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Movie Park Germany


TOTNHFan

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Es könnte vielleicht auch eine gute Idee sein, wenn der Movie Park konsequent auf Billigangebot machte. Ich vermute, dass es im Ruhrgebiet auch relativ viel Kundschaft mit eingeschränkter wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit gibt, die sich mit Müh und Not gerade mal Eintrittskarten für 20, 30€ leisten können, oder in entsprechenden Aktionen weiter vergünstigte Tickets. Die Vorgängerparks hatten erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten. Damit könnte er sich auch gegenüber dem Phantasialand positionieren, das relativ teuer ist, und mit den aufwändigen Thematisierungen und individuell gebauten Fahrgeschäften auch sein muss. 

 

Der Park hat bereits jetzt tendenziell eine eher einfache Thematisierung und eine Reihe Fahrgeschäfte "von der Stange". Problematisch für ein Billigangebot ist dagegen die Anlehnung an Filme und TV, und damit die Notwendigkeit von Lizenzen. Viel Geld, dass man nur für heiße Luft bezahlen muss.

 

Vielleicht kann man sich mal die Entwicklungen in Polen in den letzten Jahren im Vergleich anschauen: Mit Energylandia wurde ein Park mit vielen Achterbahnen aufgebaut. Der schon ältere Park Legendia versucht nachzuziehen und hat 2017 für deutlich unter 5 Millionen € den Lech Coaster gebaut, der auf Youtube sehr "thrillig" aussieht und auch eine ordentliche Thematisierung, sowie Headchopper, Gebäudedurchfahrten usw. hat. Zwar nicht wie Klugheim, aber durchaus ansehnlich. Er soll Prototyp für ein neues Vekoma-Serienmodell "Bermuda Blitz" sein und auch nicht mehr die unangenehmen Fahreigenschaften einiger älterer Vekoma-Serienmodelle haben. 2018 soll es einen neuen Darkride-Shooter, mit einem ähnlichen Prinzip wie bei Maus au Chocolat oder Disneys Toy Story Midway Mania geben.

 

Ganz so billig wie in Polen wird es wohl in einem deutschen Park nicht, aber durch Konzentration auf das Wesentliche könnte der Park sich von teurerer Premium-Konkurrenz absetzen und trotzdem kostendeckend bis profitabel sein. Idealer Weise auch ohne Abzock-Geschäftsmodelle von der Sorte "Eintritt für'n Appel und ein Ei, aber dann kostet alles extra, und ohne Speedpass läuft gar nichts, weil an leeren Tagen die Fahrgeschäfte gedrosselt werden".

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Könnte funktionieren, will ich aber nicht :D

Ich bin schon mal gerne da und will nicht, dass der MP ein "Billig"Park wird. Bereits jetzt finde ich das Publikum dort teilweise ziemlich daneben vom Verhalten her (Teenager, die sich nicht benehmen wollen).  Ich will jetzt aber nicht alle über einen Kamm scheren.

Und: Leute, die sich den Parkeintritt schon kaum erlauben können, werden auch im Park kein Geld ausgeben. Das wären enorme Verluste im Bereich Gastronomie und Souvenirs. Ausserdem versucht der Park doch gerade, im Gegenteil  höherwertiger zu werden.

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Ist es denn mit asozialem Benehmen einiger Besucher im PHL besser? Oder, wenn man noch mehr ins Premium-Segment geht, bei Disney? Gut, Kirmes ist nochmal ein anderes Thema, weil es da keine Zugangsbeschränkung gibt und eher viel Alkohol konsumiert wird.

 

Am meisten von einem "Billigpark" würden Familien mit Kindern profitieren. Gerade die müssen sich, was Parkgastronomie und Souveniers angeht, meist ohnehin sehr zurück halten, wenn sie nicht deutlich überdurchschnittlich verdienen. Und sowas wie Hotdogs oder Colaflaschen für fast 10€ ist ohnehin tabu, weil sowas schlicht Wucher ist. Sowas würde ich auch als Multimillionär nicht kaufen. Da ist das PHL zu loben, wo die Parkgastronomie zumindest ungefähr auf üblichem Restaurant-Niveau ist (gilt nicht für Getränke-Nepp in der Taron-Warteschlange). 

