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Der Politik-Thread, auf den bei politischen Themen in anderen Threads verlinkt werden darf


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vor 23 Minuten schrieb TheDarkKyll:

Deutschland deindustrialisiert sich jedes Jahr weiter und weiter, unser Wohlstandsmotor wird weiter abgebaut. Gleichzeitig werden die Emissionen in China oder Indien dafür ersetzt, mit deutlich schlechterer CO2-Bilanz. Ich frage mich da wirklich, ist das im Sinne des Klimaschutzes? Wir verzichten auf unsere Industrie, in dem wir sie mit den höchsten Energiepreisen in Europa und der zweithöchsten Steuerbilanz zugrunde richten, damit am anderen Ende der Welt dann noch mehr Tonnen C0² ausgeworfen werden können. Da kann man doch schon fast drüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Die deutsche Politik versucht, die Welt zu retten. Die Effekte, die dadurch aber entstehen, schaden dem Klima dann aber teils mehr als sie ihm überhaupt nutzen. 

 

100%. Niemand sonst wäre auch auf die Idee gekommen, die letzten AKW abzustellen und dafür mehr Kohle zu verbrennen.

  

vor 23 Minuten schrieb TheDarkKyll:

Den menschengemachten Klimawandel zu leugnen, ist schon harter Tobak. Daher erspar ich mir da auch jeglichen Kommentar. 

 

Ich habe nicht geleugnet, dass die Menschen den Klimawandel verursacht/beschleunigt haben. Es ging mir darum, dass es meines Wissens keine Hinweise darauf gibt, dass CO2-Einsparungen jetzt die losgetretenen Veränderungen noch verhindern/bremsen könnten. In meinen Augen müssen wir uns eher auf die Veränderungen vorbereiten als zu versuchen, sie noch zu verhindern.

vor 1 Stunde schrieb TheDarkKyll:

Nochmal zu meiner Ursprungsfrage, die du wahrscheinlich übersehen hast: Was haben ein Brandenburger Tor oder Kunstwerke von Monet oder Van Gogh mit dem Klimwandel zu tun?


Gar nix. Ich muss auch nicht persönlich / individuell hinter jeder Einzelaktion stehen. Könnte mir vorstellen, dass hier simple Aufmerksamkeit bis hin zur Verzweiflung eine Rolle gespielt hat. Hat man Existenznöte gepaart mit dem Gefühl nicht ernst genommen zu werden, entwickelt sich Gewalt. Das gilt übrigens für Rechts und Links gleichermaßen. Manche politische Kräfte verhöhnen oder ignorieren zumindest demokratische Gepflogenheiten. Demzufolge werden Unruhen global eher zu- als abnehmen. Was nicht heißt, dass ich das befürworte.

vor einer Stunde schrieb achterbahndennis:

Ich habe nicht geleugnet, dass die Menschen den Klimawandel verursacht/beschleunigt haben. Es ging mir darum, dass es meines Wissens keine Hinweise darauf gibt, dass CO2-Einsparungen jetzt die losgetretenen Veränderungen noch verhindern/bremsen könnten.


Wenn du ihn nicht leugnest, kannst du auch seine Ursachen nicht leugnen - und diese liegen in erhöhten Emissionen vor allem aus dem globalen Norden. Also müssen wir die Emissionen runterkriegen - und die vorliegenden Konzepte verstärken sogar noch Selbstbestimmtheit. Deswegen wird dazu heftig lobbyiert und desinformiert.

 

vor 1 Stunde schrieb TheDarkKyll:

Gleichzeitig werden die Emissionen in China oder Indien dafür ersetzt, mit deutlich schlechterer CO2-Bilanz.


China investiert enorme Summen in erneuerbare Energien, weil die kommunistische Führung schlau genug ist zu erkennen, dass Arbeitskräfte krank werden oder absaufen, wenn sie nicht die Klimakrise angehen. Die haben aber noch nicht den Turnaround geschafft. Aber sie wollen das schaffen.

vor einer Stunde schrieb achterbahndennis:

In meinen Augen müssen wir uns eher auf die Veränderungen vorbereiten als zu versuchen, sie noch zu verhindern.

