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[China Town] Geister Rikscha


Mats

Empfohlene Beiträge

  • 2 Wochen später...

Die Geister Rikscha hatte leider am Wochenende massenhaft Störungen und war des weilen auch mal gesperrt.

Einmal konnten wir auf der Hälfte zu Fuß wieder zum "Bahnhof" zurück laufen.

Was ich sehr komisch fand war die Tatsache, das nach den Durchsagen der mystischen Wesen erst das

Licht anging, jedoch bevor man uns aus den Gondeln "befreit" hatte, das Licht wieder aus ging.

Es war auch kein Mitarbeiter mehr zu sehen, der einem den Weg zeigte.

Aber ich denke das sowas mal passieren kann -_-

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Die Geister Rikscha hatte leider am Wochenende massenhaft Störungen und war des weilen auch mal gesperrt.

Einmal konnten wir auf der Hälfte zu Fuß wieder zum "Bahnhof" zurück laufen.

Was ich sehr komisch fand war die Tatsache, das nach den Durchsagen der mystischen Wesen erst das

Licht anging, jedoch bevor man uns aus den Gondeln "befreit" hatte, das Licht wieder aus ging.

Es war auch kein Mitarbeiter mehr zu sehen, der einem den Weg zeigte.

Aber ich denke das sowas mal passieren kann -_-

Ich saß ebenfalls auf der Bahn und bin bis zu den ex. Krokodilen gekommen. Nach dem öffnen der Wagen waren die Mitarbeiter wirklich wie vom Erdboden verschluckt. Das war ein gewisses "findet selber hier raus*. Die hydraulischen Zäune wurden auch nicht hochgefahren. Auf der Treppe beim Maskengeist fand ich das bedenklich...

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Hier kann man gut sehen, wo sich die untere Ebene der Geister Rikscha befindet.

 

Der rote Kranwagen steht auf der untern Ebene der Geister Rikscha.

Hinter ihm befindet sich der Rohbau des Tanaga Theaters (Jetzt Feng-Ju Palace)

 

River Quest steht ja jetzt an der Stelle, wo man hier die Gebirgsbahn sieht.

Das Mandschu gibt es noch nicht auf dem Foto.

 

post-28-0-86042600-1416925623_thumb.jpg

Bearbeitet von Nachtfalke (Änderungen anzeigen)
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Aber wir hatten doch im alten Forum einen Chinesen oder jemand, der einen Chinesen kannte, und der/die Chinese/in war damals zum ersten mal im Phantasialand bzw. in der Rikscha und der sagte, dass er fast alle chinesischen Mythen aus der Rikscha aus seiner Heimat kannte. Da bin ich mir auch relativ sicher. ;)

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  • 2 Wochen später...

Hallo erst einmal

 

Also die Geister Rikscha ist ja meine persönliche Lieblingsattraktion. Das war sie schon als ich als kleines Kind damit gefahren bin, da ich schon damals Mythen und Legenden geliebt habe und das asiatische Flair der Bahn noch einmal eine ganz besondere und einzigartige Atmosphäre verleiht.

Es wurde ja immer wieder mal gerätselt, ob die Szenen in der Rikscha auch wirklich auf echtem chinesischen Sagengut basieren oder ob die Gestalter des Phantasialandes sich da was aus den Fingern gesaugt haben.

Da ich es liebe Sagen und Mythen zu lesen, bin ich auch mit der Zeit mit der chinesischen Sagen und Märchenwelt etwas vertraut geworden und werde mich hier mal an einer kleinen Analyse der einzelnen Szenen versuchen.

 

Zu aller erst Szenen ohne bestimmte Herkunft: 

Drachenkampf, Friedhof, Geisterdschunke

Diese Szene scheinen mir nicht auf bestimmten individuellen Geschichten zu basieren, sondern statt dessen greifen sie einfach nur generische Gruselgeschichtenmotive auf. Vor allem der Drache ist ja eher westlich gestaltet und erinnert nicht wirklich an das Motiv des Flussdrachen, das ja in China vorherrscht. Mir ist eine prominente Drachentöter Geschichte in Asien nur aus Japan bekannt, dem Kampf zwischen Susanoo und der achtköpfigen Schlange Orochi.

 

1. Szene rechts: Bergwelt

Auch nicht unbedingt eine spezielle Sage, aber diese Szenerie ist für chinesische Geistergeschichten nicht untypisch. In China gibt es viele hoch aufragende Fels- und Berglandschaften mit uneinsehbaren Höhlen und Klüften über die seit jeher sich Geschichten ranken. So zum Beispiel in der klassischen Geschichte "Die Reise nach Westen" in der die Protagonisten die außerchinesische Welt bereisen, welche als eine gefährliche Bergwelt beschrieben wird in deren Höhlen sich unzählige Dämonen und Teufel verstecken.

 

2. Szene links: Riese und drei Gestalten

Ob diese Szene irgendwoher speziell genommen ist kann ich nicht sagen. Doch die drei Gestalten erinnern mich an eine spezielle chinesische Gruselgestalt. Wenn ich sie recht betrachte springen die drei Figuren auf und ab (oder zumindest eine tut es). Dies lässt mich vermuten, dass es sich hierbei um Jiangshi handelt. Dies ist ein Untoter in der antiken chinesischen Gedankenwelt. Jianghis weisen eine sonderbare Eigenart auf: Da sie bereits die Totenstarre erreicht haben, können sie ihre Beine nicht bewegen und werden deshalb ständig hüpfend dargestellt. Dies lässt mich vermuten, dass diese Figuren vielleicht eben jene Untote darstellen sollen. Was es mit dem Riesen auf sich hat kann ich nicht sagen, vielleicht ist meine Vermutung auch totaler Humbug.

 

3. Szene: Drache

s.o.

