besucher deshalb künftig wegbleiben könnten?

 

Ich denke, dass solange die deutsche Politik die Strompreise in die Höhe und die Versorgungssicherheit in die Knie treibt, E-Autos nur eine untergeordnete Rolle für die Mehrheit der Bevölkerung spielen werden. Selbst wenn wir von einem Zulassungsverbot für (Voll-)Verbrenner ab 2025 reden, wie es manche Kreise fordern, liegt der Anteil der Neuwagenkäufer weit unter einem Drittel. Und bei den Gebrauchtwagen spielen Vollelektrische kaum eine Rolle.

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vor 57 Minuten schrieb achterbahndennis:

deswegen gestatte mir die Frage, wie du darauf kommst, dass Nichtstun/Abwarten ein risikobehafteter Weg wäre?

 

Weil sowohl der Bedarf, als auch der Markt dafür schon heute da sind. Wir haben heute schon stellen- / phasenweise Ladesäulenknappheit.

 

@Doke Spannendes und berechtigtes Thema. Vor allem Orte wie Freizeitparks sind prädestiniert für Ladeparks. Auch wenn wir von Anfangsinvestitionen sprechen, werfen die Ladesäulen ja einen Ertrag ab, bzw. könnte man einfach Säulen von Ionity und Co auf seinem eigenen Grund und Boden aufstellen lassen. Zudem würden langsame 11kW Wallboxen ja locker ausreichen, da wären die Kosten nicht wirklich hoch. Ich bin mal gespannt, wann der Park da mal was liefern wird. Denn auch wenn China- und Mystery Parkplatz externen Betreibern gehören, muss das ja nicht heißen, dass irgendwo nochmal eine zusätzlich E-Auto Parkfläche entsteht.

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vor 1 Stunde schrieb achterbahndennis:

Hey @Doke, willkommen im Forum. [...]

gestatte mir die Frage, wie du darauf kommst, dass Nichtstun/Abwarten ein risikobehafteter Weg wäre? [...]

weil der Hygienefaktor für E-Auto-Fahrer dann nicht gegeben wäre und die Besucher deshalb künftig wegbleiben könnten?

Hallo Achterbahndennis, Danke :)

Meine wieder etwas längliche Antowort (sry!) wird mit den 3 kurzgesagten Statements zusammengefasst.

 

Kurzgesagt 1: Ja.

Wir können sicherlich darüber streiten, wieviele Leute das dann tatsächlich sein werden. Aber auch wenn nur 5% der Autos betroffen sind, sind es noch hunderte Gruppen täglich, denen die Abreise schwer gemacht wird. Und so sehr wie das PL sich als Premium Park etabliert hat, in dem überspitzt formuliert darauf geachtet wird, welche Buchen-Sorte in welchem Themenbereich stehen darf, ist es doch komisch, dass bis auf den Geheimparkplatz im Ling Bao (danke  @schienenschluss ;) ) keine Lösung angeboten wird.

 

Kurzgesagt 2: Ich halte es für risikoreich zu hoffen, dass sich das mit den Elektroautos schon irgendwie totlaufen wird.

Du sprichst von untergeordneter Rolle. Aktuell ist das richtig. Ich bin der Meinung, dass sich das in den nächsten 3 Jahren massiv ändern wird. Ich finde die Produktionsplanungen der Autohersteller und die oben zitierte Studie [2] des Landkreises eindeutig. Und selbst wenn langfristig nicht mehr als jeder 5. Besucher laden möchten (weil synthetische Kraftstoffe plötzlich der große hype sind), sollte ich diesen Hygienefaktor von 20% meiner Gäste nicht ignorieren.

 

Deshalb würde mich als PL schon interessieren, wieviele Leute denn ein solches Angebot überhaupt annehmen würden? 50%? 5%? Alle? Keiner? Wie groß muss ich meine Infrastruktur dimensionieren? Wie organisiere ich den Lade-/Bezahlvorgang, sodass es reibungslos läuft?

Kurzgesagt 3: Ich sehe das Risiko für den Park, dass man Reputation verliert und viele Kunden verschreckt, wenn man es dann irgendwann schlecht (weil hektisch) macht. Wann und wie schnell man hochskaliert, kann man ja immernoch sehen (je nachdem, ob es eine gehypte Blase ist, oder nicht).

 

Was ich nicht einschätzen kann ist: Wie läuft das mit externen Betreibern. Die hätten die Expertise und könnten vermutlich sehr schnell gute Lösungen realisieren. Kennt sich zufällig jemand aus, wie sowas läuft? Würde mich sehr interessieren.

