Prada79 Posted October 13, 2024 Das ist ja genau das, was ich auch so sehe. Das Bild darunter triffts ganz gut. Der Weg daraus ist für mich klar: Resilienz. Resilienz heißt ja, mit Veränderungen umgehen zu können (für mich auch: mit äußeren Reizen umgehen können). Wie erreicht man Resilienz? Mit Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit und Wertschätzung. Schon in der Erziehung meiner Kinder versuche ich vor allem zu erreichen, dass sie sich selbst besser kennenlernen. Damit hoffe ich können sie stärker reflektieren, ob sie Beauty-Tipps wirklich brauchen oder auch anders glücklich werden können. Das ist auch m.E. ein großer Generationenkonflikt (endlich gibts mal wieder einen): Während vornehmlich Boomer sich daran begeistern, was sie machen, definiert sich die nachwachsende Generation eher an dem, was sie sind. Das ist auch ein großer Change für Arbeitgeber: Nicht mehr die Karriere ist entscheidend, sondern der Sinn. In erster Linie finde ich das begrüßenswert. Aber uns fehlt da ein neuer Gesellschaftsvertrag. Kurioserweise fordern ausgerechnet die Konservativen eine Leitkultur. Ganz doof finde ich den Vorschlag nicht. Es müsste so laufen, dass das ein großes Deutschland-Projekt wäre mit Workshops in allen möglichen Regionen. Denn nur was von der Bevölkerung selbst ausdiskutiert wurde, kann sich auch selbst tragen.
TheDarkKyll Posted October 13, 2024 vor 3 Stunden schrieb Prada79: Ganz doof finde ich den Vorschlag nicht. Es müsste so laufen, dass das ein großes Deutschland-Projekt wäre mit Workshops in allen möglichen Regionen. Denn nur was von der Bevölkerung selbst ausdiskutiert wurde, kann sich auch selbst tragen. Da wären wir dann beim Punkt, dass Politik bürgernah werden muss. So weit entfernt vom Bürger wie zum jetzigen Zeitpunkt finde ich, war die Politik noch nie in den letzten 20 Jahren. Und die Tendenz ändert sich nicht, im Gegenteil. Es werden immer mehr Maßnahmen beschlossen, wo man eigentlich meiner Meinung nach auf Volksentscheide setzen sollte. Es vergeht inzwischen kein Tag, wo ich persönlich nicht irgendwas lese, was mir bei der Entwicklung Deutschlands Sorge bereitet. Heute zum Beispiel bin ich auf diese tolle Nachricht von unserer Bundesregierung gestoßen: https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/sicherheitspaket-der-bundesregierung-2304924 Mensch, wenn man das so liest, könnte man als Laie wirklich denken, dass das doch toll ist, was unsere Bundesregierung da momentan beschließt. Ein Punkt dieser Stellungnahme sollte aber doch stutzig machen: Der Punkt klingt zunächst harmlos, kommt aber verdammt heftig. Dem Bundeskriminalamt (kurz BKA) wird somit in Zukunft das Recht zugesichert, sämtliche Bilder die online in Social Media existieren per Gesichtserkennung zu durchforsten. Ich verweise hier mal auf einen Artikel des Chaos Computer Clubs: https://www.ccc.de/de/updates/2024/biometrischer-uberwachungsexzess-der-bundesregierung Jedes Bild, was man postet, kann so in Zukunft genutzt werden um digital einen Fußabdruck zu erzeugen. Bilder enthalten meist auch entsprechende Informationen, wo sie aufgenommen worden sind. Der Erstellung von digitalen Bewegungsmustern wird somit Tür und Angel geöffnet. Ich finde die Entwicklung wirklich mehr als erschreckend, Grundrechte werden immer weiter eingeschnitten statt der eigentlichen Ursachen dieser Probleme Herr der Lage zu werden. Frisbee 1
Prada79 Posted October 13, 2024 vor 3 Stunden schrieb TheDarkKyll: Da wären wir dann beim Punkt, dass Politik bürgernah werden muss. So weit entfernt vom Bürger wie zum jetzigen Zeitpunkt finde ich, war die Politik noch nie in den letzten 20 Jahren. Weiß nicht, ob das zutrifft. Das große Projekt „Ost-West-Annäherung“ hatte (bis auf den „Big Bang“) auf den Alltag der Menschen keine Auswirkungen. Schon Norbert Blühm musste das Volk beruhigen mit „Die Renten sind sicher“. Meine Eltern regten sich schon früher über Nachrichten auf. Der Unterschied zu damals ist, dass es kein Großprojekt mehr gibt und vor allem, dass Bürger heute viel mehr mitreden können und wollen als noch vor 50 Jahren. Wenn ich bei Bürgerversammlungen schaue, was da für Fragen gestellt werden, hat das nix mehr mit Loriots (natürlich überzeichnetem) Bild des „Mannes von der Straße zu tun“, der nur fragt „Und was ist mit den Mädels?