 

Die genannten Parks in Polen sind allerdings für dortige Einkommensverhältnisse auch alles andere als billig. Und billig muss nicht heißen heruntergekommen und vergammelt. Wenn man in Deutschland einen Park auf vergleichbarem Niveau, kostendeckend und mit mäßigem Profit, anbieten würde, wäre das ein durchaus preiswertes Angebot (nicht billig im negativen Sinn).

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Vom Prozentsatz der asozialen Besucher dürfte das PHL gleich wie dem MPG sein, wenn nicht sogar vllt höher. PHL hat halt mehr Besucher und ist populärer. Man bekommt es im PHL weniger mit ,weil alles viel dichter beieinander liegt und der Besucher mehr auf die Bahnen und das Theming achtet. Auch Senioren fahren eher ins PHL

Bearbeitet von ImagineerTim (Änderungen anzeigen)
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Im Phantasialand wird auch noch vergleichsweise schnell gehandelt. Wer allerdings mit 20 im Movie Park bei Bandit anfängt Kaugumis zu zählen, der schafft das nicht mehr bis zur Rente... :ugly:

 

Und @PhantaDad:

Der Park schmeißt doch seit Jahren bereits mit Ramschtickets und coupons um sich. Dementsprechend fragwürdig ist dort oft das Publikum.

Ich finde das genaue gegenteil sollte der Fall sein. Lieber ein gewisses "Premium" zahlen, dafür aber ein ordentlicher Freizeitpark ohne Übermenge an asozialen Besuchern. Dann hat man auch bei der Bekämpfung von Vandalismus schon einen Schritt gespart, in dem solche Leute ebend nicht mehr so oft kommen. ;) Das macht villeicht zunächst einen Abstrich an Besucherzahlen im Ruhrpott, aber dafür steigt der Ruf des Parks wieder.

Bearbeitet von TOTNHFan (Änderungen anzeigen)
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vor 9 Minuten schrieb Zuckerwatte:

Mein subjektiver Eindruck ist, dass in keinem Park den ich kenne so viele asoziale Menschen unterwegs sind wie im Movie Park. Was ich da alles schon erlebt hab... 

Mag auch an der Lage mitten im Ruhrpott liegen, wo meiner Meinung nach mehr Menschen ohne Benimm und Kultur wohnen als anderswo.

 

Das kann ich so bestätigen. Dort geht es meiner Meinung nach 100 mal schlimmer zu als im phantasialand. 

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OK, dann wird also wohl der Movie Park tendenziell als "asozialer", von den Besuchern her gesehen. Wobei ich meine, dass ein Park da nicht sparen sollte, sei es Reinigung, Beseitigung von Vandalismusschäden oder auch Aufsicht. Ein Freizeitpark ist nunmal kein Opernhaus, und gerade bei Kindern und Jugendlichen, manchmal auch Erwachsenen, muss manchmal etwas korrigierendes Eingreifen, schlimmstenfalls ein Rausschmiss sein. Da nach Einkommen und Finanzkraft auszusieben, erscheint mir nicht als geeignetes Mittel. Verramschen von Eintrittskarten unterhalb der Kostendeckung ist aber auch nicht gut, vor allem wenn sich Parks in der Folge dann wieder zu weiterer Abzocke, wie beschrieben, veranlasst oder gar gezwungen sehen (wofür es im MP ja wohl deutliche Ansätze gibt).

