Erlebte Veränderungen im Park

[TOTNHFan]

ok, war wohl für ein paar Jahre der Slogan.

ich bin aufgewachsen mit "Wer nicht da war glaubt es nicht!"

[Dingens]

vor 59 Minuten schrieb Aurora:

Wenn man fast nur noch auf Action setzt, wo bleibt da die Ruhe und Entspannung?

Das ist aus meiner Sicht ein Vorurteil.
 

Der Eindruck ist vor allem dadurch entstanden, dass  die spektakulären Großprojekte der letzten Jahre die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit stark auf sich gezogen haben. 

 

Mir fallen dagegen mindestens 25 Nicht-Action-Attraktionen ein, die seit 1998 eröffnet worden sind. 

 

In Action-Hinsicht unterscheidet sich die Ära von Löffelhardt jr. von der von Schmidt/ Löffelhardt sr. nicht so sehr, wie man meint:

Achterbahnen:

Löffelhardt jr. vs Schmidt/Löffelhard sr. 5:4

 

Wildwasserbahnen:

Löffelhardt jr. vs Schmidt/Löffelhard sr. 2:1

 

Sonstige Action (Galaxy, Talocan, Cine 2000, Mystery Castle)

Löffelhardt jr. vs Schmidt/Löffelhard sr. 2:4

(Das Mystery Castle ergibt einen Punkt an beide Seiten, weil es eine gemeinsame Sache der Löffelhardts war.)

 

Gesamt: 9:9

Einzig in punkto Themenfahrten fällt die Junior-Ära stark ab. Das mag den „Nur-noch-Action“-Eindruck befördern. 

 

 

 

[Frisbee]

Das ist richtig. Und natürlich hat sich in dieser Zeit - 25 Jahre - natürlich auch der Geschmack des Publikums verändert. 

 

Während der Phantasialand Jet zur Eröffnung noch eine Sensation war und Strahlkraft hatte - würde heute niemand wegen einer Monorail in einen Park fahren. Gleiches gilt für die Wikinger Bootsfahrt oder auch die Gondelbahn 1001.

 

Somit ist es richtig, dass Attraktionen, die nicht mehr in die Zeit passen, ersetzt werden. Und dass der Ersatz dann spektakulärer ausfällt liegt auch daran, dass heute einfach andere Möglichkeiten bestehen. Das dürfte aber auch am finanziellen Rahmen liegen. 

 

Lange galt die Grenze von 15 Millionen Mark (7,5 Mio Euro) als Schmerzgrenze für Attraktionen. Deutsche Parks verlangten rund 25 Mark Eintritt, was 17 Euro entsprach. Es gab keine Park Hotels, der Tagesbesucher war Standard. Zu dieser Zeit wären Themenbereiche wie Klugheim oder Rookburgh schon auf Grund der Finanzierung schier undenkbar gewesen.

 

Heute zahlen wir nicht mehr 17 Euro Eintritt sondern (je nach Tag und Algorithmus) zwischen 29 und 64 Euro und übernachten im Hotel. Und was bringt's? Statt langweiligem Spielplatz in Altberlin haben wir nun den spannenden Adventure Trail in Afrika und jetzt auch Avora. Statt Gebirgsbahn rast Taron durch die Schluchten und wo früher Bauhof und interne Fläche war, begeistert FLY. 

 

Die Auswahl an Attraktionen ist heute so groß wie noch nie. Die Thematisierung Weltklasse. Es ist das beste Phantasialand ever. 

 

 

[Aurora]

Das stimmt, die Themenfahrten sind im Vergleich zu früher (als es Darkrides wie Gondelbahn, Silbermine oder Hollywood Tour noch gab) weniger geworden und die fehlen mir leider sehr.

Vielleicht kommt mein Eindruck, dass es früher mehr langsame Attraktionen gab, daher, dass die rasanten Attraktionen heute eine größere Fläche des Parks einnehmen.

 

Ein Vergleich zwischen 1994 und 2024:

 

In den Jahren 1994/1995 gab gerade mal 15 fahrende Attraktionen für Familien und 10 Shows. Galaxy, Space Center und Gebirgsbahn waren damals familientauglich, wenn auch etwas rasanter.

