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Herr Aquarium

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    Herr Aquarium hat eine Reaktion von MariaGalax erhalten in 1967-2007: Märchenwald   
    Hier mal eine Beschreibung und kleine Historie, die der Park ca. 2002 auf seiner Website stehen hatte. Der Text war in einem alten Forenbeitrag damals zitiert worden und ist uns somit erhalten geblieben.
     
    ERINNERN SIE SICH NOCH? Der Märchenweg im Phantasialand Spitzgiebelige Häuser und windschiefe Dächer ducken sich vor Gulliver, dem Riesen im Zwergenreich. Auf Knopfdruck beugt sich dieser herab, beäugt die Miniaturstadt zu seinen Füßen. "Der ist ja kaum größer als Du, Papa!", stellen viele der jüngsten Phantasialandbesucher fachmännisch fest. Und so wird Gulliver im Jahre 1992 in den Ruhestand geschickt. Rund 25 Jahre lang hatte er, in leuchtend rotem Wams, die Besucher des Märchenweges willkommen geheißen. Foto: Der Märchenweg zu Beginn der 70er Jahre Der Märchenweg ist die älteste Attraktion im Phantasialand. Im Jahre 1966 hatten der Puppenspieler Richard Schmidt und der Kaufmann Gottlieb Löffelhardt die Idee für einen Themenpark entwickelt: den Grundstock für die geplanten Märchenszenerien würden die aus zahlreichen Fernsehfilmen bekannten Marionetten von Richard Schmidt bilden. Nina Halberkann, Kostümbildnerin der Puppenwerkstatt, erinnert sich: "Die Gliederpuppen mussten zunächst versteift und standfest gemacht werden. Danach wurden sie einzelnen Märchen zugeteilt und entsprechend neu eingekleidet." In der Folgezeit erleben die Märchendarstellungen vielfache Umgestaltungen und Ergänzungen. Anfang der 70er Jahre flattert die chinesische Nachtigall in den Märchenwald. Nichtahnend, dass sie nach Gullivers Pensionierung 1. Märchen vom Dienst sein würde, bezieht sie ihr neues Zuhause. Für lange Zeit bewachen noch zwei bronzefarbene Drachen den Eingang zu der kleinen Grotte, in der sie sich jede Saison die Seele aus dem Leibe singt. Sie weichen erst der Stadtmauer von Wuze Town. Die Nachtigallengrotte selbst aber steht noch, komplett mit Wasserfall und China Tempel. Foto: Aschenputtel auf der Flucht vor der Abrissbirne Auch das kleine Aschenputtel-Theater stammt nicht aus der Gründungszeit des Parks. Bis zum Beginn der 80er Jahre rauscht die Ballschönheit lediglich eine weißglänzende Schlosstreppe hinunter, enteilt in einen kleinen Barockgarten mit Buchsbaumhecken und Springbrunnen. Der Brunnen wiederum dient zeitweilig dem Froschkönig als nasse Behausung. Mitte der 90er Jahre verschwindet auch er von der Bildfläche. Nahezu unverändert verneigt sich der gestiefelte Kater vor der königlichen Kutsche. Nina Halberkann erzählt schmunzelnd: "Manchmal wundern sich Besucher über die irgendwie bekannten Gesichtszüge des Kutschers. Diese Puppe war ursprünglich eine Karikatur von Don Camillo, also von dem Schauspieler Fernandel. Wir hatten auch noch eine Sophia Loren, die wir zur Bauchtänzerin umfunktionierten, eine Ella Fitzgerald, die wir zur Küchenmagd degradierten und einen ungarischen Stargeiger, der zur bösen Fee wurde."  Doch nicht nur Identitätsänderungen werden im Märchenwald vollzogen. In den 80er Jahren kommt es zu einem besonders niederträchtigen Fall von Hausbesetzung: Rotkäppchens Großmutter beschlagnahmt Witwe Boltes Haus, vertreibt erfolgreich die auf dem Dach herumturnenden bösen Buben Max samt Moritz und verschafft ihrer Enkelin ein neues Zuhause. Diese war bis dahin nur unter einer Futterkrippe ansässig gewesen. Noch schwerwiegender ist die Enteignung des tapferen Schneiderleins: die vor dem wildgewordenen Einhorn schutzbietende Kapelle wird vorübergehend für eine Darstellung von Brüderchen und Schwesterchen genutzt und in den 90er Jahren abgerissen. Mysteriös, die Sache mit dem Rapunzelturm: In den 90er Jahren findet dessen Bewohnerin endlich die Tür in die Freiheit und ward nicht mehr gesehen. Ihr Turm wird entkernt, ein wahrsagendes Kräuterweiblein zieht ein - und wieder aus. Seitdem steht der Turm leer. Glücklich preisen sich sowohl Schneewittchen als auch die sieben Zwerge: seit der Gründung des Parks behausen sie ihre zwei Hütten, erhalten später noch eine funkelnde Diamantenhöhle hinzu und pflegen für lange Zeit die Nachbarschaft zur Knusperhexe. Irgendwann löst sich deren windschiefes Lebkuchenhaus jedoch mitsamt Käfig, Ofen und Lebkuchenzaun in Luft auf. Und aus ist`s mit der Hexerei! Foto: Im Knusperhäuschen hat sich’s ausgeknuspert Genauso ergeht es Till Eulenspiegel, der sich der geballten Kraft von sieben Geisslein und dem Konzert der Bremer Stadtmusikanten nicht länger erwehren kann. Sang- und klanglos räumt er das Feld. Unbeeindruckt von alledem dreht sich das alte Mühlrad. Seit 35 Jahren steht die Fachwerkmühle unter den schattigen Bäumen. Wer weiss schon noch, dass sie mal als Kulisse für Hans im Glück diente? Heute ist das Glück in Gestalt von Goldesel und Tischlein deck dich eingezogen. Von der Mühle aus schaut man weit über den See. Ein Wasserschloss dient mehrere Sommer lang als malerischer Blickfang. Das dunkle Gespensterschiff dagegen spiegelt sich bis heute in dem knapper werdenden Seewasser – wenn auch in einer anderen Bucht und ohne blutrünstige Piraten. Foto: Wasserschloss auf dem Märchensee Der kleine Muck erhält nach dem Abriss von Café Oriental dessen Kronleuchter und zugleich einen neuen goldbedachten Pavillon. Gerade diese Märchendarstellung erwirbt bei vielen Fans Kultstatus, avanciert zum beliebten Treffpunkt. Dagegen ist dem Stall der Gänsemagd nur ein kurzes Gastspiel beschieden. Auch die Tempelruine von Kalif Storch, Rumpelstilzchens Waldhöhle, der sprechende Pilz und Robinson Crusoes Pfahlhütte überdauern die Zeiten nicht. Nina Halberkann erzählt lachend: "Mein Vater Paul Bank war seit der Eröffnung des Parks für die Dekorationen zuständig. Auf einer langen Leiter hat er sich immer äußerst vorsichtig an Robinsons Seehaus herangepirscht. Bei diesen Aktionen sind ihm häufig Brillen und Schlüssel aus den Kitteltaschen gefallen. Und einmal ist er dann auch selbst mitsamt der ganzen Hütte in den See geplumpst." Foto: Der brillenverschlingende Robinson Das Märchen von Frau Holle präsentiert sich zur Parkeröffnung noch als watteweißes Winteridyll und wird erst ab den 80er Jahren in verschiedenen Bildern dargestellt. Wehmütig erinnert sich Nina Halberkann an Aladdins Wunderhöhle: "Der auftauchende Flaschengeist war mit herbeigezaubertem Wüstenpalast und Sklavenparade ein farbenprächtiger Höhepunkt des Märchenweges." Mitte der 90er Jahre verschwindet er für immer in der Versenkung. Foto: Kalif Storch vor dem Abflug Ziel des Märchenweges ist bis zur Saison 2001 das Dornröschenschloss, komplett mit Thronsaal, Küche und Turmkammer. "Das erste Dornröschenkleid bestand aus dem Hochzeitskleid der Frau unseres technischen Betriebsleiters, Gerhard Kenter.", erzählt Nina Halberkann. " Wir haben dieses Kleid nie entfernt und später immer als Untergewand für Dornröschen beibehalten." Der Märchenweg im Phantasialand prägt mit seinen phantasievollen Kulissen, überraschenden Effekten und aufwendigen Kostümen die Vorstellungswelt unzähliger Kinder. Nina Halberkann kriegt leuchtende Augen: "Für mich wurde der Kindertraum wahr: schon als kleines Mädchen hatte ich meinem Vater beim Dekorieren geholfen, Flitter auf die Puppenkostüme genäht, Figürchen angezogen. Das habe ich dann zu meinem Beruf gemacht." Spricht`s, zückt Nadel und Faden und kreiert neue Ideen für das Phantasialand. 
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    Herr Aquarium reagierte auf talocanfan in Hallo ans Forum   
    Schön dass du dich entschlossen hast mal was von dir hören zu lassen.
     