 

Ein Park kann Abstriche bei der Thematisierung machen, bei Lizenzen für "intellectual property" (z.B. Filme) und bei Fahrgeschäften (Standard- statt Individualmodelle), ohne damit schlecht zu werden. Auch eine Achterbahn, die nur ein schlichtes Metallgestänge ist, macht noch Spaß. Als Parkbesucher hat man dann die Auswahl: lieber für 20€ ein sehr einfach gestalteter Park, oder ein aufwändig gestalteter Park für 50€? Wer es noch premium-mäßiger will, fährt oder fliegt am besten gleich zu Disney. Wobei sich allerdings einige der polnischen Bahnen, wie der Lech Coaster, auch nicht hinter der westeuropäischen und amerikanischen Oberklasse an Achterbahnen verstecken müssen.

 

In der Region gibt es eh eine gewisse Marktaufteilung, von der letztlich alle Parks Vorteile haben: Efteling nutzt die Folklore- und Märchenthemen, klassische Darkrides und ist in weiten Teilen ein eher ruhiger und kinderfreundlicher Park. Das PHL hat die aufwändigsten Thematisierungen und sehr gute Thrill Rides. Der Movie Park hatte bislang immer die Ableger der Film- und TV-Welt, wobei die Trennung von Warner Bros da herbe Verluste an Lizenzen brachte. Mit der Umgestaltung in einen Park mit geringem Kostenaufwand könnte man dann die "Economy Class" bedienen. Das Premium-Segment würde damit nicht wegfallen, wäre aber woanders.

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@TOTNHFan Ryanair ist natürlich genau DAS Negativbeispiel, wie ein Billigangebot nicht sein sollte: Erst mit Billigflügen á la 10€ ködern, dann für jeden Mist extra fordern, sogar für das Bezahlen selbst, wenn man nicht deren exotische Kreditkarten verwendet. Diverse Fallen und (zumindest ursprünglich) vorausgewählte und unnötige "Zusatzangebote", die regelrecht untergeschoben werden. Schlimmstenfalls noch direkt am Abflugschalter irgendwelche Extrakosten und Mondgebühren anfallen lassen. Da fühlt man sich immer über den Leisten gezogen, selbst, wenn es an Ende billiger ist als eine klassische Airline.

 

Übertragen auf einen Freizeitpark also Zusatzkosten an jeder Ecke, und bewusstes Piesacken der Gäste (z.B. Fahrgeschäfte bewusst drosseln), um den Leuten NACH bereits bezahltem Eintritt noch mehr Geld abzupressen.

Bearbeitet von PhantaDad2017 (Änderungen anzeigen)
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Ich hab mal zu den beiden polnischen Parks einen eigenen Thread eröffnet; neben dem wirtschaftlichen bzw. Kundenfreundlichkeits-Aspekt finde ich auch die Attraktionen dort interessant:

 

 

Es ist allerdings nichts für Tagesausflüge von Deutschland aus; selbst von Dresden oder Görlitz aus sind es ca. 400km, von NRW ganz zu schweigen (hab's mal spaßeshalber im Google Routenplaner eingegeben).

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vor 22 Stunden schrieb PhantaDad2017:

Die Vorgängerparks hatten erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Das würde ich so nicht stehen lassen. Zumal ein Teil der Vorgängerparks (Anzahl schwankt je nach Zählweise) bei denen ich durchaus von einem Verkauf aus Wirtschaftlichen Gründen ausgehe realistisch betrachtet leider die "Billig" Schiene gefahren sind.


 

Traumlandpark/Das neue Traumland: In einem Text zu den beiden Parks schrieb mal jemand das er beim lesen der alten Berichte und Erfahrungen von Parkbesuchern mehrfach das Gefühl hatte das der Park einer sauren Zitrone glich die von jedem Besitzer aufs neue Lieblos ausgequetscht wurde. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Für mich war das vielleicht ein Platz zum Spaß haben, aber nicht zum Wohlfühlen. Kommentar nach meinem ersten und einzigen Besuch war "War OK, aber das nächste mal bitte wieder Phantasialand!". Es KANN natürlich sein (bin echt zu faul da jetzt Eintritspreise rauszusuchen und zu vergleichen) das man hier versucht hat ein billiges Angebot zu hohen Preisen anzubieten, aber dann darf man sich nicht über wirtschaftliche Schwierigkeiten beklagen.