Äh... bitte was? Das ist kein On/Off-Schalter "Veränderungen". Wenn wir uns nicht mehr bemühen Emissionen einzuschränken, dann werden die Veränderungen heftiger und heftiger. Wir haben heute schon Temperaturveränderungen übertreten, die lange Zeit als absolutes Maximum als Ziel gesetzt waren und wir sind bei weitem noch nicht in der Situation, dass es irgendwo eine nennenswerte Veränderung ins Positive gäbe, die halbwegs zeitnah Auswirkungen zeigen würde. Die schon sichtbaren Veränderungen am Klima (in Deutschland markant stärkere Regenfälle) sollten zusätzlichen Anreiz geben die Auswirkungen einzuschränken. Was nicht heißt, dass man sich nicht auf die Änderungen vorbereiten sollte. Die sind teilweise schon da und es kommen noch mehr...

Ich würde gern den Fokus nochmal zurück nach Brühl lenken.... ist jemand vor Ort und hat da n bisschen Überblick? Welche Parteien sind für die Erweiterung, welche dagegen?

 

Das würde mich persönlich interessieren.

Gut, da muss man aber auch differenzieren. Ich denke nicht, dass @achterbahndennismeinte, das man den Klimawandel quasi deaktivieren könnte, sondern dass man sich bereits jetzt besser auf die Folgen einstellen muss.

 

Das Pariser Klimaabkommen von 2015 mit der angestrebten maximalen Erwärmung von 1,5 Prozent wurde damals schon von vielen Wissenschaftlern als utopisch und realitätsfern angesehen, dass die Ziele erreichbar wären. Selbst wenn wir eine 180-Grad-Kehrtwende schaffen würden und sämtliche CO²-Emissionen einsparen würden, wäre ein Erreichen der Ziele unmöglich. 

 

Fakt heute ist, selbst mit der Kehrtwende und einem sofortigen Rückgang sämtlicher CO²Emissionen wäre das 1,5 Grad-Ziel von Paris niemals einzuhalten gewesen, deswegen gibt es inzwischen ja auch erste Ansätze und Projekte der Atmosphäre CO² zu entziehen, um die Folgen des Klimawandels einzudämmen.  Das Thema CO²-Forschung bzw. CO² - Verarbeitung ergibt zudem einen riesigen Bereich an ungeahnter Einsatzmöglichkeiten. 

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/co2-speicherung-beispiel-kritik-100.html
 

 


Nur um das klar zu stellen: Eine Speicherung von CO² ist keine dauerhafte Lösung für den Klimawandel, allerdings hilft eine solche Lösung bei der Abfederung der Langzeitfolgen des Klimawandels. 

Mich wundert beim Phantasialand bis heute, dass es beim Hotel "Charles Lindbergh" noch keinen Shitstorm abbekommen hat wegen des Namens. Charles Lindbergh ist geschichtlich, bis auf die erste Alleinüberquerung des Atlantiks nun wirklich keine ideale Wahl für einen Hotelnamen, vor allem wegen seiner historisch belegten seinen antisemitischen Aussagen:
 

Englischer Artikel

Edited by TheDarkKyll (see edit history)

Interessant, dass du das entdeckt hast. Ich teile die Aussagen von Charles Lindbergh nicht, finde aber, dass man das auch zeitlich einordnen muss. 1941 war eben ein anderer Zeitgeist. Charles Lindbergh und seine Leistung deshalb auszublenden, wäre ebenso falsch, wie alle historischen Gebäude abzureißen. In den Burgen des Mittelalters wurde über Hexen-Verbrennungen entschieden, Menschen in Kellern gefoltert usw... auch nicht schön. Trotzdem Teil der Geschichte und sollte deshalb erhalten bleiben.

 

Wer ein Parkhotel bucht, tut dies, weil er im Park übernachten und das volle Erlebnis genießen will. Genau das wird im Hotel "Charles Lindbergh" geboten. Und fliegen, Steam Punk, Industrialisierung... da passt Charles Lindbergh schon echt gut. 

 

 

Edited by Frisbee (see edit history)

Entdeckt habe ich es auch nur durch Zufall wegen einer Serie, die ich aktuell bei WOW streame. Die Serie heißt "The Plot against America" und handelt über eine alternative Zukunft, wo Charles Lindbergh gegen Roosevelt in den Wahlkampf eintritt. Dort werden auch Auszüge aus seinen Reden in Radioübertragungen in der Serie eingebunden. Da ich mich selbst gewundert habe, hatte ich das nach der ersten Folge recherchiert, ob das ganze der Fiktion der Handlung entsprungen ist, oder ob es diese Reden wirklich gegeben hatte. Lange Rede, kurzer Sinn -> Fazit: Die Rede hat es tatsächlich so gegeben. Die Serie ist übrigens zu empfehlen, sehr spannend gemacht. 