    Viel Spaß bei uns
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    Herr Aquarium reagierte auf Wippermann in Umgestaltungsvorschäge   
    Nach langer Zeit kam heute noch einmal ein Newsletter vom Parkdirektor. Für die Leute die ihn nicht Abonniert haben, habe ich den Text mal Eingefügt. 
    Leider habe ich keinen Passenden Thread gefunden, deshalb Packe ich es mal hier mit rein.

     
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    Herr Aquarium reagierte auf johnnycache in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Um mal zu den Fundamentkörben zurückzukommen:
     
    Diese Körbe werden nicht nur beim SFX Coaster verwendet. Auch Intamin benutzt solche Körbe, genauso auch Premier Rides und Vekoma. Ausschließen kann man im Moment Mack und B&M. Es sei denn, in die Körbe wird noch etwas eingesetzt, dann wäre B&M wieder im Rennen.
     
    Ich bleib da bei meinem Tip: Das wird ein Intamin, und zwar in Richtung von Juwelen, Cheetah Hunt oder Thirteen.
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    Herr Aquarium hat eine Reaktion von troja erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  6. Like
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Bananenblatt erhalten in [China Town] Geister Rikscha   
    Hallo erst einmal
     
    Also die Geister Rikscha ist ja meine persönliche Lieblingsattraktion. Das war sie schon als ich als kleines Kind damit gefahren bin, da ich schon damals Mythen und Legenden geliebt habe und das asiatische Flair der Bahn noch einmal eine ganz besondere und einzigartige Atmosphäre verleiht.
    Es wurde ja immer wieder mal gerätselt, ob die Szenen in der Rikscha auch wirklich auf echtem chinesischen Sagengut basieren oder ob die Gestalter des Phantasialandes sich da was aus den Fingern gesaugt haben.
    Da ich es liebe Sagen und Mythen zu lesen, bin ich auch mit der Zeit mit der chinesischen Sagen und Märchenwelt etwas vertraut geworden und werde mich hier mal an einer kleinen Analyse der einzelnen Szenen versuchen.
     