“. Leider werden solche Strömungen höchstens indirekt aufgegriffen. Demokratie gehört einfach kräftig weiterentwickelt. Das Kapital ist aber dagegen. vor 4 Stunden schrieb Frisbee: Was meinst du mit Gesellschaftsvertrag? Eine Art Kodex bzw. Grundprinzipien im Einklang mit globalen Entwicklungen. Mir fallen ein paar Fragen spontan ein: Auf welche Grundlagen einigen wir uns im Umgang miteinander? Wie gehen wir mit unterschiedlichen Bedürfnissen um? Wie lassen wir in Zeiten der hochkomplexen Zusammenhänge niemanden allein? Welche Ziele wollen wir verfolgen? Welche Projekte entstehen daraus? Welche Gruppen können zum Ziel beitragen? Wie können wir mehr Experimentieren? Wie können wir lokale Strukturen stärken und damit die Wirksamkeit jedes Bürgers erhöhen? Wie viel Vielfalt passt in unser Leben? Wie können wir voneinander lernen? Wie sieht ein ernsthaftes gute Leben aus jenseits von Kommerz? Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen…
Frisbee Posted October 13, 2024 Kodex bzw. Grundprinzipien - das ist im großen Rahmen das Grundgesetz bzw. die Verfassung, die festlegt, wie wir hier leben. Für das Miteinander im kleinen Kreis gibt es dann wieder andere Commitments. Im Jugendtreff legen die Jugendlichen fest, wie sie miteinander umgehen wollen. In der Schule gibt es eine Klassenordnung und im Verein oder auch hier im Forum Forenregeln. Ich finde das ganz gut, weil so kann jeder selbst entscheiden, wie und mit wem er seine Freizeit verbringt. Ich finde auch den Grundsatz gut, dass die Freiheit des Einzelnen soweit geht, wie sie die Freiheit der anderen nicht stört. Generell erwarte ich, dass der Staat dem Volk so viele Freiräume lässt wie möglich. Denn wo Freiraum ist, kann sich jemand entfalten, kann Wirtschaft wachsen, können Ideen entwickelt werden. Die Politik sollte sich als Diener des Volkes verstehen und über Marktforschung oder Volksentscheide das Ohr möglichst nah am Bürger haben. Wie gut sowas funktionieren kann, sieht man z.B. in Singapur oder auch die Schweiz. Glückliche Bürger, florierende Wirtschaft - da läuft's richtig gut!
Prada79 Posted October 13, 2024 vor 1 Stunde schrieb Frisbee: Kodex bzw. Grundprinzipien - das ist im großen Rahmen das Grundgesetz bzw. die Verfassung, die festlegt, wie wir hier leben. Exakt. Mir würde etwas vorschweben, das irgendwo zwischen dem generellen Grundgesetz und der getriebenen Alltagsdebatte existiert, erarbeitet von unten nach oben in verschiedenen möglichst diversen Arbeitsgruppen. vor 1 Stunde schrieb Frisbee: Für das Miteinander im kleinen Kreis gibt es dann wieder andere Commitments. Im Jugendtreff legen die Jugendlichen fest, wie sie miteinander umgehen wollen. In der Schule gibt es eine Klassenordnung und im Verein oder auch hier im Forum Forenregeln. Gute Beispiele. Historisch sind wir Menschen in Gruppen von ca. 10 Leuten umhergestreift. Geführt hat nicht der mit Ellenbogen, sondern der was konnte, also sich eingebracht hat. Da konnte man sich noch selbst organisieren. Bis ins Mittelalter gibt es dazu Beispiele. Aufgehört hat das mit den Kolonien, der erste Schritt zur Globalisierung. Wie man diese Erkenntnis in die heutige Gesellschaft übertragen kann, erläutert Patrizia Nanz bei „Jung & Naiv“, zu finden bei YouTube. Dabei geht’s darum, die Kommune an die erste Stelle zu stellen. Auf höheren Ebenen werden die Erfahrungen aus verschiedenen Ebenen darunter abstrahiert und in generelle Prinzipen umgewandelt. Dazu braucht es aber ein gemeinsames Ziel, wie z.B. Abschaffung aller CO2-Emissionen, mehr Zeit zum Leben, weniger psychische Krankheiten… was auch immer. So was könnte über eine Bundestagswahl passieren… Wettbewerb um die beste Vision. vor 2 Stunden schrieb Frisbee: Generell erwarte ich, dass der Staat dem Volk so viele Freiräume lässt wie möglich. Grundsätzlich ja - das darf aber m.E. weder dazu führen, Lobbyismus als „Hand des Marktes“ zu verfälschen noch das Sozialleistungen zurückgefahren werden.
