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[Freizeitparks Weltweit] Minutengenaue Abrechnung statt Tageskarte für den Freizeitpark


JayPeck

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Wie die niederländische Seite http://numrush.nl/ berichtet, kann man für einige Freizeitparks den Eintritt nun auch minutenweise bezahlen.

Dabei ist unter anderem das Bobbejaanland in Belgien und scheinbar auch der deutsche "Kernie´s Familienpark" in Kalkar. Mit der App

Tapperuse loggt man sich ein um den Park zu betreten und dann wieder aus, wenn man den Park verlässt. 

 

Der Besuch wird dann via Minute abgerechnet. So kostet zum Beispiel die Minute Bobbejaanland 12 Cent, was 7,20 Euro pro Stunde entspricht.

 

Damit kann sich diese Version für alle die lohnen, die an einem leeren Tag nur schnell alle Achterbahnen "counten" möchten, ohne den vollen Ticketspreis für eine Tageskarte zu bezahlen.


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Grundsätzlich halte ich wenig von Apps und nutze so wenig wie möglich davon. Das ist aber ein anderes Thema. Ich fürchte, daß das ein Nischenthema bleiben wird. Vermutlich werden wenige überzahlen, also auf Minutenbasis so lange bleiben, daß sie mehr als die Tageskarte zahlen. (Einen Deckel halte ich für unwahrscheinlich/selten). Vermutlich geht es also darum, Kurzbesucher oder Nichtbesucher (öfter) in den Park zu bekommen. 

 

Es kann sich für Counter, Kurztourer (2 Parks am Tag sehen) oder Alleinfahrer bzw. Zaungäste (Kinder sind den ganzen Tag mit dem Vater da, am Abend kommt die Mutter mit rein zum gemeinsamen Abendessen) und für kleine Parks rentieren, denke ich. Ich selbst bin immer mal allein unterwegs, da reichen mir 2-3 Stunden für einen normalen Park, 1 Stunde für einen kleinen Park und nur mal reinschauen kurz, das könnte auch mal nett sein. Ärmere Familien könnten sich so vielleicht sogar mal ein paar Stunden leisten.

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Soweit ich gelesen habe, zahlt man nie mehr als den normalen Eintrittpreis an der Tageskasse, wenn man länger bleibt und via App bezahlt. Somit ist der Preis gedeckelt. 

 

Zuzüglich einer Transaktionsgebühr von 0,75 Euro je Vorgang.

 

Ich finde das Konzept spannend und würde es auch selbst nutzen, zum Beispiel um kleinere Parks zu besuchen, die mir außer einer Achterbahn nicht viel

bieten.

 

Natürlich geht damit die eigentliche Idee verloren, einen Freizeitpark umfassend kennenzulernen, was ein wenig schade ist.

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Das finde ich persönlich nicht sooo toll. Das hat ein wenig Parkhaus/Parkuhr-Charakter. Oder Taxameter. Letztlich denkt man irgendwie doch ständig daran, dass die Uhr tickt.

Ich möchte aus heutiger Sicht einen Parkbesuch nach Möglichkeit entschleunigt und ohne Zwänge erleben.

 

Konzepte, um "nur mal schnell was zu counten" oder auch in Ruhe was zu essen fände ich cool. Allerdings halte ich da so eine Art Tivoli-Modell für geeigneter/angenehmer. Gratis oder gegen minimale Grundgebühr rein, aber ohne Zeitlimit. Die Rides z.B. auch separat als Einzelfahrschein oder Kontingent kaufen.

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Hmmm... ich schließe mich den Vorrednern an. Ich finde nicht, dass dieses Abrechnungsmodell zum Produkt passt. Ein Besuch in einem Freizeitpark ist nun mal eine Tagesbeschäftigung - erst Recht wenn man die Anreisezeiten vom Großteil der Besucher mit einrechnet. Mal davon abgesehen, dass die Branche als Ganzes sowieso dahin tendiert die durchschnittliche Verweildauer der Gäste im Park zu erhöhen und nicht zu senken.

 

Aus der Ferne betrachtet, ist die Nachfrage danach einen Themenpark stundenweise zu Erleben in meinen Augen so gut wie nicht vorhanden, da dies ein Verhalten ist, was man eigentlich nur von Jahreskartenbesitzern kennt, die dies auch nur machen, weil sie es eben können, ohne dass es zusätzliche Kosten auslöst. Also etwas was aus der Möglichkeit geboren ist und nicht etwas,  das praktiziert wird, weil explizit danach verlangt wird. Der Selling-Point einer Jahreskarte ist Flexibilität durch unbegrenzte Besuchsmöglichkeit und nicht Steigerung der Attraktivität von Kurz-Aufenthalten (wobei das eine aber auf das andere hinausläuft).