 

Bavaria Filmpark: Diesen Park betrachte ich im Nachhinein mit sehr gemischten Gefühlen. Die 2 Fahrgeschäfte welche der Park zu bieten hatte waren nur Simulatoren. Da wäre etwas mehr Masse durchaus sinnvoll gewesen. Allerdings hatte die Orion 2 eine wunderschöne Geschichte erzählt.


 

Warner: Offiziell hat Warner den Verkauf glaube ich damit begründet das der Park nicht mehr in ein neues Firmenkonzept passte. Es gab aber schon damals Gerüchte welche besagten das Warner den Park nur gebaut hat um ihn als großen Werbeträger zu nutzen um die eigenen Figuren in Deutschland bzw dem nahen Ausland (wieder) bekannt zu machen. Man kann anzweifeln das ein Konzern auf diese Weise umgerechnet ca. 200 Millionen Euro in Werbung investiert. Muss man aber nicht wenn man bedenkt das der Bau mit öffentlichen Geldern bezuschusst wurde, der Betrieb in Eigenregie Geld eingebracht haben wird, zusätzliches Geld durch den Verkauf reingekommen ist und ob nicht möglicherweise unter Six Flags noch weitere Einnahmen durch Lizenzgebühren anstanden. Ein Verkauf nach 5 Jahren würde auch erklären warum im ganzen Park dieses billige Dekomaterial verwendet wurde das dem hiesigen Klima so garnicht gewachsen war. Warum langfristige Folgen bedenken wenn ich nach ca. 5 Jahren eh alles los werden will?


 

Six Flags: Jep, Six Flags hatte damals wohl Massive Finanzielle Probleme. Allerdings bezweifle ich das das an der deutschen Movie World gelegen hat. Sollte dem doch so gewesen sein hätte man durchaus die ein oder andere Entscheidung überdenken können. Damit meine ich insbesondere die Jahreskarten zum Schleuderpreis (Im Jahre 2000 49 DM für Leute die vor der Saison gekauft haben).


 

Star Parks: Ich hab bis heute keine Ahnung was ich von denen halten soll(te). 2004 hat man 7 Europäische Parks gekauft und 2006 6 davon wieder verkauft. Einzig der Movie Park ging erst 2010 weg. Wollte den keiner haben? Möglich! Bin gerade zu faul Berichte zu suchen zumal ich nicht weiß ob darin überhaupt Gründe genannt werden. Denkbar sind derer aber viele. Das muss nicht daran gelegen haben das der Park schlecht lief.

 

Fast vergessen hätte ich übrigens die erste Position, den Kirchhellener Märchenwald.Er existierte von 1967 (klingelts bei dem Jahr?) bis 1976. Auch hier gilt das ich keine Ahnung habe warum der Verkauf erfolgte. Er schnien jedoch auch nicht wirklich viel zu bieten zu haben, besonders wenn man ihn mit dem Phantasialand aus dieser Zeit vergleicht welches seine Gäste bereits 1970 mit dem ersten stationären Darkride Deutschlands erfreute. Sollte sich dieser Park einreihen in die Parks derer die aus finanziellen Gründen verkauft wurden gilt auch hier wieder das die billig Schiene offensichtlich nicht funktioniert hat.