Guest Posted October 14, 2024 Am 12.10.2024 um 23:05 schrieb Frisbee: Spannend auch, wie mit den ganzen Leuten umgegangen wird, die Israel hassen ... Wir haben eine Regierung, die diese Menschen zu Hunderttausenden importiert und hofiert. Gleichzeitig werden Waffenlieferungen an Israel von der gleichen Regierungspartei monatelang blockiert. In Hamburg haben am Wochenende wieder Tausende Islamisten in Begleitschutz der eigentlichen Rechtshüter ihren Hass auf die Straßen tragen und ein Kalifat fordern dürfen. Ich habe schon lange die Hoffnung auf Besserung aufgegeben. Mit den Grünen und der SPD in der Regierung wird es nie eine Kehrtwende hin zu Law&Order geben. Das groß angekündigte "Sicherheitspaket" wurde ja auch wieder zusammengeschrumpft während u.a. Polen angekündigt hat, das Asylrecht ganz auszusetzen. vor 11 Stunden schrieb Prada79: Grundsätzlich ja - das darf aber m.E. weder dazu führen, Lobbyismus als „Hand des Marktes“ zu verfälschen noch das Sozialleistungen zurückgefahren werden. Wieso sollten Sozialleistungen nicht gekürzt werden dürfen? Edited October 14, 2024 by achterbahndennis (see edit history)
Frisbee Posted October 14, 2024 Polen ist ein gutes Stichwort: in meiner Kindheit war Polen immer der Inbegriff für ein armes Land. Autodiebstahl, die typischen Polen Witze... das hat sich jedoch grundlegend verändert. Polen hat vieles richtig gemacht und eine 180 Grad Wende hingelegt. Mein bester Freund hier ist aus Polen. Wir sind dann mal gemeinsam nach Krakau und nach Warschau gefahren und ich war echt überrascht! überall nette Leute auf der Straße, gut gekleidet. Keine Assis. Innenstädte super schick und sauber. Zugfahrt von Krakau nach Warschau war pünktlich, top moderner Zug, top moderner Bahnhof. Vom Feinsten. Energylandia besucht - der Freizeitpark hat echt ein gigantisches Coaster Portfolio. Alles in allem ein wirklich überraschender und Augen öffnender Trip in unser Nachbarland. Ich hab ihn dann gefragt, wie das in Polen ist, wenn man dort lebt. Also wegen Gewalt und so. Er sagt, dass in Polen diese Art und das Ausmaß von Messerstechereien und Gruppenvergewaltigungen so nicht bekannt sind. Die Menschen leben dort in Frieden und Respekt. Ich fand das sehr beeindruckend. Kann nur jeden ermutigen: fahrt mal nach Polen, schaut euch an, wie schön es sein könnte... und besucht Energylandia - is mega!
Badu Posted October 14, 2024 Am 10.10.2024 um 21:05 schrieb TheDarkKyll: https://www.welt.de/kultur/plus253879132/Meldestelle-der-Bundesnetzagentur-Die-nette-neue-Zensurbehoerde.html Ich habe jetzt nur Quellen hier verlinkt, die auch vom journalistischen Standard her seriös sind und von der politischen Ausrichtung als marktliberal betrachtet werden können. die Welt gehört zum Axel Springer Verlag und ist weder vom journalistischen Standard seriös oder Marktliberal. Da du auch andere verlinkt hast tut das dem Thema generell keinen Abbruch aber es ist wichtig, dass die Welt nicht weiter normalisiert oder als seriöser Journalismus betrachtet wird nur weil es unter einer anderen Marke als „Bild“ veröffentlicht wird!