 

Es stellt sich aber die Frage, was man mit dem stündlichen Abrechnungs-Modell bezwecken will und ob es nicht doch Anwendungsbereiche gibt, wo das Sinn machen kann. Schlussendlich ist es auch immer eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Angenommen, das App-basierte System ist verhältnismäßig günstig in der Entwicklung (z.B. weil man sowieso eine Park-App entwickelt und diese Funktion dann integriert) und Unterhalt (weil man auf bestehender Technik-Infrastruktur aufbaut), dann könnte selbst ein Strom aus Kleckerbeträgen am Ende zu einer guten Einkommensquelle werden.

 

Ich tue mich aber schwer damit ein  richtiges Anwendungsgebiet zu finden: Diese Abrechnung nach Zeit hat in meinen Augen nur die Vorteile "absolute Kostenkontrolle" und "Unverbindlichkeit/Flexibilität" - so etwas wie ein "unverbindliches Kennenlernen/Schnuppern". Wenn es voll ist oder nicht gefällt, dann geht man halt wieder ohne ein schlechtes Gewissen wegen des Eintrittspreises haben zu müssen. Aber wer plant einen Freizeitparkbesuch schon so flexibel? Das kann sich allerhöchstens das Stammpublikum ohne lange Anfahrtswege erlauben - es wäre also der Versuch das Butter-und-Brot-Geschäft ein wenig mehr zu melken. Wie bereits erwähnt, dürfte dies eher kleineren Parks, die von der unmittelbaren Region leben besser in die Karten spielen, als ein Park in der Größenordnung des Phantasialands, welches seine Zukunft überregional sucht. Wenn man ein "neues" Bezahlmodell für die Gäste will, die nur auf einen "Abstecher" vorbei wollen, könnte man ja auch wieder Halbtagestickets für 20 - 30 € einführen. Dass man diese aber schon vor langer Zeit abgeschafft hat, zeigt eigentlich schon ganz deutlich wo der Hase lang läuft. 

 

Der einzige Bereich, wo ich das Stundenweise-Abrechnen für wirklich sinnvoll erachte ist in Freizeitpark-Resorts mit Multi-Gate-Tickets. Es gibt ja den ein oder anderen Mutterpark, der sich einen etwas verkümmerten Schwesternpark gönnt, der nicht ganz für einen kompletten Tagesbesuch ausreicht und auch ansonsten mit der Auslastung zu kämpfen hat (Disney Studios *hust* Ferrari Land *hust*). Ich kann mir vorstellen, dass eine stundenweise Abrechnung schon attraktiv wäre für Besucher denen Park-Hopper-Pässe zu teuer sind und die ansonsten ganz auf den Zweitpark verzichtet hätten. Besuchern denen dieses finanzielle Extra-Commitment in einem eh schon teuren Familienurlaub einfach zu kostspielig ist, die sich aber auf "schnuppern" einlassen würden.

Auch als alternatives Bezahlmodell für den Business-to-Pleasure-Bereich, fände ich es nicht verkehrt. Soweit ich weiß ist der Parkeintritt bei Tagungen im PHL immer mit enthalten, aber eventuell lässt sich der ein oder andere Firmenchef mit der Illusion der Kostenkontrolle locken, wenn der Parkeintritt stündlich optional zubuchbar ist. Auf der anderen Seite: Wer tagt schon in einem Freizeitpark ohne was vom Freizeitpark zu sehen? Wo bleibt dann das "Pleasure" bei "Business to Pleasure"? 

 

Grundsätzlich finde ich es aber gar nicht verkehrt mit anti-zyklischen und kontra-intuitiven Trends zu spielen. Immer wenn eine Branche auf eine Karte setzt (Naherholungsziel), tun sich dort Möglichkeiten auf, wo keiner hinguckt - in diesem Fall so etwas wie "Drive-In-Kunden". Ganz persönlich sehe ich einen solchen Trend in der Zukunft der Bezahlmodelle, was die Benutzung von komplexen Instrumenten angeht, die man sonst eher aus der Finanzbranche kennt - nur eben so, dass es Lieschen Müller auch versteht.