 

@LeoLa

Zitat

Opportunitätskosten.

Dies!

 

Schöne Grüße,

Doke

Bearbeitet von Doke
Zitat LeoLa eingebunden (Änderungen anzeigen)
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Ich hab's: Der @Doke heißt in Wirklichkeit Elon und baut gerade eine Fabrik für E-Autos in der Nähe von Berlin.😀 (Da ist nicht so viel Streß mit Anwohnern und Naturschützer werden nicht ganz soooo Ernst genommen wie in Brühl)

 

Mehr Akzeptanz hättest Du, lieber Elon, wenn Du neben Deiner Fabrik noch einen schicken Freizeitpark bauen würdest. Aber bitte mit ordentlichen Darkrides (wenn ich die Meinung hier richtig einschätze)...

 

Ich vermute, dass es den PHL-Machern relativ egal ist, wie man zum Park kommt. Wichtig ist, dass man kommt. Eigentlich schade.

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Einfach warten bis genug E-Autos kommen, damit die Ladesäulen auch jeden Tag ausgenutzt sind. Sollte man innerhalb einer Off-Season wohl aufbauen können und dann kann man auch kalkulieren wie schnell sich das Spiel für den Betreiber lohnt. Reputation holt ein Freizeitpark über die Attraktionen, die Leute werden wohl irgendwie auch weiterhin zum PHL kommen. 

Bearbeitet von Henrik (Änderungen anzeigen)
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Ich glaube das warten, bis genügend E-Autos kommen, ist nicht die alle beste Idee.

 

Aktuell denke ich schon, dass es einen Bedarf gibt. Die meisten Parkbesucher besuchen den Park für ca. 8 Std.. In dieser Zeit reicht eine niedrige Ladeleistung um ein E-Auto wieder voll zuladen. 

 

Aber der Parkplatz gehört nicht dem PHL.

 

Es wäre möglich Stromverbrauchsschwankungen des Parks dadurch zu kompensieren. 

Beispiel: kostenloses Laden zwischen 8:00 -10:00 und 18:00-20:00.

 

Für das PHL würde das sich das lohnen, wenn Nachts die Hotelbesucher ihr Auto wieder laden könnten.

Dafür würden für das PHL wahrscheinlich keine Mehrkosten entstehen, da vermutlich die Abrechnung nach dem täglich Maximal verbrauchten Strom erfolgt.

 

 

Auf jeden Fall, könnte ich eine Lademöglichkeit gebrauchen. Erstmal für mein E-Rad, später auch für E-Auto

 

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Am 18.7.2021 um 06:45 schrieb ruelps:

Für das PHL würde das sich das lohnen, wenn Nachts die Hotelbesucher ihr Auto wieder laden könnten. Dafür würden für das PHL wahrscheinlich keine Mehrkosten entstehen, da vermutlich die Abrechnung nach dem täglich Maximal verbrauchten Strom erfolgt.

Rein aus Neugier, weil ich absolut keine Ahnung von Industrie-Stromvertragsmodellen habe: Woher hast du die Info bzw. ist es üblich, dass Industriestandorte Pauschalen zahlen?

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vor 6 Stunden schrieb achterbahndennis:

Rein aus Neugier, weil ich absolut keine Ahnung von Industrie-Stromvertragsmodellen habe: Woher hast du die Info bzw. ist es üblich, dass Industriestandorte Pauschalen zahlen?

Ich hatte einen Bekannten der beidem Energie Unternehmen Arbeit nachgefragt.

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vor 17 Stunden schrieb ruelps:

Ich hatte einen Bekannten der beidem Energie Unternehmen Arbeit nachgefragt.

 

Ganz schlechtes Deutsch, man sollte nicht Radfahren und auf dem Handy schreiben.

 

Also, ich kenne einen bei einem Energieversorger. Der hatte mir erklärt, dass der Maximalverbrauch bei großen Betrieben für die Kosten maßgeblich entscheidend ist.

 

__

Ich fände es schön, wenn das PHL seine Dächer, die nicht zur Dekoration dienen mit Solar bestücken würde. Auch hätte man im Bereich Fly vielleicht das eine oder andere stylische Windrad am Rand als Deko aufbauen können.

 

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Am 17.7.2021 um 14:41 schrieb Doke:

...Wir können sicherlich darüber streiten, wieviele Leute das dann tatsächlich sein werden. Aber auch wenn nur 5% der Autos betroffen sind, sind es noch hunderte Gruppen täglich, denen die Abreise schwer gemacht wird...