    Zu aller erst Szenen ohne bestimmte Herkunft: 
    Drachenkampf, Friedhof, Geisterdschunke
    Diese Szene scheinen mir nicht auf bestimmten individuellen Geschichten zu basieren, sondern statt dessen greifen sie einfach nur generische Gruselgeschichtenmotive auf. Vor allem der Drache ist ja eher westlich gestaltet und erinnert nicht wirklich an das Motiv des Flussdrachen, das ja in China vorherrscht. Mir ist eine prominente Drachentöter Geschichte in Asien nur aus Japan bekannt, dem Kampf zwischen Susanoo und der achtköpfigen Schlange Orochi.
     
    1. Szene rechts: Bergwelt
    Auch nicht unbedingt eine spezielle Sage, aber diese Szenerie ist für chinesische Geistergeschichten nicht untypisch. In China gibt es viele hoch aufragende Fels- und Berglandschaften mit uneinsehbaren Höhlen und Klüften über die seit jeher sich Geschichten ranken. So zum Beispiel in der klassischen Geschichte "Die Reise nach Westen" in der die Protagonisten die außerchinesische Welt bereisen, welche als eine gefährliche Bergwelt beschrieben wird in deren Höhlen sich unzählige Dämonen und Teufel verstecken.
     
    2. Szene links: Riese und drei Gestalten
    Ob diese Szene irgendwoher speziell genommen ist kann ich nicht sagen. Doch die drei Gestalten erinnern mich an eine spezielle chinesische Gruselgestalt. Wenn ich sie recht betrachte springen die drei Figuren auf und ab (oder zumindest eine tut es). Dies lässt mich vermuten, dass es sich hierbei um Jiangshi handelt. Dies ist ein Untoter in der antiken chinesischen Gedankenwelt. Jianghis weisen eine sonderbare Eigenart auf: Da sie bereits die Totenstarre erreicht haben, können sie ihre Beine nicht bewegen und werden deshalb ständig hüpfend dargestellt. Dies lässt mich vermuten, dass diese Figuren vielleicht eben jene Untote darstellen sollen. Was es mit dem Riesen auf sich hat kann ich nicht sagen, vielleicht ist meine Vermutung auch totaler Humbug.
     
    3. Szene: Drache
    s.o.
    4. Szene: Friedhof
    s.o.
     
    5. Szene: Baum
    Dies ist eine sehr mysteriöse Szene und ich bin mir sicher dass hier auf eine direkte Inspiration zurückgegriffen wurde. Unsere Spur beginnt in Japan. Dort gibt es die Geschichte von dem Baum Jinmeju, dessen Früchte wie menschliche Köpfe aussahen, die lachten und sangen, selbst wenn sie zu Boden fielen. Diese Geschichte war aus China übernommen, wie viele japanische Legenden. Eine Darstellung eines solchen Baumes finden wir dann auch in der antiken chinesischen Enzyklopädie Sancai Tuihui.

    Auch in "Die Reise nach Westen" findet ein solcher Baum Erwähnung. Hier sind die Früchte jedoch geformt wie Neugeborene und verleihen Tausend Lebensjahre wenn sie gegessen werden. Über den Seehandel mit Persien wurde diese Geschichte weitergegeben oder vielleicht stammt sie ursprünglich von dort und kam dann nach China, solche Vorgänge sind immer schwer nachzuvollziehen. In 1001 Nacht sind die Früchte in der Form ausgewachsener Menschen und der Baum wächst irgendwo auf einer einsamen Insel mit dem Namen Waqwaq.
    Obwohl die Köpfe am Boden nicht gerade wie Früchte aussehen habe ich das Gefühl, dass wir hier der Inspiration der Szene am nächsten kommen, vor allem da der Baum dieser Sage in anderen Darstellungen auch mit einem Gesicht auf dem Stamm dargestellt wird.
     
    6. Szene: Krokodile
    Wahrscheinlich keine direkte Quelle, vor allem da die Krokodile aus dem Tanagra recycelt wurden.
    Der Krake der hier vorher stand verspricht schon mehr. Geschichten von Riesenkraken die in Buchten und Seen lauern sind in ganz Süd- und Ostasien verbreitet, wie zum Beispiel der Akkorokamui der Ainu. Von daher ist dies ein gutes Beispiel für ein asiatisches Sagenmotiv, das in der Rikscha verwendung fand.

     
    7. Szene: Geisterdschunke
    s.o.
     
    8. Szene: Schatzkammer
    Eine mysteriöse Szene. Aufgrund verschiedener narrativer Details habe ich das Gefühl, dass man sich hier auf eine spezielle Geschichte bezogen hat, doch welche das sein könnte kann ich nicht sagen.
    Die beliebte Rikscha die hier vorher stand kommt mir da schon eher bekannt vor.
    Im traditionellen chinesischen Weltbild gibt es vier Drachenkaiser die in den Meeren lebten und über das Wetter herrschten. Sie konnten auch in der Form von Menschen erscheinen, doch werden Drachenkaiser allgemein als Regenten mit dem Kopf eines Drachen dargestellt. Dieser hier scheint wohl auf Geschäftsreise durch den Nachthimmel zu sein.