 

 

 

 

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Am 28.1.2018 um 16:15 schrieb Bananenblatt:

Warner: Offiziell hat Warner den Verkauf glaube ich damit begründet das der Park nicht mehr in ein neues Firmenkonzept passte. Es gab aber schon damals Gerüchte welche besagten das Warner den Park nur gebaut hat um ihn als großen Werbeträger zu nutzen um die eigenen Figuren in Deutschland bzw dem nahen Ausland (wieder) bekannt zu machen. Man kann anzweifeln das ein Konzern auf diese Weise umgerechnet ca. 200 Millionen Euro in Werbung investiert. Muss man aber nicht wenn man bedenkt das der Bau mit öffentlichen Geldern bezuschusst wurde, der Betrieb in Eigenregie Geld eingebracht haben wird, zusätzliches Geld durch den Verkauf reingekommen ist und ob nicht möglicherweise unter Six Flags noch weitere Einnahmen durch Lizenzgebühren anstanden. Ein Verkauf nach 5 Jahren würde auch erklären warum im ganzen Park dieses billige Dekomaterial verwendet wurde das dem hiesigen Klima so garnicht gewachsen war. Warum langfristige Folgen bedenken wenn ich nach ca. 5 Jahren eh alles los werden will?

 

Ich setze hier mal an, da die beiden vorherigen Parks mMn. schon ein deutlich anderes Konzept gefahren sind und die Vergleichbarkeit daher auch schwierig ist.

 

Die Theorie, dass das Abstoßen des Parks von vornherein geplant war, halt ich tatsächlich für Verschwörungstheoretiker-Kram. Die Planung und der Bau eines gesamten Freizeitparks ist derart langwierig und kostspielig, dass sich das als reine Marketing-Ausgabe auf kurze Sicht niemals (!) rentiert hätte.
Was kann man denn mit (konservativ geschätzten) 200 Millionen Euro an Fernsehwerbung erreichen? Damit kannst du dir einen eigenen Fernsehsender kaufen und 24/7 deinen Kram senden, vermutlich einige Jahre lang.

 

Die Realität sah wohl viel eher so aus: Ein amerikanischer Konzern hat ein australisches Freizeitpark-Konzept 1 zu 1 in Deutschland umgesetzt und folgende Dinge nicht bedacht:

 

- Witterung. Das von dir beschriebene "billige Dekomaterial" hält in Australien weitestgehend bis heute. Man hat eben nur einfach exakt das gleiche in Deutschland verwendet und die Witterung in keiner Form berücksichtigt. Frost, Regen, Hagel, Schnee - Gibt's in Australien nicht, hat scheinbar auch niemand wirklich dran gedacht.
Warum? Weil es billig war, überhaupt war alles im Park damals billig. 200 Millionen Euro klingen erst mal enorm viel, aber Euro Disney zum Vergleich hat damals 3,3 Milliarden Euro verschlungen. Davon hätte man 16 mal Movie World Germany bauen können! Natürlich waren die Ziele auch weniger ambitioniert, aber die Planungsphase und die entsprechenden Kosten wären noch viel höher gewesen, wenn man sich nicht an einem bestehenden Park orientiert hätte bzw. alles bis auf Einzelheiten einfach komplett kopiert hätte.

Achtet mal auf so Dinge wie z.B. die alte Notbeleuchtung oder die Außenlampen an den Studios, wenn ihr beim HHF am Deathpital ansteht, das sind amerikanische und australische Modelle. Die hat man damals aus Übersee eingeschifft, nur um genau den gleichen Kram zu verwenden wir dort. Das war nicht nur absurd teuer, sondern ist natürlich technisch auch ziemlich unsinnig, muss man schließlich auch die Ersatzteile aus dem Ausland besorgen.
Insgesamt war das strategisch und Management-technisch ziemlich fatal für die laufenden Kosten bzw. die langfristige Existenz des Parks

 

- Personalkosten. Habt ihr euch mal angeschaut, wie viel Personal Warner früher im Park eingesetzt hat? Vollkommen absurd und jenseits irgendeiner wirtschaftlichen Realität in Europa oder speziell in Deutschland. Der Movie Park ist bis heute (!) damit beschäftigt, dieses überschüssige Personal abzubauen. Der Park hat eigene Handwerksbetriebe mit Schreinerei, Malerei, Näherei usw. Für 1996 waren 150 Festangestellte und 1000 Saisonkräfte eingeplant, 2016 hatte der Park 92 feste und 471 Saisonkräfte in Arbeit. Dabei muss man bedenken, dass es im heutigen Movie Park deutlich mehr Attraktionen gibt, als es damals noch der Fall war.
Kolossale Fehlkalkulationen, die man sich eben nur leisten kann, wenn man als Großkonzern (vgl. Disney) eh ohne Ende Kohle in den Park pumpt.