 

Mir ist der Name des Hotels auch egal, dem normalen Hotelgast sowieso, ich glaube sogar, dass die meisten Leute, die eine Übernachtung buchen, noch nicht mal wissen, wer Charles Lindbergh überhaupt war. Ich denke bei der Auswahl der Namensgebung spielte auch seine Rolle als amerikanischer Held, der als erster Mensch im Alleingang in einem Flugzeug den Atlantik überquert hatte die Hauptrolle. Nur bei einem Unternehmen der Größe vom Phantasialand sollte man auch solche Aspekte mit einbeziehen und untersuchen, die Informationen findet man alleine schon, wenn man seinen Namen über Wikipedia sucht und den Artikel über seine Person liest. Ihm wurde damals von Hermann Göring auch der "Deutsche Adlerorden" verliehen, die Fotos findest du entsprechend im Netz. Historisch ist es halt schwer abzustreiten, dass Charles Lindbergh ein Sympathisant der NS-Regierung war.

 

Und da muss man dann auch neutral betrachtet die Fanbrille ablegen und sagen: Ja, da hätte das Phantasialand bei der Namensgebung vielleicht was länger nachdenken müssen.

Das ist jetzt aber auch keine große Neuigkeit, sondern ist in Fankreisen diskutiert worden, seitdem der Name existiert. Darüber hinaus hat es keine großen Wellen geschlagen. Man darf manches halt einfach nicht aus dem Zeitkontext reißen. Judenhass war kein exklusives Thema der Nazis, sondern ein Thema, das zu der Zeit so ziemlich allgegenwärtig war. Die Nazis haben es aufgegriffen, da man ein Feindbild brauchte.

Ja gut, ich wusste es tatsächlich nicht. Nur bei unserer hypersensiblen Gesellschaft, wie bei der Rassismus-Debatte zum Thema Deep in Africa (siehe hier) würde es mich nicht wundern, wenn da auch mal irgendeiner dieser Leute da einen medialen Shitstorm in Zukunft aufbauschen würde. Die Nazis haben leider vieles aufgegriffen und für ihre Zwecke ausgenutzt, alleine der Missbrauch der nordischen Mythologie in der damaligen Zeit. Heute sind viele der Symbole der Germanen, Kelten und Co. immer noch negativ behaftet wegen der damaligen geschichtlichen Zeitspanne. 😑

 

 

 

Ich bin heute auf mehrere Artikel gestoßen, welcher für mich berechtigten Grund und Anlass zur Besorgnis gibt im Bezug auf die Meinungsfreiheit in Deutschland:

https://www.nzz.ch/international/trusted-flagger-durchsuchen-das-internet-nach-unliebsamen-meinungen-ld.1851863

https://www.welt.de/kultur/plus253879132/Meldestelle-der-Bundesnetzagentur-Die-nette-neue-Zensurbehoerde.html
https://www.ifun.de/eu-digitalgesetze-meldestelle-respect-wird-erster-trusted-flagger-in-deutschland-240718/
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/kubicki-wirft-bundesnetzagentur-zensur-vor-spd-und-gruene-widersprechen/100077731.html
https://www.rtl.de/cms/kritik-an-trusted-flaggers-diskussion-ueber-geplante-zensur-von-hass-und-hetze-im-internet-5094283.html


Ich habe jetzt nur Quellen hier verlinkt, die auch vom journalistischen Standard her seriös sind und von der politischen Ausrichtung als marktliberal betrachtet werden können. Wenn aber solche Medien bereits darauf aufmerksam machen, dass jetzt bereits eine Privatstiftung dazu berechtigt ist, im Internet Beiträge löschen lassen zu können, ist die Souveränität der Meinungsfreiheit in Deutschland aktuell stark gefährdet. Auch mit Hinweis, dass seitens der Bundesnetzagentur diese Meldestellen zugelassen werden, sollte zum Nachdenken anregen. Aktuell ist diese Aufsichtsbehörde im Bereich des Chefpostens vom Politiker Klaus Müller (Mitglied der Grünen) besetzt. Bei entsprechenden Beschlüssen, wer solche "Trusted Flaggers" werden können, hängt es also immer von der Besetzung des derzeitigen Chefpostens ab, wer diese "Trusted Flaggers" werden können.