     
    9. Szene: Göttin
    Diese Szene wäre mir ein Rätsel geblieben, hätte das Phantasialand sie nicht selbst einmal beschrieben! In der Broschüre zur Eröffnung Chinatowns (*) wird gesagt "der vielköpfige, an Kannon erinnernde Riese", eine Beschreibung die am ehesten hierfür in Betracht kommt. Kannon ist der japanische Name der Bodissathva Guanyin, welche als vielarmig und vieläugig beschrieben wird. An dieser eher ungewöhlichen Interpretation kann man sehen, dass das Phantasialand oft die vorhandene Mythologie sehr freizügig wiedergegeben hat, dem Geschmack der Figurengestalter entsprechend. Daher ist es auch so schwierig direkte Zusammenhänge zwischen Szenen und Inspiration zu finden.
     
    (*die hier im Forum zu finden ist, vielen Dank an Nachtfalke! '&do=embed' frameborder='0' data-embedContent>>)
     
    10. Szene: Festmahl
    Hier ist ein geisterhafter Königshof dargestellt, ein Motiv das wir oft in Verbindung mit mächtigen Sagengestalten finden. In Verbindung mit der Geisterrikscha würde ich jedoch sagen, dass diese Szene den Hofstaat des chinesischen Unterweltherrschers Yanluowang darstellt. Tatsächlich wird in der erwähnten Broschüre auch vom "König des Totenreiches" gesprochen. Dieser ist direkt aus dem Buddhismus entnommen, wo er als Yama bekannt ist. Yanluowang kennen wir bereits aus anderer Stelle im Phantasialand, er taucht nämlich als Bösewicht im Feng Ju Palace auf.
     
    11. Szene: Anhalter
    Hier gibt es nicht viel zu sagen. Diese sind halt einfach aus dem Vorbild der Haunted Mansion entnommen
     
    11. Szene: Riese
    Ebenfalls eine Szene die eher generell gestaltet ist und kaum auf einer einzelnen Geschichte beruht. Genau so wie in Europa gibt es in China viele Geschichten von menschenfressenden Riesen welche dann von mutigen Helden niedergestreckt werden, wie zum Beispiel im oben erwähnten "Die Reise nach Westen". Auffallend ist, dass die Drachen- und Riesenszenen beide bereits ähnlich in der Gondelfahrt 1001 Nacht vorkamen. Man hat wohl in beiden Fällen den Besuchern bekannte typische Motive präsentieren wollen, die sofort zu verstehen sind.
     
    Dies war also meine Analyse der Geisterrikscha. Was haltet ihr davon? Sind manche Argumentationen schlüssig oder haltet ihr sie eher für Blödsinn? Und sind euch vielleicht auch Beispiele für mögliche Inspirationen bekann?
    Falls ich mehr finden sollte werde ich mich hier wieder melden und darüber schreiben.
  7. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Bundy erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  8. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Felix erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Das würde mit der übrigen Thematik von Mystery auch als einziges Sinn ergeben. Ich hatte gedacht es würde so in Richtung Transylvanien gehen, doch scheint ja der Stil wohl letztendlich doch ganz anders auszufallen.
  9. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Nerotip erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Wir sind auch alle irgendwie doof 
    Die Herkunft des Bildes mit den Basaltfelsen hätten wir auch früher finden können, hätten wir einfach eine rückläufige Bildersuche gemacht.
    Ich habe das mal mit den anderen ausprobiert, doch es hat sonst nur bei einem weiteren Bild ein Ergebnis gegeben.
    Das 4. Bild der Plakatwand stammt aus dem malerischen Dorf Corippo in der Schweiz.
    Hier mal das gesamte Originalbild und noch ein paar Impressionen des Ortes. Wir können vielleicht darauf hoffen, dass das Phantasialand diese Gebäude als Inspiration nimmt.





  10. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von nico98 erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  11. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von nico98 erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Das würde mit der übrigen Thematik von Mystery auch als einziges Sinn ergeben. Ich hatte gedacht es würde so in Richtung Transylvanien gehen, doch scheint ja der Stil wohl letztendlich doch ganz anders auszufallen.
  12. Upvote
    Herr Aquarium reagierte auf Dingens in [China Town] Geister Rikscha   
    Tut es nicht. Da war defintiv Wasser drin.
    In Unkenntnis etwaiger mythologischer Hintergründe hab ich es früher immer so interpretiert, dass es sich um verlorene Seelen handelt, die dazu verdammt sind, "im Sumpf" dahin zu vegetieren. Insofern fältt mir das heutige Fehlen des Wassers immer negativ auf.
  13. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Felix erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  14. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Wippermann erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  15. Upvote
    Herr Aquarium reagierte auf PHL-Marcus in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Vielleicht wirds' ja der erste von Menschen angetriebene Launch! Erst müssen die Fahrgäste ins Rad und ein Gewicht auf eine gewisse Höhe ziehen, das wird dann fallen gelassen und zieht den Wagen durch den Launch. Stromsparend und Umweltfreundlich. 
  16. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Sascha-Rudolf erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  17. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von nico98 erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Wir sind auch alle irgendwie doof 
    Die Herkunft des Bildes mit den Basaltfelsen hätten wir auch früher finden können, hätten wir einfach eine rückläufige Bildersuche gemacht.
    Ich habe das mal mit den anderen ausprobiert, doch es hat sonst nur bei einem weiteren Bild ein Ergebnis gegeben.
    Das 4. Bild der Plakatwand stammt aus dem malerischen Dorf Corippo in der Schweiz.
    Hier mal das gesamte Originalbild und noch ein paar Impressionen des Ortes. Wir können vielleicht darauf hoffen, dass das Phantasialand diese Gebäude als Inspiration nimmt.