 

- Unvorstellbar überzogene Erwartungen. Auch wenn die langfristig kalkulierten 1,5 Millionen Besucher pro Jahr nicht unbedingt sehr unrealistisch waren, hat man sie nicht langfristig erreicht. Während der Park zwischenzeitlich sogar mal unter die Millionen Besucher pro Jahr gefallen ist, sind sogar die "Rekordjahre" mit einem extrem starken Halloween Horror Fest eher bei 1,3 Millionen geblieben und dabei sind die Kapazitäten der Infrastruktur an vollen Tagen restlos erschöpft.
Was allerdings war so unvorstellbar überzogen? Vor allem die Filmstudios, die sich als totaler Reinfall erwiesen haben. Alleine der Studio-Komplex hat Millionen verschlungen und das Geld wäre zweifellos im Park besser investiert gewesen, hätte aber an der Gesamtsituation vermutlich eher wenig verändert.

 

Warner hat damals (vermutlich) versucht, die Disney-Strategie zu kopieren und einerseits mit den bekannten Figuren Besucher in den Park zu ziehen und andererseits dadurch wiederum Marketing für die bestehenden Lizenzen zu machen. Das Konzept war an sich nicht schlecht, aber wenn man das Disney in Paris betrachtet sieht man, dass das zumindest wirtschaftlich in Europa so nicht funktioniert wie in den USA, denn dort steckt der Konzern laufend enorm viel Geld in den Park, wirtschaftlich ist das gar nix.

Wahrscheinlich haben sie 1999 einfach entschieden, dass sie nicht bereit sind, langfristig drauf zu zahlen und haben die Parks abgestoßen, die sie soweit auch abstoßen konnten.

 

Am 28.1.2018 um 16:15 schrieb Bananenblatt:

Six Flags: Jep, Six Flags hatte damals wohl Massive Finanzielle Probleme. Allerdings bezweifle ich das das an der deutschen Movie World gelegen hat. Sollte dem doch so gewesen sein hätte man durchaus die ein oder andere Entscheidung überdenken können. Damit meine ich insbesondere die Jahreskarten zum Schleuderpreis (Im Jahre 2000 49 DM für Leute die vor der Saison gekauft haben).

 

Ja, Six Flags hat definitiv die falsche Strategie für den europäischen Markt gehabt. Movie World war damals leider auch von den Besucherzahlen her nicht so das "Zugpferd" im Portfolio, ich bezweifle, dass sich die (doch recht umfangreichen) Investitionen in Thrill-Attraktionen für Six Flags damals rentiert haben.
Problematischer als die Billig-Preis-Politik würde ich allerdings eher die Gesamtstrategie ansehen, die (ganz wie in den USA) vorgesehen hat, einfach viele weitestgehend unthematisierte Thrill-Attraktionen in den Park zu packen. Das kommt in Europa einfach nicht beim Publikum an, kein "Parkplatz"-Park hat sich hier jemals mittelfristig gehalten.

Letztendlich haben sie dann ja auch entschieden, alle Parks in Europa abzustoßen, da war der Movie Park bzw. Movie World leider einfach teil der Masse.

 

Am 28.1.2018 um 16:15 schrieb Bananenblatt:

Star Parks: Ich hab bis heute keine Ahnung was ich von denen halten soll(te). 2004 hat man 7 Europäische Parks gekauft und 2006 6 davon wieder verkauft. Einzig der Movie Park ging erst 2010 weg. Wollte den keiner haben? Möglich! Bin gerade zu faul Berichte zu suchen zumal ich nicht weiß ob darin überhaupt Gründe genannt werden. Denkbar sind derer aber viele. Das muss nicht daran gelegen haben das der Park schlecht lief.