Was davon war damals Action? Crazy Bats wird heute als Familien-Attraktion gezählt

 

2024 hat das Phantasialand laut Webseite 9 Action-Attraktionen, 12 langsam fahrende Familien-Attraktionen, 6 Attraktionen zu Fuß/per Muskelkraft und 5 Shows. Wenn das Phantasialand heute speziell mit Action wirbt, dann legen sie den Fokus doch mehr auf Action als früher vor 30 Jahren?

[UP87]

vor 11 Stunden schrieb Dingens:

Wildwasserbahnen:

Löffelhardt jr. vs Schmidt/Löffelhard sr. 2:1

Mindestens 2:2 (Vor Chiapas gab es eine große Wildwasserbahn, die später zu zwei kleinen umgebaut wurde, daher vielleicht sogar irgendwas in die Richtung 2:2.25)

[Dark-Ride-Fan]

Am 13.4.2024 um 00:52 schrieb Aurora:

Wer (damals) nicht da war, glaubt es nicht... dass das Phantasialand früher mal ganz anders aussah. Mein erster Besuch war vermutlich 1984 oder 1985, denn da gab es die Silbermine schon und das war meine erste Erinnerung an den Park. Fast alles aus der Zeit gibt es nicht mehr, bis auf die Geisterrikscha und das Space Center Gebäude. Das ist einerseits schade, weil an dem alten Phantasialand so viele Erinnerungen hängen, andererseits ist der Park heute auch schön und die heutige Generation hat ihren Spaß genauso, so wie wir damals unseren Spaß hatten, auch wenn heute vieles moderner und schneller geworden ist. Das ganze Leben ist ständige Veränderung, Wege trennen sich, gute alte Freunde sterben viel zu früh. Und so ist das auch mit Freizeitparks, die sich immer wieder neu erfinden müssen und Platz für Neues machen müssen, um den Besuchern immer wieder einen schönen Tag voller Glücksmomente und Unbeschwertheit zu bieten, an den sie sich noch möglichst lange erinnen sollen.

Das ist sehr treffende beschrieben!

 

Ich war vermutlich so Mitte der 1990er Jahre zum ersten Mal im Phantasialand - im Grundschulalter.

Grand-Canyon-Bahn, Gebirgsbahn, Space Center, Galaxy, Silbermine, Hollywood Tour, Phantasialand-Jet, Gondelbahn, Stonewash & Wildwash Creek, etwas später Colorado Adventure....das waren wunderschöne Zeiten und wunderbare Erinnerungen. Seitdem ist quasi ein (fast) komplett neuer Themenpark enstanden. Einerseits sehr schade, dass die alten Attraktionen verschwunden sind und verschwinden werden, aber aus PHL-Sicht verständlich - entweder du gehst mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit. Und so hat nunmal jede Generation ihre eigenen ersten PHL-Erinnerungen, die irgendwann rückblickend als gleichermaßen schön empfunden werden.

[supersonic]

Es hat sich auch die Wahrnehmung im Laufe der Zeit geändert. In seinen ersten Jahren galt das Space Center selbst bei der Jugend als aufregend, und Galaxy war eine Sensation, die ein bis dahin unvorstellbares Erlebnis ermöglichte. 

[Frisbee]

Das stimmt. Ich war nach meinem ersten Besucht im Galaxy total geflashed! Die Warteschlange ging bis nach draußen. Bis man drin war und es los ging, die ganze Space-Atmosphäre - mega gut!

 

Das hat dann aber schnell nachgelassen. Bei den späteren Besuchen hab ich Galaxy mitgenommen, wenn gerade wenig los war. Und das war meistens der Fall. Obwohl die Hälfte der Simulatoren auch da schon außer Betrieb war. Später dann der Umbau zu RfA hat's noch schlimmer gemacht. Dann Abriss. So hat eben jede Attraktion "ihre Zeit". 

 

Shows, wie die "Scala", die in den 80ern absolutes Highlight waren, würden heute niemanden mehr locken. Sieht man ja auch bei Feng Shui Palace. Kam am Anfang richtig gut an und ist jetzt nur noch halb gefüllt. Somit wird der Park eben bewerten, welche Attraktionen langfristig die besten Besucher Magnete sind. Und da machen natürlich Achterbahnen das Rennen. Hohe Kapazität, Medienwirksam, beeindruckend. 