 

Die Folgen für die Meinungsfreiheit seitens der politischen Opposition sehe ich hierdurch extremst gefährdet. Wenn z.B. ein journalistischer Artikel in sozialen Medien über einen CDU-Politiker diesen Stellen gemeldet wird, so können diese Stiftungen im Schnellverfahren diesen Beitrag löschen lassen. Da sie vom Staat als "Trusted Flagger" berufen worden sind, erfolgt hier keinerlei weitere Prüfung seitens der sozialen Medien mehr und die entsprechenden Beiträge werden konsequent gelöscht werden können.  Der Umfang dieser neuen "Trusted Flagger" und ihrer Wirkungsweise ist hierbei stark geprägt, wie regierungsnah sie sind. Unbequeme Meinungen gegenüber der aktuellen Politik können so schnellstmöglich entfernt werden.

Ich sehe hier wirklich eine riesige und akute zukünftige Bedrohung der Meinungsfreiheit. Ich spreche hier nicht von Hass- und Hetze im Netz, dass solche schnellstmöglich entfernt werden muss, sollte jedem logisch denkenden Menschen klar sein. Allerdings bietet dieses neue Werkzeug Stiftungen so weitreichende Befugnisse, dass sie für soziale Medien als Vertreter der Staatsmacht agieren. 🤔
 

Edited by TheDarkKyll (see edit history)

Ja, das ist zu tiefst besorgniserregend. Ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Auch aus der Schweiz kamen bereits Stimmen, die sehr irritiert über dieses Vorgehen sind. Sowas kennt man sonst nur aus totalitären Staaten, Norkorea, China, Russland...

 

Erschreckend auch, dass auf Tagesschau.de hierzu nichts - absolut gar nichts - zu finden ist. Wo es doch Kernaufgabe der Öffentlichen ist, über genau solche Themen zu berichten.

Unsere Politik ist aktuell leider auf einem extrem gefährlichen Weg. Grundsätzlich ist eine schnell reagierende Meldestelle eine gute Idee. Aber das sollte inhaltlich dann auf klar rechtswidrige Inhalte beschränkt sein und sich deutlich von "Hass und Fake News" distanzieren. So etwas eher subjektives und nicht strafbares schnell zu verstecken oder löschen zu lassen ist klar Zensur. Aber aktuell bringt die Politik ja einiges auf dem Weg, mit dem man sich hofft unliebsame Parteien und Terroristen kontrollieren zu können, das aber rechtstaatlich mindestens fragwürdig ist. In den falschen Händen wären diese Instrumente eine weitreichende Basis eines totalitären Überwachungsstaats. Und nein, man sollte der AfD keine Regierungsverantwortung geben. Dass solche Parteien daran nicht kaputt gehen kann man im näheren Ausland sehen...

Naja das Problem an der ganzen Sache ist, dass solchen Vereinen dann Tür und Angel zum Machtmissbrauch geöffnet wird. Letztes Jahr hat dieser Verein zum Beispiel eine Strafanzeige bei der Polizei erstattet, weil ein User Ricarda Lang als dick bezeichnet hat. Das ist fern von Hass- oder Fakenews, sondern einfach nur ein Tatsache meiner Meinung nach, die Frau ist dick. Wenn schon bei solchen Aussagen da angefangen wird, durchzugreifen, steht es echt hart um die Meinungsfreiheit. Auch das Genehmigungsverfahren dieser Trusted Flagger-Vereine ist nach wie vor undurchsichtig. Wo genau werden die notwendigen Kompetenzen bei solchen Vereinen ermittelt? Die Stiftung Respect bewirbt auf ihrer Internetseite nur folgendes: 72.828 eingegangene Meldungen - 20.532 erfolgte Anzeigen. Anzeigen kann man bekanntlich viel, mich würde dann eher interessieren wie im Gegenzug dann auch die Verurteilungsraten sind. Wenn von den über 20.000 Anzeigen beispielsweise 10.000 wegen Geringfügigkeit, falscher Verdächtigung oder freien Meinungsäußerung wieder eingestellt werden, würde man über 50 % Falschrate rechnen. Respect selbst schweigt zu den Verurteilungsraten und argumentiert, dass es zu aufwändig wäre, da Statistiken zu führen. 