In erster Linie denke ich hierbei an Optionen, Versicherungen und die Aussicht auf Kostenersparnis/finanziellen Gewinn für den Kunden. Die Idee ist immer die gleiche: Man macht sich die schwankende Nachfrage bei gleichzeitig fixen Preisen zu Nutze: Genau wie bei Billigfliegern, gibt es starke Rabatte auf Tageskarten, die lange im Voraus (mind 1 Jahr) gebucht werden. Damit lockt man auch Familien von weit außerhalb, die ihren Urlaub bspw. sowieso ein Jahr im Voraus buchen. Die eigentliche Haken jedoch ist, dass man das Tagesticket nicht direkt kauft, sondern eine OPTION darauf - die nicht personengebunden ist und sich weiterverkaufen lässt. Sprich: Wenn es ein Jahr später im Familienurlaub dann doch woanders hingehen soll, kann ich das Ticket (virutell) kurzfristig zu einem nur noch leicht rabattierten Preis an Dritte (niemals mehr als  an der Tageskasse) oder gegen einen kleinen Aufpreis ("holding fee", "Reservierungsgebühr") ans PHL zurück verkaufen. Die Plattform für den Kartenverkauf wird hierbei vom PHL gestellt und verwaltet (quasi eine Tickettauschbörse). Außerdem verdient der Park durch geringfügige, prozentuale Transaktionsgebühren (Geschäftsmodell PayPal & Ebay). Hierbei gibt es eigentlich nur Vorteile: Die Besucher haben die Option auf stark rabattierte Urlaube bei relativer Freiheit von Stornogebühren und bei Privatverkauf sogar die Aussicht auf finanziellen Gewinn; der Park kann Auslastungen frühzeitig steuern und sogar am ein und denselben Ticketverkauf mehrmals verdienen. Freiredend bedarf es einiger Feinjustierungen und Schutzmechanismen gegen Schwarzmarkt und Hamsterkäufe, sowie Sperrkontingente für die Tageskassen. Vom Grundkonzept her finde ich es aber vielversprechend: Stellt euch vor im allbekannten Saison-Kalender auf der Freizeitpark-Webseite stehen zu den jeweiligen Tageskartenpreisen, so etwas wie ein "Gebrauchtpreis" für ein Ticket aus der hauseigenen Ticketbörse - funktioniert bei Amazon doch auch. Wie hoch die jeweiligen Rabatte ausfallen, wird von der Tauschbörse automatisch gesteuert anhand von preisrelevanten Kennzahlen: insb. generelle Nachfrage (Saison); akute Nachfrage (Nähe von Kaufdatum zu Eintrittsdatum). Ich bin mir sicher, dass wir solche Entwicklungen in den nächsten 15 Jahren bei sämtlichen Großveranstaltungen sehen werden - einfach weil es den gesellschaftlichen Drang zu mehr Spontanität, größerer Wahlfreiheit (Vielfalt) und Preisflexibilität gibt. Die Bundesliga wird viagogo bestimmt nicht einfach das Feld überlassen.

 

Ich wollte eigentlich noch zu einem optionalen Produkt, was ich "Wartezeiten-Versicherung" (Preis 5 €) nenne schreiben: In einer nahen Zukunft, wo jeder Besucher individuell über einen ganzen Tag getrackt werden kann (gibt schon einige Supermärkte, wo das praktiziert wird), lässt sich ermitteln wie viel Zeit jeder Besucher mit Anstehen verbracht hat. Übersteigt diese ungenutzte Zeit einen Grenzwert (länger als 75% der Tagesbesucher), gibt es einen automatischen Rabatt (>50%) auf den Kauf der nächsten Eintrittskarte/paket. Dahinter steckt eine Art automatisiertes Qualitäts-/Zufriedenheitsmanagment und letzten Endes eine als Kulanz versteckte Up-Sale-Möglichkeit. Ich finde es deshalb attraktiv, weil sich mit einem "Schutz vor Schlangestehen" im Freizeitparkkontext gut werben lässt und man vergleichsweise hohe Rabatte gegen ein kleines Aufgeld in Aussicht stellen kann. Am Ende ist es aber im Versicherungsgeschäft wie beim Glücksspiel: Einsätze und Auszahlungen sind so kalkuliert, dass am Ende immer die Bank gewinnt; für den Kunden zählt nur die Absicherung gegen den Super-Gau, was insbesondere für Urlaubsgäste interessant sein könnte.

Jetzt habe ich aber genug rumgesponnen, der Text ist viel länger und mehr OT geworden als er sollte ?. Vielen Dank fürs Mitlesen ?

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