Also manchmal frage ich mich ja, ob wir wirklich im 21. Jahrhundert leben – oder heimlich wieder (in Rookburgh?) im Mittelalter gelandet sind.
Damals standen am Wegesrand die berühmten Wegelagerer, die Händler freundlich begrüßten… und ihnen dann weniger freundlich den halben Karren abgenommen haben. „Wegezoll“, nannte man das.
Und heute? Tja heute wird das Ganze nur ein bisschen moderner verpackt: Bettensteuer.
Klingt seriös, sieht offiziell aus, steht in einer hübschen Satzung. Und dann zack, hält man den Hotels den digitalen Geldbeutel hin. Ohne Gegenleistung natürlich – schließlich sollen sich die Wegelagerer von heute nicht mit so lästigen Dingen wie „Nutzen“, „Tourismusförderung“ oder „Wertschöpfung“ aufhalten. Das würde ja Arbeit machen. Als Hotelgast hab ich rein gar nichts als Gegenwert.
Im Grunde hat sich also nicht viel geändert:
Früher gab’s eine Keule, heute das Kommunalabgabengesetz.
Früher schröpfte man wandernde Händler, heute schröpft man Reisende, die es wagen, ein Bett zu benutzen.
In Brühl nennt man das wohl Fortschritt 😄
Von
Frisbee ·