  18. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von PhlFREAK_2000 erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  19. Upvote
    Herr Aquarium reagierte auf Felix in Hallo ans Forum   
    Hallo und Viel Spaß
  20. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von PHL-Marcus erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Schon wieder was gefunden.
    Als ich mir das 5. Bild der Wand angeguckt habe, ist mir etwas aufgefallen. Bisher hatten wir ja immer angenommen, dass es ein Wasserrad darstellt. Doch mir fiel auf, dass die dafür nötige Waserrinne fehlt und dass die Querbretter gar nicht wie Schaufeln schief stehen sondern eine runde Fläche bilden.
    Das ganze ist gar kein Wasserrad sondern eine Tretmühle!
    Auch nicht irgendeine Tretmühle sondern so eine wie man sie im Mittelalter für Baukräne verwendet hat. Unter dem französischen Begriff "Grue médiéval" (Mittelalterlicher Kran) habe ich dann auch die Quelle gefunden. Den Ausschnitt den das Phantasialand verwendet hat ist gespiegelt.


    Als Vergleich hier ein ähnliches Laufrad das momentan in Frankreich beim Bau einer Burg verwendet wird:

  21. Like
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Monsatan erhalten in [China Town] Geister Rikscha   
    Hallo erst einmal
     
    Also die Geister Rikscha ist ja meine persönliche Lieblingsattraktion. Das war sie schon als ich als kleines Kind damit gefahren bin, da ich schon damals Mythen und Legenden geliebt habe und das asiatische Flair der Bahn noch einmal eine ganz besondere und einzigartige Atmosphäre verleiht.
    Es wurde ja immer wieder mal gerätselt, ob die Szenen in der Rikscha auch wirklich auf echtem chinesischen Sagengut basieren oder ob die Gestalter des Phantasialandes sich da was aus den Fingern gesaugt haben.
    Da ich es liebe Sagen und Mythen zu lesen, bin ich auch mit der Zeit mit der chinesischen Sagen und Märchenwelt etwas vertraut geworden und werde mich hier mal an einer kleinen Analyse der einzelnen Szenen versuchen.
     
    Zu aller erst Szenen ohne bestimmte Herkunft: 
    Drachenkampf, Friedhof, Geisterdschunke
    Diese Szene scheinen mir nicht auf bestimmten individuellen Geschichten zu basieren, sondern statt dessen greifen sie einfach nur generische Gruselgeschichtenmotive auf. Vor allem der Drache ist ja eher westlich gestaltet und erinnert nicht wirklich an das Motiv des Flussdrachen, das ja in China vorherrscht. Mir ist eine prominente Drachentöter Geschichte in Asien nur aus Japan bekannt, dem Kampf zwischen Susanoo und der achtköpfigen Schlange Orochi.
     
    1. Szene rechts: Bergwelt
    Auch nicht unbedingt eine spezielle Sage, aber diese Szenerie ist für chinesische Geistergeschichten nicht untypisch. In China gibt es viele hoch aufragende Fels- und Berglandschaften mit uneinsehbaren Höhlen und Klüften über die seit jeher sich Geschichten ranken. So zum Beispiel in der klassischen Geschichte "Die Reise nach Westen" in der die Protagonisten die außerchinesische Welt bereisen, welche als eine gefährliche Bergwelt beschrieben wird in deren Höhlen sich unzählige Dämonen und Teufel verstecken.
     
    2. Szene links: Riese und drei Gestalten
    Ob diese Szene irgendwoher speziell genommen ist kann ich nicht sagen. Doch die drei Gestalten erinnern mich an eine spezielle chinesische Gruselgestalt. Wenn ich sie recht betrachte springen die drei Figuren auf und ab (oder zumindest eine tut es). Dies lässt mich vermuten, dass es sich hierbei um Jiangshi handelt. Dies ist ein Untoter in der antiken chinesischen Gedankenwelt. Jianghis weisen eine sonderbare Eigenart auf: Da sie bereits die Totenstarre erreicht haben, können sie ihre Beine nicht bewegen und werden deshalb ständig hüpfend dargestellt. Dies lässt mich vermuten, dass diese Figuren vielleicht eben jene Untote darstellen sollen. Was es mit dem Riesen auf sich hat kann ich nicht sagen, vielleicht ist meine Vermutung auch totaler Humbug.
     
    3. Szene: Drache
    s.o.
    4. Szene: Friedhof
    s.o.
     
    5. Szene: Baum
    Dies ist eine sehr mysteriöse Szene und ich bin mir sicher dass hier auf eine direkte Inspiration zurückgegriffen wurde. Unsere Spur beginnt in Japan. Dort gibt es die Geschichte von dem Baum Jinmeju, dessen Früchte wie menschliche Köpfe aussahen, die lachten und sangen, selbst wenn sie zu Boden fielen. Diese Geschichte war aus China übernommen, wie viele japanische Legenden. Eine Darstellung eines solchen Baumes finden wir dann auch in der antiken chinesischen Enzyklopädie Sancai Tuihui.