 

Um nur mal diesen einen Punkt auf zu greifen: Derzeit sind in D ca. 66,9 Millionen PKW zugelassen. Davon knapp über 365000 rein elektrische. Sind also ca. 1,8% betroffene Fahrzeuge.

Bei 41 Millionen Haushalten in D und 66,9 Millionen PKW hat mehr als jeder zweite Haushalt 2 Fahrzeuge zur Verfügung. Bei vielen dürfte nur eines der zwei Fahrzeuge rein elektrisch sein. 

Es sind also deutlich weniger als 1,8% der Haushalte betroffen. Da mir da genaue Daten fehlen, nehme ich mal an, dass 1,5% der Haushalte betroffen sind. (Halte ich ehrlich gesagt für zu hoch gegriffen aber ich will die Sache ja nicht künstlich klein rechnen.)

 

Laut einer Studie der Allianz liegt die durchschnittliche Reichweite von E-Autos derzeit bei ca. 400km. Von dem Abreiseproblem betroffen sind also (im Durchschnitt) nur Gäste mit mehr als 200km Reichweite. Das dürfte im Park ein kleinerer Teil der Gäste sein. Sagen mir mal großzügig jeder zehnte. Also 10%. (Halte ich für zu hoch gegriffen. Siehe oben.)

10% von denen widerum 1,5% nur ein Elektroauto haben. Kommen wir auf 0,15% der Besucher.

 

Laut Wikipedia hatte der Park 2019 (also vor Corona) ca. 2 Millionen Besucher. Würde nach dieser Rechnung also bedeuten, dass im Jahr 3000 Gäste betroffen sind.

Bei durchschnittlich 3 Personen pro PKW also 1000 Fahrzeuge die im Jahr auf dem Parkplatz geladen werden müssten.

 

Bei ca. 284 Öffnungstagen im Jahr (Saison 2018 incl. Wintertraum 2018-2019) komme ich auf durchschnittlich etwa 3,5 E-Autos am Tag.

 

Jetzt könnte man natürlich sagen, der Park braucht laut dieser Rechnung 4 Ladesäulen. Wenn man sich die Parkplätze an einem durchschnittlichen Öffnungstag ansieht könnte man aber auch sagen, dass es dem Park völlig egal sein könnte, wenn da drei Autos weniger stehen.

 

Hinzu kommt noch, dass wohl viele die mehr als 200km Anfahrt haben eine Unterkunft in der Nähe buchen werden. Parkhotels oder Hotels in der Umgebung. Ladesäulen auf den Tagesgäste Parkplätzen sind also noch weniger nötig. Eventuell mehr in den Hotels. Da würde ich aber vermuten, dass Angebot und Nachfrage die Anzahl bestimmen. Wenn mehr Gäste danach fragen werden auch mehr gebaut. Wenn er derzeit nur zwei Gibt, ist die Nachfrage wohl nicht so hoch.

 

 

Bearbeitet von Ðata (Änderungen anzeigen)
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Darf man meiner Meinung nach nicht so sehen. Denn nach dieser Logik muss ich mir ja erst ein E-Auto kaufen, damit dann für mich eine Ladesäule gebaut wird. Und warum kaufen sich viele kein E-Auto? Richtig - mangelhafte Ladeinfrastruktur. Für eine steigende Akzeptanz von E-Autos ist ein (vorausgeganger) Ausbau der Ladeinfrastruktur essentiell. Es ist sogar aktuell das einzige tatsächliche Problem. 

Gerade aus dieser Perspektive wäre es wichtig, dass der Park Lademöglichkeiten anbietet (und auch damit wirbt). Weil sie so einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. 

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vor 55 Minuten schrieb LeoLa:

Gerade aus dieser Perspektive wäre es wichtig, dass der Park Lademöglichkeiten anbietet (und auch damit wirbt). Weil sie so einen Beitrag zur Verkehrswende leisten. 

Aber was bringt das dem PHL? Wieso sollte der Park Geld ausgeben, um eine einseitige Verkehrswende evtl. minimal voranzutreiben, wenn sich diese Investition vermutlich nie (nachweislich) amortisieren wird?

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Am 16.7.2021 um 21:47 schrieb Doke:

die allermeisten PL-Besucher suchen sich den Antrieb ihres Autos nicht danach aus, ob sie damit gut zum PL fahren können oder nicht. Anders gesagt: die Abwesenheit einer Lademöglichkeit wird für quasi niemanden das ausschlaggebende Argument sein, um sich kein Elektroauto zu kaufen.

 

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