 

Ja, den Park wollte ziemlich sicher keiner haben, das dürfte zwei Gründe gehabt haben:

 

1. Six Flags und Star Parks haben den Park zugrunde gewirtschaftet. 2006 hatte der Park gerade mal 850.000 Besucher, 2007 ca. 1 Millionen. Dementsprechend waren dann auch die Investitionen in Infrastruktur und Gestaltung des Parks gehalten.

2. Gepaart mit eher schlechten Besucherzahlen und einem mittlerweile durchaus problematischen Gesamtzustand stellt natürlich die pure Größe des Parks ein Problem dar: Wer ist denn solvent genug, einen Freizeitpark in der Größe zu kaufen? Auch wenn der Park 2010 nur noch ein Schatten seiner selbst war - Ein Schnäppchen dürfte er nicht gewesen sein und zudem waren von 2010 bis heute noch mal hohe Investitionssummen notwendig um überhaupt wieder auf Kurs zu kommen und der Park ist auch heute noch längst nicht dort angelangt, wo er mittelfristig stehen sollte, auch wenn er in der Gruppe zu den rentabelsten gehört.

 

 

Insgesamt sollte man noch anmerken, dass Wirtschaftsexperten dem Standort Bottrop-Kirchhellen bereits seit den frühen 90ern überhaupt keine guten Prognosen für einen Freizeitpark gegeben haben.
Auch wenn natürlich das Ruhrgebiet ein sehr großes Einzugsgebiet darstellt, scheint sich das bisher weitestgehend bewahrheitet zu haben.
Bisher ist jeder Park, mit Ausnahme des Movie Parks, bereits nach wenigen Jahren gescheitert. Natürlich existiert Movie World im Movie Park weiter, aber das Konzept hat sich nach 2005 fundamental verändert. Für Parkbesucher zwar vom Erlebnis her (so ist ja der einheitliche Klang der Besucher) eher zum negativen, aber wirtschaftlich gesehen auf ein stabiles Niveau, das der Park in den letzten Jahren gehalten hat. Verrückterweise trägt der Movie Park heutzutage einige Parks in der Gruppe durch seine Gewinne mit, rein wirtschaftlich hat Parques Reunidos es also geschafft, den Park auf Kurs zu bringen.

Der Investitionsstau, der sich spätestens seit 2001-2003 im Park aufgebaut hat, ist insbesondere in den Jahren 2005-2010 überhaupt nicht angegangen worden und hat letztlich sogar zum Abriss der ehemaligen Hauptattraktion des Parks geführt (Lethal Weapon Pursuit/Cop Car Chase) und ist auf ein derart großes Level angewachsen, dass er nur über viele Jahre hinweg abgebaut werden konnte.

Parques Reunidos tut das, auf Bemühen des Movie Park Managements hin, allerdings konsequent (mit Ausnahme von 2012-2013, wo in Spanien die Konjuktur komplett am Boden lag und PR damit beschäftigt war, die spanischen Parks am Leben zu erhalten):

 

- 2011: Nutzung der seit 6 Jahren weitestgehend brach liegenden Gremlins Invasion-Halle

- 2014: Nutzung der Movie Magic Halle durch The Lost Temple

- 2016: Nutzung der Freifläche im Studio 7 durch The Walking Dead Breakout
- 2017: Nutzung des brach liegenden Filmmuseums durch Star Trek Operation Enterprise
- 2018: Neuthematisierung des Mystery Rivers

- 20??: Nutzung der brach liegenden Ice Age Adventure Halle

- 20??: Neuthematisierung/Abriss Bermuda Dreieck

(Dauerhaft: Retracking Bandit. Ein teurer Kampf gegen Windmühlen, den man anderswo fast aufgegeben hätte.)