    Auch in "Die Reise nach Westen" findet ein solcher Baum Erwähnung. Hier sind die Früchte jedoch geformt wie Neugeborene und verleihen Tausend Lebensjahre wenn sie gegessen werden. Über den Seehandel mit Persien wurde diese Geschichte weitergegeben oder vielleicht stammt sie ursprünglich von dort und kam dann nach China, solche Vorgänge sind immer schwer nachzuvollziehen. In 1001 Nacht sind die Früchte in der Form ausgewachsener Menschen und der Baum wächst irgendwo auf einer einsamen Insel mit dem Namen Waqwaq.
    Obwohl die Köpfe am Boden nicht gerade wie Früchte aussehen habe ich das Gefühl, dass wir hier der Inspiration der Szene am nächsten kommen, vor allem da der Baum dieser Sage in anderen Darstellungen auch mit einem Gesicht auf dem Stamm dargestellt wird.
     
    6. Szene: Krokodile
    Wahrscheinlich keine direkte Quelle, vor allem da die Krokodile aus dem Tanagra recycelt wurden.
    Der Krake der hier vorher stand verspricht schon mehr. Geschichten von Riesenkraken die in Buchten und Seen lauern sind in ganz Süd- und Ostasien verbreitet, wie zum Beispiel der Akkorokamui der Ainu. Von daher ist dies ein gutes Beispiel für ein asiatisches Sagenmotiv, das in der Rikscha verwendung fand.

     
    7. Szene: Geisterdschunke
    s.o.
     
    8. Szene: Schatzkammer
    Eine mysteriöse Szene. Aufgrund verschiedener narrativer Details habe ich das Gefühl, dass man sich hier auf eine spezielle Geschichte bezogen hat, doch welche das sein könnte kann ich nicht sagen.
    Die beliebte Rikscha die hier vorher stand kommt mir da schon eher bekannt vor.
    Im traditionellen chinesischen Weltbild gibt es vier Drachenkaiser die in den Meeren lebten und über das Wetter herrschten. Sie konnten auch in der Form von Menschen erscheinen, doch werden Drachenkaiser allgemein als Regenten mit dem Kopf eines Drachen dargestellt. Dieser hier scheint wohl auf Geschäftsreise durch den Nachthimmel zu sein.

     
    9. Szene: Göttin
    Diese Szene wäre mir ein Rätsel geblieben, hätte das Phantasialand sie nicht selbst einmal beschrieben! In der Broschüre zur Eröffnung Chinatowns (*) wird gesagt "der vielköpfige, an Kannon erinnernde Riese", eine Beschreibung die am ehesten hierfür in Betracht kommt. Kannon ist der japanische Name der Bodissathva Guanyin, welche als vielarmig und vieläugig beschrieben wird. An dieser eher ungewöhlichen Interpretation kann man sehen, dass das Phantasialand oft die vorhandene Mythologie sehr freizügig wiedergegeben hat, dem Geschmack der Figurengestalter entsprechend. Daher ist es auch so schwierig direkte Zusammenhänge zwischen Szenen und Inspiration zu finden.
     
    (*die hier im Forum zu finden ist, vielen Dank an Nachtfalke! '&do=embed' frameborder='0' data-embedContent>>)
     
    10. Szene: Festmahl
    Hier ist ein geisterhafter Königshof dargestellt, ein Motiv das wir oft in Verbindung mit mächtigen Sagengestalten finden. In Verbindung mit der Geisterrikscha würde ich jedoch sagen, dass diese Szene den Hofstaat des chinesischen Unterweltherrschers Yanluowang darstellt. Tatsächlich wird in der erwähnten Broschüre auch vom "König des Totenreiches" gesprochen. Dieser ist direkt aus dem Buddhismus entnommen, wo er als Yama bekannt ist. Yanluowang kennen wir bereits aus anderer Stelle im Phantasialand, er taucht nämlich als Bösewicht im Feng Ju Palace auf.
     
    11. Szene: Anhalter
    Hier gibt es nicht viel zu sagen. Diese sind halt einfach aus dem Vorbild der Haunted Mansion entnommen
     
    11. Szene: Riese
    Ebenfalls eine Szene die eher generell gestaltet ist und kaum auf einer einzelnen Geschichte beruht. Genau so wie in Europa gibt es in China viele Geschichten von menschenfressenden Riesen welche dann von mutigen Helden niedergestreckt werden, wie zum Beispiel im oben erwähnten "Die Reise nach Westen". Auffallend ist, dass die Drachen- und Riesenszenen beide bereits ähnlich in der Gondelfahrt 1001 Nacht vorkamen. Man hat wohl in beiden Fällen den Besuchern bekannte typische Motive präsentieren wollen, die sofort zu verstehen sind.
     
    Dies war also meine Analyse der Geisterrikscha. Was haltet ihr davon? Sind manche Argumentationen schlüssig oder haltet ihr sie eher für Blödsinn? Und sind euch vielleicht auch Beispiele für mögliche Inspirationen bekann?
    Falls ich mehr finden sollte werde ich mich hier wieder melden und darüber schreiben.
  22. Like
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von ImagineerTim erhalten in [China Town] Geister Rikscha   
    Hallo erst einmal
     
    Also die Geister Rikscha ist ja meine persönliche Lieblingsattraktion. Das war sie schon als ich als kleines Kind damit gefahren bin, da ich schon damals Mythen und Legenden geliebt habe und das asiatische Flair der Bahn noch einmal eine ganz besondere und einzigartige Atmosphäre verleiht.
    Es wurde ja immer wieder mal gerätselt, ob die Szenen in der Rikscha auch wirklich auf echtem chinesischen Sagengut basieren oder ob die Gestalter des Phantasialandes sich da was aus den Fingern gesaugt haben.
    Da ich es liebe Sagen und Mythen zu lesen, bin ich auch mit der Zeit mit der chinesischen Sagen und Märchenwelt etwas vertraut geworden und werde mich hier mal an einer kleinen Analyse der einzelnen Szenen versuchen.
     