4. Szene: Friedhof

s.o.

 

5. Szene: Baum

Dies ist eine sehr mysteriöse Szene und ich bin mir sicher dass hier auf eine direkte Inspiration zurückgegriffen wurde. Unsere Spur beginnt in Japan. Dort gibt es die Geschichte von dem Baum Jinmeju, dessen Früchte wie menschliche Köpfe aussahen, die lachten und sangen, selbst wenn sie zu Boden fielen. Diese Geschichte war aus China übernommen, wie viele japanische Legenden. Eine Darstellung eines solchen Baumes finden wir dann auch in der antiken chinesischen Enzyklopädie Sancai Tuihui.

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Auch in "Die Reise nach Westen" findet ein solcher Baum Erwähnung. Hier sind die Früchte jedoch geformt wie Neugeborene und verleihen Tausend Lebensjahre wenn sie gegessen werden. Über den Seehandel mit Persien wurde diese Geschichte weitergegeben oder vielleicht stammt sie ursprünglich von dort und kam dann nach China, solche Vorgänge sind immer schwer nachzuvollziehen. In 1001 Nacht sind die Früchte in der Form ausgewachsener Menschen und der Baum wächst irgendwo auf einer einsamen Insel mit dem Namen Waqwaq.

Obwohl die Köpfe am Boden nicht gerade wie Früchte aussehen habe ich das Gefühl, dass wir hier der Inspiration der Szene am nächsten kommen, vor allem da der Baum dieser Sage in anderen Darstellungen auch mit einem Gesicht auf dem Stamm dargestellt wird.

 

6. Szene: Krokodile

Wahrscheinlich keine direkte Quelle, vor allem da die Krokodile aus dem Tanagra recycelt wurden.

Der Krake der hier vorher stand verspricht schon mehr. Geschichten von Riesenkraken die in Buchten und Seen lauern sind in ganz Süd- und Ostasien verbreitet, wie zum Beispiel der Akkorokamui der Ainu. Von daher ist dies ein gutes Beispiel für ein asiatisches Sagenmotiv, das in der Rikscha verwendung fand.

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7. Szene: Geisterdschunke

s.o.

 

8. Szene: Schatzkammer

Eine mysteriöse Szene. Aufgrund verschiedener narrativer Details habe ich das Gefühl, dass man sich hier auf eine spezielle Geschichte bezogen hat, doch welche das sein könnte kann ich nicht sagen.

Die beliebte Rikscha die hier vorher stand kommt mir da schon eher bekannt vor.

Im traditionellen chinesischen Weltbild gibt es vier Drachenkaiser die in den Meeren lebten und über das Wetter herrschten. Sie konnten auch in der Form von Menschen erscheinen, doch werden Drachenkaiser allgemein als Regenten mit dem Kopf eines Drachen dargestellt. Dieser hier scheint wohl auf Geschäftsreise durch den Nachthimmel zu sein.

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9. Szene: Göttin

Diese Szene wäre mir ein Rätsel geblieben, hätte das Phantasialand sie nicht selbst einmal beschrieben! In der Broschüre zur Eröffnung Chinatowns (*) wird gesagt "der vielköpfige, an Kannon erinnernde Riese", eine Beschreibung die am ehesten hierfür in Betracht kommt. Kannon ist der japanische Name der Bodissathva Guanyin, welche als vielarmig und vieläugig beschrieben wird. An dieser eher ungewöhlichen Interpretation kann man sehen, dass das Phantasialand oft die vorhandene Mythologie sehr freizügig wiedergegeben hat, dem Geschmack der Figurengestalter entsprechend. Daher ist es auch so schwierig direkte Zusammenhänge zwischen Szenen und Inspiration zu finden.

 

(*die hier im Forum zu finden ist, vielen Dank an Nachtfalke! '&do=embed' frameborder='0' data-embedContent>>)

 

10. Szene: Festmahl

Hier ist ein geisterhafter Königshof dargestellt, ein Motiv das wir oft in Verbindung mit mächtigen Sagengestalten finden. In Verbindung mit der Geisterrikscha würde ich jedoch sagen, dass diese Szene den Hofstaat des chinesischen Unterweltherrschers Yanluowang darstellt. Tatsächlich wird in der erwähnten Broschüre auch vom "König des Totenreiches" gesprochen. Dieser ist direkt aus dem Buddhismus entnommen, wo er als Yama bekannt ist. Yanluowang kennen wir bereits aus anderer Stelle im Phantasialand, er taucht nämlich als Bösewicht im Feng Ju Palace auf.

 

11. Szene: Anhalter

Hier gibt es nicht viel zu sagen. Diese sind halt einfach aus dem Vorbild der Haunted Mansion entnommen

 

11. Szene: Riese

Ebenfalls eine Szene die eher generell gestaltet ist und kaum auf einer einzelnen Geschichte beruht. Genau so wie in Europa gibt es in China viele Geschichten von menschenfressenden Riesen welche dann von mutigen Helden niedergestreckt werden, wie zum Beispiel im oben erwähnten "Die Reise nach Westen". Auffallend ist, dass die Drachen- und Riesenszenen beide bereits ähnlich in der Gondelfahrt 1001 Nacht vorkamen. Man hat wohl in beiden Fällen den Besuchern bekannte typische Motive präsentieren wollen, die sofort zu verstehen sind.

 

Dies war also meine Analyse der Geisterrikscha. Was haltet ihr davon? Sind manche Argumentationen schlüssig oder haltet ihr sie eher für Blödsinn? Und sind euch vielleicht auch Beispiele für mögliche Inspirationen bekann?

Falls ich mehr finden sollte werde ich mich hier wieder melden und darüber schreiben.

Bearbeitet von Herr Aquarium (Änderungen anzeigen)
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