 

Trotzdem hoffe und wünsche ich, dass die nächste große Attraktion ein Indoor-Ride wird. Themenfahrt. Etwas wie Symbolica würde ich mega feiern. 

 

 

[Frisbee]

Interessant fände ich auch, wenn es in Berlin ein Museum geben würde. Eine Ausstellung über das Phantasialand, die Geschichte des Parks. Mit Exponaten aus alten Attraktionen, Animatronics, etwas Nostalgie. Modelle von Attraktionen, der Entstehungsprozess "wie entsteht ein Themenbereich" usw...

 

Das wäre eine schöne Indoor Attraktion, würde auch thematisch in eine Stadt wie Berlin passen.

[TOTNHFan]

Und es wäre etwas was der Park niemals machen würde.

[Eddie Van Tasialand]

Das Phl würde es dann Eft und dem EP gleich tun, aber sie versuchen ja geradezu alles aus der Vergangenheit zu entfernen...

[TOTNHFan]

Gerade?

Die große Abrisswelle begann 2007.

[Eddie Van Tasialand]

Nene, ich meine einfach, dass eben viele Attraktionen (wie z.B. die HT o.ä. ) einfach ohne letzte Würdigung geschlossen und abgerissen werden. Natürlich liegt das auch am großen Platzmangel aber mir ist natürlich bewusst, dass die Abrisswelle schon seit gut 15 Jahren angeht.

[UP87]

@Eddie Van Tasialand Die Hollywood Tour ist ein schlechtes Beispiel. Die Attraktion war auf Grund eines Wasserschadens nicht mehr betriebsbereit. Sie nur für Abschiedsfahrten wieder in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen wäre absurd, wenn der dysfunktionale Zustand der Grund für die Schließung ist. Ein Spaziergang durch die Bahn oder ein vergleichbares Behind-the-Scenes-Erlebnis passt einfach nicht in das, was der Park sich vorstellt. Aber insgesamt gebe ich dir Recht: Es gibt leider nur sehr wenige Überbleibsel, die an vergangene Attraktionen erinnern.

[Aurora]

Das Phantasialand wird seine Gründe haben, warum man den Besuchern nicht mehr die Gelegenheit gegeben hat, sich von Attraktionen wie der Gondelbahn, der Silbermine oder den Wildwasserbahnen zu verabschieden, weil sie wissen, wie sehr einige die alten Attraktionen geliebt haben und man will keine Diskussionen darüber. Aber verprellt man dadurch nicht langjährige Besucher?

Viele Mitarbeiter wussten bestimmt Bescheid über den Abriss, aber durften sie etwas dazu sagen? Vielleicht hat der eine oder andere Besucher den Tipp bekommen, noch mal die Attraktion zu fahren, bevor sie geschlossen und abgerissen wurde.

[TOTNHFan]

vor 16 Minuten schrieb Aurora:

 Aber verprellt man dadurch nicht langjährige Besucher?

 

Der war gut. Die sind doch offensichtlich das letzte, was den Park interessiert.

 

vor 16 Minuten schrieb Aurora:

Viele Mitarbeiter wussten bestimmt Bescheid über den Abriss, aber durften sie etwas dazu sagen? Vielleicht hat der eine oder andere Besucher den Tipp bekommen, noch mal die Attraktion zu fahren, bevor sie geschlossen und abgerissen wurde.

 

Genau so war es. Natürlich haben die Mitarbeiter alle eine Verschwiegenheitsklausel über interne Prozesse unterschrieben (Ich glaube kaum, dass sich das seit meiner Zeit 2013 geändert hat. Und so etwas ist ja auch üblich). Aber ein vertrauliches  "fahr besser dieses Jahr noch ein paar Mal XY" von Mitarbeitern an Gäste unter vorgehaltener Hand können Sie schlicht und ergreifend gar nicht verhindern. 

 

 

Bearbeitet 17. April von TOTNHFan (Änderungen anzeigen)