Guest Posted October 14, 2024 vor 55 Minuten schrieb Badu: Da du auch andere verlinkt hast tut das dem Thema generell keinen Abbruch aber es ist wichtig, dass die Welt nicht weiter normalisiert oder als seriöser Journalismus betrachtet wird nur weil es unter einer anderen Marke als „Bild“ veröffentlicht wird! WTF? Sonst noch alles gut bei dir? Wenn die WELT bei dir nicht als seriöses Medium durchgeht, dann doch hoffentlich ÖRR, Tagesspiegel, Süddeutsche, Spiegel und ZEIT auch nicht, oder? Immerhin gibt's den genannten mehr bewiesene Falschmeldungen tendenziöse Beiträge als bei der WELT. Edited October 14, 2024 by achterbahndennis (see edit history)
JayJayWriter Posted October 14, 2024 Der Axel-Springer-Konzern steht in der Tat unter starker Beobachtung, insbesondere durch das bekannt tendenziöse Verhalten der BILD. Diese hat wiederholt gegen den Pressekodex verstoßen und erhielt allein bis 2020 über 288 Rügen vom Deutschen Presserat – eine beeindruckend negative Bilanz . Allerdings ist es wichtig, zwischen den Publikationen des Springer-Verlags zu differenzieren. Während die BILD regelmäßig für Skandalberichterstattung und Verletzungen der journalistischen Sorgfaltspflicht gerügt wird, zeigt sich die WELT meist seriöser, auch wenn gelegentlich der Vorwurf des Framings im Raum steht. Tatsächlich wurde der Springer-Konzern in der Vergangenheit für seine pressemonopolistische Macht und seine politische Agenda stark kritisiert . Vergleicht man dies mit anderen großen Medien, wie etwa ÖRR, Süddeutsche oder Spiegel, sind auch dort Fälle von Falschmeldungen und tendenziösen Berichten dokumentiert. Doch im Gegensatz zur BILD oder anderen Springer-Publikationen sind diese Verfehlungen seltener und meist weniger gravierend. Es ist eine Frage der journalistischen Ausrichtung und der Häufigkeit, mit der Fehler passieren. Badu 1
TheDarkKyll Posted October 14, 2024 Die Welt gilt generell als konservatives Nachrichtenmedium, das zum Axel Springer-Verlag gehört. Der Vergleich mit der Bild-Zeitung hinkt allerdings etwas, auch wenn sie dem selben übergeordneten Verlag angehören. Die Bildzeitung ist ein wirklich ganz anderes Kaliber, was den Sensationsjournalismus angeht. Da dann Welt und Bild auf eine Ebene zu stellen, ist ein etwas unsachgemäßer Vergleich. Ich betrachte die Welt aber auch nicht als hochwertigsten Qualitätsjournalismus, trotzdem ist es eine seriöse Quelle von Artikeln. Da kommt es aber auch drauf an, was man selbst als seriös bei einer Quellenangabe definiert, ich definiere Seriosität bei einer Quelle auf Blick in Richtung Wahrheitsgehalt der Artikel, Quellen mit Fake-News oder News aus Nachrichtenportalen die dem links- oder rechtsextremen Spektrum angehören verlinke ich aus Prinzip nicht. Und bei dem Artikel bei Welt.de handelt es sich sowieso um eine Meinung des Autors, von daher ist bei einer Bewertung der journalistischen Standards sowieso kein Blumentopf zu gewinnen, es ist eine Meinung. Das kann man anders sehen, weil man eine andere Meinung hat. Trotzdem ist und bleibt es eine Meinung. 😉 Zum Thema unseriöse Quellen verlinke ich mal ausnahmsweise eine, um den Unterschied klar zu machen: https://www.nius.de/news/kritik-welle-an-trusted-flagger-respect-zeit-journalist-ist-offenkundig-verfassungswidrig/5a3b8c54-f684-47b2-8878-b86c8cd6f1ed vor 16 Stunden schrieb Prada79: Dabei geht’s darum, die Kommune an die erste Stelle zu stellen. Auf höheren Ebenen werden die Erfahrungen aus verschiedenen Ebenen darunter abstrahiert und in generelle Prinzipen umgewandelt. Dazu braucht es aber ein gemeinsames Ziel, wie z.B. Abschaffung aller CO2-Emissionen, mehr Zeit zum Leben, weniger psychische Krankheiten… was auch immer. So was könnte über eine Bundestagswahl passieren… Wettbewerb um die beste Vision. Die Grundideen für eine solche Gesellschaft mit entsprechenden wirtschaftlichen Zielsetzungen gab es teilweise bereits alles schon mal. Am Ende kommt dann eine Planwirtschaft als Ergebnis mit Zielsetzung raus. Der Grundgedanke des Kommunismus ist