    Zu aller erst Szenen ohne bestimmte Herkunft: 
    Drachenkampf, Friedhof, Geisterdschunke
    Diese Szene scheinen mir nicht auf bestimmten individuellen Geschichten zu basieren, sondern statt dessen greifen sie einfach nur generische Gruselgeschichtenmotive auf. Vor allem der Drache ist ja eher westlich gestaltet und erinnert nicht wirklich an das Motiv des Flussdrachen, das ja in China vorherrscht. Mir ist eine prominente Drachentöter Geschichte in Asien nur aus Japan bekannt, dem Kampf zwischen Susanoo und der achtköpfigen Schlange Orochi.
     
    1. Szene rechts: Bergwelt
    Auch nicht unbedingt eine spezielle Sage, aber diese Szenerie ist für chinesische Geistergeschichten nicht untypisch. In China gibt es viele hoch aufragende Fels- und Berglandschaften mit uneinsehbaren Höhlen und Klüften über die seit jeher sich Geschichten ranken. So zum Beispiel in der klassischen Geschichte "Die Reise nach Westen" in der die Protagonisten die außerchinesische Welt bereisen, welche als eine gefährliche Bergwelt beschrieben wird in deren Höhlen sich unzählige Dämonen und Teufel verstecken.
     
    2. Szene links: Riese und drei Gestalten
    Ob diese Szene irgendwoher speziell genommen ist kann ich nicht sagen. Doch die drei Gestalten erinnern mich an eine spezielle chinesische Gruselgestalt. Wenn ich sie recht betrachte springen die drei Figuren auf und ab (oder zumindest eine tut es). Dies lässt mich vermuten, dass es sich hierbei um Jiangshi handelt. Dies ist ein Untoter in der antiken chinesischen Gedankenwelt. Jianghis weisen eine sonderbare Eigenart auf: Da sie bereits die Totenstarre erreicht haben, können sie ihre Beine nicht bewegen und werden deshalb ständig hüpfend dargestellt. Dies lässt mich vermuten, dass diese Figuren vielleicht eben jene Untote darstellen sollen. Was es mit dem Riesen auf sich hat kann ich nicht sagen, vielleicht ist meine Vermutung auch totaler Humbug.
     
    3. Szene: Drache
    s.o.
    4. Szene: Friedhof
    s.o.
     
    5. Szene: Baum
    Dies ist eine sehr mysteriöse Szene und ich bin mir sicher dass hier auf eine direkte Inspiration zurückgegriffen wurde. Unsere Spur beginnt in Japan. Dort gibt es die Geschichte von dem Baum Jinmeju, dessen Früchte wie menschliche Köpfe aussahen, die lachten und sangen, selbst wenn sie zu Boden fielen. Diese Geschichte war aus China übernommen, wie viele japanische Legenden. Eine Darstellung eines solchen Baumes finden wir dann auch in der antiken chinesischen Enzyklopädie Sancai Tuihui.

    Auch in "Die Reise nach Westen" findet ein solcher Baum Erwähnung. Hier sind die Früchte jedoch geformt wie Neugeborene und verleihen Tausend Lebensjahre wenn sie gegessen werden. Über den Seehandel mit Persien wurde diese Geschichte weitergegeben oder vielleicht stammt sie ursprünglich von dort und kam dann nach China, solche Vorgänge sind immer schwer nachzuvollziehen. In 1001 Nacht sind die Früchte in der Form ausgewachsener Menschen und der Baum wächst irgendwo auf einer einsamen Insel mit dem Namen Waqwaq.
    Obwohl die Köpfe am Boden nicht gerade wie Früchte aussehen habe ich das Gefühl, dass wir hier der Inspiration der Szene am nächsten kommen, vor allem da der Baum dieser Sage in anderen Darstellungen auch mit einem Gesicht auf dem Stamm dargestellt wird.
     
    6. Szene: Krokodile
    Wahrscheinlich keine direkte Quelle, vor allem da die Krokodile aus dem Tanagra recycelt wurden.
    Der Krake der hier vorher stand verspricht schon mehr. Geschichten von Riesenkraken die in Buchten und Seen lauern sind in ganz Süd- und Ostasien verbreitet, wie zum Beispiel der Akkorokamui der Ainu. Von daher ist dies ein gutes Beispiel für ein asiatisches Sagenmotiv, das in der Rikscha verwendung fand.

     
    7. Szene: Geisterdschunke
    s.o.
     
    8. Szene: Schatzkammer
    Eine mysteriöse Szene. Aufgrund verschiedener narrativer Details habe ich das Gefühl, dass man sich hier auf eine spezielle Geschichte bezogen hat, doch welche das sein könnte kann ich nicht sagen.
    Die beliebte Rikscha die hier vorher stand kommt mir da schon eher bekannt vor.
    Im traditionellen chinesischen Weltbild gibt es vier Drachenkaiser die in den Meeren lebten und über das Wetter herrschten. Sie konnten auch in der Form von Menschen erscheinen, doch werden Drachenkaiser allgemein als Regenten mit dem Kopf eines Drachen dargestellt. Dieser hier scheint wohl auf Geschäftsreise durch den Nachthimmel zu sein.