Um es mit den Worten von Hermann von Fallersleben zusammenzufassen: "Der größte Lump in unserem Land, ist und bleibt der Denunziant" 

 

Am 10.10.2024 um 22:54 schrieb Frisbee:

Erschreckend auch, dass auf Tagesschau.de hierzu nichts - absolut gar nichts - zu finden ist. Wo es doch Kernaufgabe der Öffentlichen ist, über genau solche Themen zu berichten.

 

Bei der Tagesschau wundert mich eh nichts mehr, wenn du in deinem Freundeskreis nicht mit CDU oder SPD sympathisierst, hast du in den öffentlich-rechtlichen Medien sowieso keine Aufstiegschancen. Das ist kein wirkliches Geheimnis. Dem ursprünglichen Auftrag, einer getrennten und unabhängigen Berichterstattung vom Staat kann man da nicht mehr wirklich sprechen, wenn zwei Parteien einen solchen Einfluss in den Gremien haben. 

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/rot-und-schwarz-regieren-zdf-4317289.html

 

Grundsätzlich: Hass ist keine Meinung! Feinde der Demokratie nutzen ihre Mittel - nämlich Meinungsfreiheit - um eben diese zu zerstören, auch mit Bots.

 

Dennoch gebe ich euch recht. Solche Werkzeuge in den Händen der Falschen ebnet Diktaturen den Weg. Der größte Fehler der jüngeren Geschichte war einfach die Kommerzialisierung menschlicher Interaktion in Form von Social Media. So was gehört gemeinnützig / genossenschaftlich organisiert und moderiert mit festen Prinzipien ohne Einfluss von Interessengruppen. Das Konzept von Mastodon könnte hier ein Ansatz sein.

vor einer Stunde schrieb Prada79:

Grundsätzlich: Hass ist keine Meinung! Feinde der Demokratie nutzen ihre Mittel - nämlich Meinungsfreiheit - um eben diese zu zerstören, auch mit Bots.

 

Die Frage ist, was gilt bereits als Hass? Ich verweise da gerade mit Humor mal auf eine South Park - Folge, die den schönen Titel trägt "Die lustige Geschichte über ein Verbrechen aus Hass" aus dem Jahre 2000 wohl gemerkt. Die behandelt die Problematik dieses Themas bereits sehr gut. Und eine Einschneidung der Meinungsfreiheit kann einfach nicht die Lösung für das derzeitige eingleisige Demokratieverständnis werden. Wenn ich jetzt sagen würde, ich finde jemanden scheiße, ist das bereits je nach Auslegungssache Hasssprache. Für mich persönlich, würde ich es jemandem aus meinem Bekanntenkreis sagen, wäre es halt einfach meine Meinung, man kann andere Menschen "scheiße" finden. Wenn ich sage, ich finde Alexander Gauland zum Beispiel scheiße, würde ich dafür von solchen Organisationen auf Facebook keine Meldung kassieren, würde ich allerdings sagen, dass ich Robert Habeck als Wirtschaftsminister scheiße finde, muss ich mir inzwischen drei mal überlegen, wie ich es entsprechend formuliere, damit ich am Ende keine Anzeige kassiere. Und da finde ich sind wir langsam wirklich an einem Punkt angekommen, wo man fragen muss, mit was für unterschiedlichem Maß gemessen wird.

Hier übrigens der Link zur South Park-Folge:
https://www.southpark.de/folgen/1fr0nc/south-park-die-lustige-geschichte-ueber-ein-verbrechen-aus-hass-staffel-4-ep-2

Spannend auch, wie mit den ganzen Leuten umgegangen wird, die Israel hassen ... hier in München stehen Mahn-Male und das jüdische Museum, es gibt viele Veranstaltungen die an die schrecklichen Ereignisse erinnern. Gerade vor unserem geschichtlichen Hintergrund ist es daher unfassbar, dass in der Stadt regelmäßig Demos gegen Israel stattfinden. Die Fahne, die Parolen, die Ausdrucksweise - für mich ist das purer Hass. Diese Leute wünschen den Isrealis den Tod! Aber das wird geduldet. Somit sehr fragwürdig, nach welchen Maßstäben da die Meinung überwacht wird.

Voraussetzung ist doch, dass es für alles klare Regeln gibt. Hier im Forum zum Beispiel, die Forenregeln. Oder im Straßenverkehr die StVo. Die kann jeder nachlesen und da steht dann auch, was es kostet wenn man während dem Autofahren telefoniert. Fehlen diese Regeln jedoch und es wird gelöscht, was nicht in den Kram passt, dann ist das Zensur. 