im Prinzip ein wirklich grundsolider Gedanke, funktioniert aber leider nicht in der Praxis. Das hat man in den Ostländern in der Vergangenheit gut sehen können, bestes Beispiel für das Scheitern solcher Konstrukte in der Realität dafür in "direkter" Nähe war die DDR zu dem Thema. vor 16 Stunden schrieb Prada79: Grundsätzlich ja - das darf aber m.E. weder dazu führen, Lobbyismus als „Hand des Marktes“ zu verfälschen noch das Sozialleistungen zurückgefahren werden. Ich finde eher inzwischen die Frage, die auch sehr oft gestellt wird, sehr gerechtfertigt: Lohnt sich Arbeiten im Niedriglohnsektor überhaupt noch? Warum soll jemand für den Mindestlohn eine 40 Stunden-Woche sich abrackern, wenn er im Gegenzug teils finanziell schlechter gestellt ist als jemand, der von Bürgergeld lebt? Vor allem mit Lohnsteuerklasse 1 als Geringverdiener mit Mindestlohn bist du deutlich schlechter gestellt als jemand, der nicht arbeiten geht. Da frage ich mich wirklich, kann das überhaupt die Möglichkeit sein? Wenn Leute, die vom Staat leben, finanziell besser gestellt sind als die, die nicht arbeiten gehen, muss man sich zurecht fragen, ob die Leistungen des Bürgergelds nicht zu hoch sind. Und eine "Arsch hoch"-Prämie von 1000 Euro, wie sie die aktuelle Bundesregierung anstrebt, als Anreiz für Langzeitarbeitslose eventuell doch mal wieder für mindestens ein Jahr arbeiten zu gehen, ist finde ich für jeden Arbeitnehmer ein richtig fester Schlag in die Fresse. Anders kann man es nicht formulieren. Edited October 14, 2024 by TheDarkKyll (see edit history) Frisbee 1
Prada79 Posted October 14, 2024 vor einer Stunde schrieb TheDarkKyll: Der Grundgedanke des Kommunismus ist im Prinzip ein wirklich grundsolider Gedanke, funktioniert aber leider nicht in der Praxis. Das hat man in den Ostländern in der Vergangenheit gut sehen können, bestes Beispiel für das Scheitern solcher Konstrukte in der Realität dafür in "direkter" Nähe war die DDR zu dem Thema. Das von mir geschilderte Vorgehen hat weder irgendwas mit Kommunismus zu tun, noch waren die von dir genannten Länder ernsthaft kommunistisch / sozialistisch, sondern Diktaturen, die sich anders genannt haben, weils besser klingt. vor einer Stunde schrieb TheDarkKyll: Wenn Leute, die vom Staat leben, finanziell besser gestellt sind als die, die nicht arbeiten gehen, …zahlen die Arbeitgeber offenbar weniger als für das Existenzminimum reicht. Und gibt offenbar genug Leute, die das auch noch verteidigen. Yanninator 1
Badu Posted October 14, 2024 vor 2 Stunden schrieb achterbahndennis: WTF? Sonst noch alles gut bei dir? Wenn die WELT bei dir nicht als seriöses Medium durchgeht, dann doch hoffentlich ÖRR, Tagesspiegel, Süddeutsche, Spiegel und ZEIT auch nicht, oder? Immerhin gibt's den genannten mehr bewiesene Falschmeldungen tendenziöse Beiträge als bei der WELT. Meinst du mit ÖRR alle Häuser und Formate die unter den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk fallen? 😂 also meinst du ernsthaft wenn man einen Gewinnorientierten und von Privatgesteuerten Medienkonzern kritisiert kann man das mit dem Öffentlich rechtlichen Rundfunk vergleichen? Oh oh 😅 Peddaaa 1
Guest Posted October 14, 2024 vor 10 Minuten schrieb Badu: Meinst du mit ÖRR alle Häuser und Formate die unter den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk fallen? 😂 also meinst du ernsthaft wenn man einen Gewinnorientierten und von Privatgesteuerten Medienkonzern kritisiert kann man das mit dem Öffentlich rechtlichen Rundfunk vergleichen? Oh oh 😅 Ich lese da keinerlei Argumente, die gegen einen Vergleich sprechen würden? Der ÖRR ist ein Steuern (euphemistisch Beiträge genannt) verschwendendes Monstrum, das mehr durch tendenziöse oder fehlende als seriöse Berichterstattung auffällt. Einzelne Formate machen da keinen Unterschied, wenn das Konstrukt als solches abgeschafft gehört, weil es seinem Auftrag nicht nachkommt. Solltest du den ÖRR für eine seriöse und unabhängige Institution halten, empfehle ich die ausführliche Lektüre des ÖRR-Blogs auf X.
