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Nachdem wir zu Beginn unseres Kurzurlaubs 2 Tage im Europa-Park waren (siehe Bericht) und die beiden folgenden Tage auf einem Campingplatz in Kehl (von dort aus mit der Bahn über den Rhein nach Straßburg), blieb jetzt noch der Sonntag für spontane Ideen übrig.

Das Wetter in den ersten 4 Tagen war für Ende Oktober traumhaft, laut Wetter-App sollte der Sonntag allerdings regnerisch und kalt werden. Was liegt da näher als ein Besuch in einem Freizeitpark?!:D

Grundsätzlich gehe ich gerne bei mäßigem Wetter in einen Park, da es dann nicht so voll ist und man sich zwischendurch immer mal irgendwo trocknen oder aufwärmen kann. Ok, für Tripsdrill trifft das nur bedingt zu, da es keine Dark-Rides oder Shows gibt, aber egal… die Familie hatte ich auf jeden Fall davon überzeugen können.

Also ging es Sonntag Morgen bei leichtem Regen Richtung Tripsdrill, was mehr oder weniger auf dem Rückweg in die Heimat lag. Auf der Autobahn merkten wir schon, dass es ziemlich stürmisch war, der Bulli wurde ganz schön hin und her geschaukelt. Wir machten schon Späße, dass im Park alles geschlossen hat deswegen. Dass wir damit nah an der Realität waren, wussten wir da noch nicht. Da für uns Urlaub auch immer eine Zeit nahezu ohne Handys, Uhren und sonstigen Zwängen des täglichen Lebens bedeutet, hatten wir von Sturmtief Herwart nämlich nichts mitbekommen. Die schlimmsten Ausmaße hatte der Sturm zwar im Norden von Deutschland, aber auch im Süden gab es Beeinträchtigungen. Etliche Freizeitparks waren an diesem Tag komplett geschlossen, u.a. der Skyline Park, Plohn und Belantis. Auch Tripsdrill hatte nicht pünktlich um 9 Uhr geöffnet, da erst noch Sturmschäden beseitigt werden mussten. Dies haben wir aber alles erst im Nachhinein erfahren.

Gegen 10 Uhr erreichten wir den Parkplatz in Tripsdrill, der gähnend leer war. Dort standen vielleicht 20 Autos. In diesem Moment kam ein heftiger Regenschauer herunter, also frühstückten wir erstmal im Bulli die Brötchen, die wir noch am Campingplatz gekauft hatten. Wie so oft bei schwallartigem Regen ließ dieser schnell wieder nach und wir machten uns auf Richtung Eingang. Auf einem Schild war zu lesen, dass der Park eine Stunde früher schließt, also um 17 statt um 18 Uhr.

Direkt hinter dem Eingang befindet sich das Gaudi-Viertel, eine Indoor-Spielwelt für Kinder, und wir überlegten kurz, ob wir dort auf trockenes Wetter warten sollten. Aber nein, Kapuze auf und weiter… was dann folgte, war verwirrend, unheimlich und unglaublich zugleich: wir liefen durch einen komplett leeren, totenstillen und durch das Wetter düster wirkenden Park. Totales Lost Place–Feeling! Alle Attraktionen standen still. Da, ein sprechender Mülleimer… Müll aus der Hosentasche gekramt, rein damit… nichts! Nur 2 Animatronics im Freilichtmuseum verrichteten unermüdlich ihren Dienst, was wie in einem schlechten Horrorfilm wirkte.

Ich muss meiner Familie ein Lob aussprechen, dass sie zu diesem Zeitpunkt den Parkbesuch nicht in Frage gestellt hat. Unermüdlich gingen wir weiter in den hinteren Teil des Parks. Achterbahn-Schienen waren zu erkennen. Und der Sky Fly zeigte sich am Himmel, sogar mit echten Menschen drauf. Wir waren also doch nicht alleine.

Schließlich erreichten wir den Teil des Parks, zu dem die Holzachterbahn Mammut, der Gerstlauer Infinity Coaster Karacho und eine Burg mit dem Bobsled Coaster G´sengte Sau und der Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen gehört.

Wir schlängelten uns durch den sehr schön gemachten Wartebereich von Mammut bis in die Station. Dort angekommen mussten wir warten… weil 6 Personen für eine Fahrt gebraucht werden! Einige Minuten später waren wir schon auf dem Weg Richtung Ausgang, um zwei weitere Besucher zu rekrutieren, als doch noch ein Pärchen die Station betrat und die Fahrt losgehen konnte. Die Wagen sind nett gemacht, aber längst nicht so bequem und großzügig wie die GCI-Wagen. Durch einen schön thematisierten Raum geht es in den Lift und es folgt der rasante First Drop. Im Laufe der Fahrt lässt das Tempo dann deutlich nach, in der zweiten Hälfte sorgt lediglich der Richtungswechsel im nebligen Tunnel nochmal für Nervenkitzel. Alles in allem eine schöne familientaugliche Fahrt. Zum Tempo muss man sagen, dass die Bahn morgens bei kühlen Temperaturen und mit 6 Personen besetzt natürlich deutlich langsamer ist als nachmittags im Hochsommer mit vollbesetztem Zug.