 

Stellt euch vor, Park XY lässt Coasterfriends löschen, weil wir hier klar mit dem PHL sympathisieren und nicht mit Park XY. Oder Hersteller A lässt erwirken, dass Beiträge gelöscht werden, wo die Attraktionen von Hersteller A kritisiert werden. Das kann doch niemand ernsthaft wollen!?

 

Hinzu kommt natürlich, dass 20.532 Anzeigen auch für die Justiz eine enorme Belastung darstellen. Also wieder mal ein von vorne bis hinten vermurkstes Gesetz. Wer hat es eingebracht? Wer hat's verabschiedet? (Ich frage für einen Freund)

 

 

So ist es. Als jemand, der sich semi-professionell mit gesellschaftlicher Entwicklung auseinandersetzt (durch mein Wissen bei Team-Entwicklung), weiß ich, dass es dabei immer ein Wechselspiel gibt aus Kollektiv und Individuum. 
 

Beispiel Nachkriegszeit: Menschenrechte und das Grundgesetz wurden festgelegt. Die Deutschen haben furchtbar spießig gegenseitig auf die Einhaltung von Regeln gedacht. Meine Oma sagte „Abends werden die Faulen fleißig“. Wenn du nicht also um 6 aus dem Bett gequält hat, warst du schon mal per se faul.

 

Jetzt gerade sehe ich das Individuum am Zug. Der Kunde wird fast überall umgarnt, darf selbst offensichtlich genutzte Klamotten zurückgeben. Das Smartphone macht, was der Bediende will. Ich poste asynchron, wann ich es will. 
 

Wir müssen als Nächstes aushandeln, wie wir dieser Entwicklung begegnen und wieder zu einem neuen Kollektiv werden (wir sind nun mal soziale Wesen). Alte Instrumente funktionieren dabei aber nicht mehr. Wir müssen viel mehr moderiert miteinander sprechen und uns dabei in die Augen sehen: In Bürgerräten, in Genossenschaften, in Gemeinschaften, in der Kommune. Leider wird so was häufig stark kritisiert, weil solche Instrumente nur sehr schwer von Lobbies erreichbar sind.

vor 47 Minuten schrieb Prada79:

Das Smartphone macht, was der Bedienende will. Ich poste asynchron, wann ich es will. 

 

Bis auf den Beitrag stimme ich deinem Beitrag zu. Aber gerade das Smartphone ist meiner Meinung nach ein digitaler Trend, den ich in vielen Bereichen nicht gut finden kann. Ich persönlich bin aus sozialen Medien auch weitestgehend raus inzwischen. Habe zwar bei fast allem ein Konto, aber die Nutzungsdauer bei den Social Media habe ich bewusst fast auf Null die letzten Jahre heruntergefahren.

Der sogenannte FOMO-Effekt beschreibt ja besonders diese Problematik, weil Social Media kontinuierlich einen Vergleich mit dem Leben anderer fördern. Nutzer sehen ständig Posts von Freunden oder Influencern, die spannende Erlebnisse, Reisen oder Partys teilen. Diese Darstellung von perfekten Momenten kann zu einem Gefühl der Unzulänglichkeit führen und den Druck erhöhen, ebenfalls außergewöhnliche Erlebnisse haben zu müssen. Außerdem herrscht das imaginäre Bedürfnis, immer online zu sein und aktiv am Ball zu bleiben, um nichts zu verpassen. Der psychische Stress in dem Bereich und die Auswirkungen werden gerne unterschätzt. 

 

Gerade das Thema Influencer-Marketing und der Einfluss auf die heranwachsende Generation ist in dem Bereich wirklich mit Sorge zu betrachten. Inzwischen geht es ja weit über Product-Placement hinaus, Schönheits-Operationen bei Minderjährigen werden auf so Plattformen wie TikTok ja auch zur Genüge angeboten und sogar als "necessary" angepriesen. Ich sehe Social Media bei weiblichen Minderjährigen, was die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls angeht, wirklich kritisch. Ohne Beautyfilter und Co. zeigt sich doch niemand mehr online. Männliche Heranwachsende haben dieses Problem in anderer Richtung, da wird dann eher in den Bereich Fitness-Influencer-Marketing getriggert und versucht Tonnen von irgendwelchen sinnfreien Präparaten zu verkaufen. 

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