TheDarkKyll Posted October 14, 2024 vor 4 Stunden schrieb Prada79: Das von mir geschilderte Vorgehen hat weder irgendwas mit Kommunismus zu tun, noch waren die von dir genannten Länder ernsthaft kommunistisch / sozialistisch, sondern Diktaturen, die sich anders genannt haben, weils besser klingt. Die DDR war ein sozialistisch geprägter Staat, das kann man geschichtlich leider nicht abstreiten. Sozialismus wird zwar oftmals in einen Topf geworfen mit Kommunismus, allerdings handelt es sich beim Sozialismus um eine Vorstufe des Kommunismus. In der DDR war die offizielle Staatsideologie Marxismus-Leninismus. Die betroffenen Länder haben aber auch geschichtlich gezeigt, was die Problematik zwischen Konzept des Kommunismus und Übertragung in die echte Welt für Probleme mit sich geführt haben. Die Gleichheit der Gesamtheit hat in den betroffenen Ländern eben nicht funktioniert, weil eine kleine Gruppe sich über dem Volke gestellt hat. Der Kommunismus ist vom Grundkonzept wie ich oben bereits erwähnt haben eine tolle Theorie, viele der Ideen von Karl Marx finde ich interessant. Mehr als eine Theorie wird der Kommunismus aber in der Menschheit nie werden. Dafür ist der Egoismus des einzelnen Individuums zu stark ausgeprägt als das eine solche Form der Gesellschaft in der Realität funktionieren kann. Man sieht es in der jetzigen Zeit immer noch wunderbar in China, wozu kommunistisch geführte Länder fähig sind: https://www.bpb.de/themen/asien/china/541075/chinas-umgang-mit-den-uiguren/ Ich hab mir mal die Mühe gemacht in das Video von Patrizia Nanz von Jung & Naiv reinzuschauen. (Hier der Link) Es sind interessante Gedankenansätze vorhanden. Die Gesellschaft soll von unten nach oben aufgebaut werden. Neudeutsch spricht man ja inzwischen von Bottom-Up-Föderalismus, also Ideen, die auf der kommunalen Ebene entstanden sind, auf die darüberliegenden politischen Ebenen zu transferieren. Das Problem bei Patrizia Nanz sehe ich einfach in der realistischen Umsetzung. Im Kopf funktionieren solche Utopien immer wunderbar, praxistauglich umsetzbar sind diese Utopien nicht. Man hat es beim Kommunismus wunderbar gesehen, auch der Kommunismus ist in der Utopie als solche eine wunderbare Regierungsform. Praxistauglich war seine Umsetzung allerdings in keinem der Länder. vor 5 Stunden schrieb Prada79: …zahlen die Arbeitgeber offenbar weniger als für das Existenzminimum reicht. Und gibt offenbar genug Leute, die das auch noch verteidigen. man sollte nicht immer die Schuld bei den Arbeitgebern suchen. Ich finde hier eher seitens der Politik unser Steuermodell grundlegend einen Fehler. Da muss man weiter oben ansetzen und ab bestimmten Einkommensverhältnissen stärker steuerlich ansetzen. Und ja die soziale Hängematte ist was das Bürgergeld angeht, einfach zu bequem. Ich sehe da aber auch die Schuld seitens der Bundesarbeitsagenturen, ich habe jemanden in meinem Bekanntenkreis, mit dem ich früher zusammen die Ausbildung gemacht habe. Der ist jetzt nach einem Jahr Arbeitslosengeld ins Bürgergeld gerutscht. Wirkliche Sanktionen muss er trotz nicht vorhandener Eigeninitiative bei der Jobsuche nicht fürchten.