Weiter ging es zur G´sengten Sau. Im Gegensatz zu Mammut mussten wir hier nicht auf weitere Fahrgäste warten, da in die Wagen eh 4 Personen passen. In der vorderen Reihe musste ich mit meinen langen Beinen ganz schön kämpfen, dass ich diese unterkriege. Hinten passt es deutlich besser. Die Fahrt mit den Wilde Maus-Kurven, rasanten kurvigen Abfahrten und den drei Hügeln macht Spaß. Also direkt nochmal sitzen bleiben.

Da es immer noch leicht geregnet hat und wir eh schon nass waren, setzten wir uns anschließend in die Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen. Die Boote sind einfach toll und die Fahrt macht Spaß.:000_dusche:

Nun folgte das Achterbahn-Highlight des Parks: Karacho. Wie schon beim Europa-Park hatte ich mir vorher kein Onride angeschaut, dementsprechend überrascht war ich dann von der Fahrt. Wer die Bahn kennt, weiß was ich meine. Es ist eine tolle Bahn mit sehr vielen spaßigen Elementen. Am besten gefallen mir der Top Hat und der Dive Loop in den Tunnel.

Am Ausgang wärmten wir uns nun mit Kakao und Cappuccino auf. Jetzt kam sogar die Sonne raus und verschwand auch für den Rest des Tages nicht mehr. Mit der Sonne wurden jetzt auch vermehrt andere Besucher gesichtet und es entwickelte sich langsam normales Freizeitpark-Feeling, auch wenn es immer noch extrem leer war.

Auf dem Rückweg in den vorderen Teil des Parks fuhren wir noch eine Runde Waschzuber-Rafting. Wie schon bei Mammut und der Badewannen-Fahrt war es auch hier fast schon schade, dass wir schnell durch den Wartebereich gehen konnten, da diese extrem detailverliebt gemacht sind. Die letzte Achterbahn folgte nun mit dem Rasenden Tausendfüßler, der für einen Large Tivoli Coaster sehr bequem und sanft durch die schöne Umgebung fährt, zum Teil ganz knapp übers Wasser. Daumen hoch. Das gleiche gilt für den Sky Fly und die Suppenschüsselfahrt, die überraschend drehfreudig zu Werke geht. :000_tanzen1:

Zum Mittagessen fanden wir uns im Gasthaus zur Altweibermühle ein, wo es leckere regionale Spezialitäten zu vernünftigen Preisen gibt.

Nun wollten wir in den zum Park gehörenden Wildpark, allerdings war uns nicht bewusst, dass dieser ein ganzes Eckchen vom Park entfernt liegt. Es fährt wohl auch eine Bimmelbahn dorthin, wir machten uns aber zu Fuß auf den Weg. Der Fußweg ist mit 10 Minuten angegeben, das ist allerdings recht optimistisch. Dazu fehlt an einer Weggabelung ein Schild, so dass wir uns etwas verlaufen hatten. Endlich angekommen ist der Wildpark auch echt schön, der Parkplatz davor war sogar voller als der vom Freizeitpark. Zur Fütterung um 14:30 Uhr haben wir es leider nicht mehr geschafft. Nach einer kurzen Runde ging es also wieder zurück zur Tripsdrill-ERT. Die letzten 2 Stunden verbrachten wir also auf Mammut, G´sengte Sau und Karacho.:000_rollercoaster:

Durch die späte Ankunft, den Ausflug in den Wildpark und die verkürzte Öffnung haben wir letztlich einiges unbeachtet gelassen, darunter die Altweiber- und Altmännermühle, den Donnerbalken, die Gugelhupf-Gaudi-Tour, das Seifenkisten-Rennen und den Heißen Ofen. Es gibt also auch einiges zu erleben, wenn es an den Achterbahnen mal voller ist.

Meine Erwartungen an den Park waren recht hoch, diese wurden sogar noch übertroffen. Auch der Rest der Familie war begeistert, vor allem von der schönen Thematisierung der Wartebereiche und Attraktionen. Der Park steht nicht umsonst unter dem Motto „Mit Liebe gemacht“. Dark Rides und Shows vermisst man nicht, wenn man vorher weiß, was einen erwartet. Lediglich das Werben mit „über 100 Attraktionen“ sollte man sich sparen… Mülleimer, Souvenir-Shops, Foto-Stationen und der Parkplatz sind keine Attraktionen!:P

Doch, auf dem Parkplatz gab es dann tatsächlich eine Attraktion: Ein Storch stolzierte zwischen den Autos umher und posierte bereitwillig für ein Abschiedsfoto.

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