     
    9. Szene: Göttin
    Diese Szene wäre mir ein Rätsel geblieben, hätte das Phantasialand sie nicht selbst einmal beschrieben! In der Broschüre zur Eröffnung Chinatowns (*) wird gesagt "der vielköpfige, an Kannon erinnernde Riese", eine Beschreibung die am ehesten hierfür in Betracht kommt. Kannon ist der japanische Name der Bodissathva Guanyin, welche als vielarmig und vieläugig beschrieben wird. An dieser eher ungewöhlichen Interpretation kann man sehen, dass das Phantasialand oft die vorhandene Mythologie sehr freizügig wiedergegeben hat, dem Geschmack der Figurengestalter entsprechend. Daher ist es auch so schwierig direkte Zusammenhänge zwischen Szenen und Inspiration zu finden.
     
    (*die hier im Forum zu finden ist, vielen Dank an Nachtfalke! '&do=embed' frameborder='0' data-embedContent>>)
     
    10. Szene: Festmahl
    Hier ist ein geisterhafter Königshof dargestellt, ein Motiv das wir oft in Verbindung mit mächtigen Sagengestalten finden. In Verbindung mit der Geisterrikscha würde ich jedoch sagen, dass diese Szene den Hofstaat des chinesischen Unterweltherrschers Yanluowang darstellt. Tatsächlich wird in der erwähnten Broschüre auch vom "König des Totenreiches" gesprochen. Dieser ist direkt aus dem Buddhismus entnommen, wo er als Yama bekannt ist. Yanluowang kennen wir bereits aus anderer Stelle im Phantasialand, er taucht nämlich als Bösewicht im Feng Ju Palace auf.
     
    11. Szene: Anhalter
    Hier gibt es nicht viel zu sagen. Diese sind halt einfach aus dem Vorbild der Haunted Mansion entnommen
     
    11. Szene: Riese
    Ebenfalls eine Szene die eher generell gestaltet ist und kaum auf einer einzelnen Geschichte beruht. Genau so wie in Europa gibt es in China viele Geschichten von menschenfressenden Riesen welche dann von mutigen Helden niedergestreckt werden, wie zum Beispiel im oben erwähnten "Die Reise nach Westen". Auffallend ist, dass die Drachen- und Riesenszenen beide bereits ähnlich in der Gondelfahrt 1001 Nacht vorkamen. Man hat wohl in beiden Fällen den Besuchern bekannte typische Motive präsentieren wollen, die sofort zu verstehen sind.
     
    Dies war also meine Analyse der Geisterrikscha. Was haltet ihr davon? Sind manche Argumentationen schlüssig oder haltet ihr sie eher für Blödsinn? Und sind euch vielleicht auch Beispiele für mögliche Inspirationen bekann?
    Falls ich mehr finden sollte werde ich mich hier wieder melden und darüber schreiben.
  23. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Colabaum erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Wir sind auch alle irgendwie doof 
    Die Herkunft des Bildes mit den Basaltfelsen hätten wir auch früher finden können, hätten wir einfach eine rückläufige Bildersuche gemacht.
    Ich habe das mal mit den anderen ausprobiert, doch es hat sonst nur bei einem weiteren Bild ein Ergebnis gegeben.
    Das 4. Bild der Plakatwand stammt aus dem malerischen Dorf Corippo in der Schweiz.
    Hier mal das gesamte Originalbild und noch ein paar Impressionen des Ortes. Wir können vielleicht darauf hoffen, dass das Phantasialand diese Gebäude als Inspiration nimmt.





  24. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von galaxy erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Wir sind auch alle irgendwie doof 
    Die Herkunft des Bildes mit den Basaltfelsen hätten wir auch früher finden können, hätten wir einfach eine rückläufige Bildersuche gemacht.
    Ich habe das mal mit den anderen ausprobiert, doch es hat sonst nur bei einem weiteren Bild ein Ergebnis gegeben.
    Das 4. Bild der Plakatwand stammt aus dem malerischen Dorf Corippo in der Schweiz.
    Hier mal das gesamte Originalbild und noch ein paar Impressionen des Ortes. Wir können vielleicht darauf hoffen, dass das Phantasialand diese Gebäude als Inspiration nimmt.





  25. Upvote
    Herr Aquarium hat eine Reaktion von Felix erhalten in Neu 2015/2016: Themenbereich Klugheim [Diskussion]   
    Wir sind auch alle irgendwie doof 
    Die Herkunft des Bildes mit den Basaltfelsen hätten wir auch früher finden können, hätten wir einfach eine rückläufige Bildersuche gemacht.
    Ich habe das mal mit den anderen ausprobiert, doch es hat sonst nur bei einem weiteren Bild ein Ergebnis gegeben.
    Das 4. Bild der Plakatwand stammt aus dem malerischen Dorf Corippo in der Schweiz.
    Hier mal das gesamte Originalbild und noch ein paar Impressionen des Ortes. Wir können vielleicht darauf hoffen, dass das Phantasialand diese Gebäude als Inspiration nimmt.





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