Frisbee Posted October 15, 2024 Eine Freundin von mir ist Richterin am Sozialgericht. Sie ist dort seit einem Jahr und Richterin geworden, weil sie die Welt gerechter und fair gestallten will. Sie berichtet jetzt, dass Familien ohne Deutschen Pass im Bürgergeld sind, über 5.000 Euro pro Monat staatlicher Leistungen erhalten und vor dem Sozialgericht klagen, weil sie noch mehr möchten. Sie hat viele dieser Fälle. Selbst sie als Richterin, hat keine 5.000 netto. Jeder hier im Forum kann nun mal überlegen, wieviele Personen im Freundeskreis 5.000 netto verdienen... und selbst daraus Schlüsse ziehen. vor 20 Stunden schrieb Prada79: …zahlen die Arbeitgeber offenbar weniger als für das Existenzminimum reicht. Und gibt offenbar genug Leute, die das auch noch verteidigen. Der Arbeitgeber zahlt ja nicht nur das, was bei dir netto ankommt, sondern deinen Bruttolohn, + den Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungen. Außerdem Beiträge zu Berufsgenossenschaften, Pflichtversicherungen, GEZ für Mitarbeiter, usw... als Anhaltspunkt kannst du deinen Bruttolohn x 1,21 rechnen. Das führt zu folgender Situation: Jahresgehalt brutto: 60.000 € Jahresgehalt netto: 36.614,97 Kosten des Arbeitgebers: 72.600 € Das heißt, es entstehen für diesen einen Arbeitsplatz Kosten von 72.600 pro Jahr aber beim Mitarbeiter kommen nur 36.600 Euro an. Das Problem ist also nicht der Arbeitgeber, sondern der gierige Staat. Der Ruf nach dem Arbeitgeber, der gefälligst mehr zahlen soll, wird besonders bizarr wenn man sich das Deutsche Steuermodell näher ansieht. Zahlt der Arbeitgeber im Beispiel das doppelte, steigt der Steuersatz noch weiter an und von den zusätzlichen 60.000 kommen nur noch 29.457 beim Arbeitnehmer an. Es wird bestraft, wer mehr leistet. TheDarkKyll and Weissnich 2
Badu Posted October 15, 2024 vor 3 Stunden schrieb Frisbee: Jahresgehalt brutto: 60.000 € Jahresgehalt netto: 36.614,97 Kosten des Arbeitgebers: 72.600 € Das heißt, es entstehen für diesen einen Arbeitsplatz Kosten von 72.600 pro Jahr aber beim Mitarbeiter kommen nur 36.600 Euro an. Das Problem ist also nicht der Arbeitgeber, sondern der gierige Staat. ob das jetzt gierig ist oder nicht sei mal dahingestellt dein Beispiel hat aber nichts mit Zahlungen zu tun die Prada anspricht. 60.000 Britto sind nicht am Existenzminimum 🤣 Der durchnittliche Bruttolohn pro Monat betrug 2023 in Deutschland 4.480€ also 53.760€ Brutto im Jahr. Das heißt deine Besipielrechnung ist schonmal deutlich überdurchschnittlich. Und auch mit 53.760€ bist du nicht am Existenzminimum. Das ist aber der Durchschnitt in Deutschland. 20% verdienen aber weniger als 1.300 Netto im Monat. Und das ist definitiv zu wenig. Unternehmen die weniger als das zahlen sollte es nicht geben!
TheDarkKyll Posted October 15, 2024 vor 52 Minuten schrieb Badu: ob das jetzt gierig ist oder nicht sei mal dahingestellt dein Beispiel hat aber nichts mit Zahlungen zu tun die Prada anspricht. 60.000 Britto sind nicht am Existenzminimum 🤣 Der durchnittliche Bruttolohn pro Monat betrug 2023 in Deutschland 4.480€ also 53.760€ Brutto im Jahr. Das heißt deine Besipielrechnung ist schonmal deutlich überdurchschnittlich. Und auch mit 53.760€ bist du nicht am Existenzminimum. Das ist aber der Durchschnitt in Deutschland. 20% verdienen aber weniger als 1.300 Netto im Monat. Und das ist definitiv zu wenig. Unternehmen die weniger als das zahlen sollte es nicht geben! Bei den von dir angeführten 20 Prozent unter 1300,00 Euro netto fällt alles rein, nur keine Vollzeitstelle zum Mindestlohn von 12,41 (Stand 2024). Von daher ist dieses Argument leider wenig aussagekräftig. Du müsstest wenn schon hingehen und aufschlüsseln, wie viel Prozent wie viel Stunden arbeiten gehen im Durchschnitt für diese 1300 Euro Netto, dann würde man einen genauen Vergleich auch ziehen können. 😉 Selbst im härtesten möglichen Fall mit Steuerklasse 1, Kirchenzugehörigkeit, keinen Steuerfreibeträgen und einem Krankenkassenzusatzbeitrag von 1,7 Prozent kommst du bei einer Vollzeitstelle 1550,62 Euro als Nettoeinkommen heraus. Das Bruttoeinkommen beträgt 2151,00 Euro. 700,62 Euro kassiert in dem Fall der Staat von deinem Gehalt ein. Ein Drittel deines Gehaltes gehst du für Sozialstaat arbeiten. Bei den restlichen 2 Dritteln deines Gehaltes kassiert der Staat ebenfalls munter weiter. Deine Miete versteuert der Vermieter. Mehrwertsteuer, GEZ-Gebühren, Tabaksteuer, CO²-Steuer (indirekt), Stromsteuer, Alkoholsteuer, KFZ-Steuer, Versicherungen und last but not least nicht zu vergessen mit jedem Liter Benzin zahlst du über 50 Prozent an den Staat an Abgaben. International gesehen liegt Deutschland weltweit mit der Höhe der Abgabenlast auf Platz 2. Das einzige Land, wo noch mehr Abgaben gesamt bezahlt werden müssen ist übrigens Belgien. Also ja, der Staat ist vor allem bei Geringverdienern zu gierig, während die Steuersätze in höheren Bereichen fast schon human ansteigen. Gerade der Spitzensteuersatz wurde seit den 1980er Jahren aber hingegen wohlwollend immer weiter herabgesenkt. Dass man vor allem bei Gutverdienern mal die Steuern erhöhen sollte, um niedere Einkommensschichten zu entlasten, ist ein anderes Thema. Generell ist die Abgabenlast in Deutschland zu hoch. Trotz dieser enorm hohen jährlichen Steuereinnahmen wandert das Geld überall hin, nur nicht dahin wo es mal nötig wäre. Infrastruktur, Schulbildung, Wohnungsbau. 🙃 Edited October 15, 2024 by TheDarkKyll (see edit history) Frisbee 1
Guest Posted October 18, 2024 Nochmal Thema Glaubwürdigkeit deutscher Medien mit Blick auf die US-Wahl. Hier sind ein paar Auszüge zum Fox-Interview von Kamala Harris: "Zunächst wurde Harris von Moderator Bret Baiser in die Defensive getrieben, doch am Ende konnte sie sich behaupten." - Frankfurter Rundschau "Harris grenzt sich von Biden ab" - Tagesschau "Kamala Harris wird in ihrem ersten Interview mit Fox News in die Mangel genommen – und schlägt zurück. Dabei distanziert sich die demokratische Präsidentschaftskandidatin entschieden von Joe Biden." - FAZ "Knapp drei Wochen vor der Präsidentschaftswahl gibt Kamala Harris dem Trump-freundlichen Sender Fox News ein Interview. Fettnäpfchen weicht sie aus, punkten kann sie mit ihrem stärksten Thema: den Schwächen ihres Gegners." - Spiegel Und dann noch der Knaller schlechthin: "Kamala Harris zerlegt Trump auf seinem Haussender Fox News" - Berliner Morgenpost Insgesamt fasst ChatGPT die deutsche Berichterstattung zum Interview so zusammen: "Reaktionen der Medien: Die deutsche Presse hob hervor, dass Harris trotz der provokativen Fragen eine starke Leistung zeigte. Einige Kommentatoren bei Fox News mussten anerkennen, dass sie sich gut geschlagen habe, obwohl sie einigen Fragen ausgewichen sei" Wenig verwunderlich also, dass laut ZDF Politbarometer 72% der Deutschen glauben, dass Kamala Harris gewinnen würde. Demgegenüber der kurze aber effektive Realitätscheck, denn so haben die Wettmärkte auf das Interview reagiert (links vorher, rechts danach): Und so sehen die Umfragewerte aktuell aus (wenn Toss Up States nicht berücksichtigt werden): Edited October 18, 2024 by achterbahndennis (see edit history)
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