 

Die Liste ist ellenlang, aber sie wird stetig kürzer. Der MP Xpress ist dabei meiner Meinung nach das schwerste Thema, denn einen Vekoma Standard SLC mit 17 Jahren auf dem Buckel und fragwürdigen Fahreigenschaften noch mal neu zu thematisieren (bzw. überhaupt mal nennenswert zu thematisieren) ist sicherlich ziemlich schwachsinnig. Dort wird wohl auch eher ein Abriss fällig, den sehe ich aber tatsächlich in weiter Ferne, denn es gibt dringendere Baustellen im Park. Und dass zwei große Attraktionen parallel brach liegen, dürfte unter dem aktuellen Management eher nicht der Fall sein.

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Bestätigt durch Mitarbeiter:

Selbst der Pre-Show Fernseher beim Bermuda-Dreieck ist ein australisches 60hz NTSC Modell mit fettem Stromadapter dran.

 

Nicht bestätigt:

Selbst die Steckdosen bei einigen Attraktionen sollen australisch sein. (z.B. beim High Fall).

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Mich würde mal interessieren, ob man mit Warner Bros mal vorhatte, den Movie-Park in die Oberliga der Freizeitparks, mit Anschluss an die Filmindustrie, zu bringen. Also wie Disney, Universal oder andere Warner Bros Parks. Mit dem Abgang von Six Flags ist das natürlich nicht mehr realistisch; die ganz großen Lizenzen hat der Park nicht mehr, eher die zweite Reihe (Nick), mit Ausnahme von Star Trek.

 

Die Werkstätten vor Ort sind ja auch wichtig für die Wartung, dass nicht alles erst extra teuer beauftragt werden muss, und dann ggf. die nötigen Arbeiten auf die lange Bank geschoben werden. Das ist meiner Vermutung nach einer der Gründe, weshalb im PHL manche ältere Fahrgeschäfte kaum gepflegt werden. Ich kenne zwar da den Personalstand nicht, aber ich meine, es sind weit weniger feste Mitarbeiter. In den alten TV-Reportagen aus den 1980ern und 90ern waren immer noch Werkstätten und Nähereien zu sehen; ich fürchte, das fehlt dem PHL ein Stück weit. Nur, dass der Movie Park auch nicht unbedingt besser ist...

 

Ich hab nur die Befürchtung, dass der Park von einer Finanzheuschrecke zum nächsten weiter gereicht wird, die nur mit minimalem Aufwand möglichst viel Geld rauspressen will. Klar, Gewinn wollen alle machen, aber andere bieten auch entsprechend was dafür und schrecken vor üblen Abzockmaschen zurück. Den Traumlandpark kannte ich als Kind, und konnte da schlecht vergleichen wie ein Erwachsener, geschweige denn die wirtschaftlichen Hintergründe erforschen. Er hatte nur damals eine Looping-Achterbahn, die ihn viel interessanter als das PHL machte.

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vor 41 Minuten schrieb PhantaDad2017:

Mich würde mal interessieren, ob man mit Warner Bros mal vorhatte, den Movie-Park in die Oberliga der Freizeitparks, mit Anschluss an die Filmindustrie, zu bringen. Also wie Disney, Universal oder andere Warner Bros Parks. Mit dem Abgang von Six Flags ist das natürlich nicht mehr realistisch; die ganz großen Lizenzen hat der Park nicht mehr, eher die zweite Reihe (Nick), mit Ausnahme von Star Trek.

 

 

Warner Bros. Movie World war in den 90ern absolute Oberliga der Freizeitparks, das muss man definitiv so sagen. Selbst 2001 noch hatte Bottrop 2 Millionen Freizeitpark-Besucher, während in Brühl "nur" 1,6 Millionen Besucher waren. Damals hat man sich also mit dem Heide Park in Soltau den zweiten Platz der meistbesuchten Freizeitparks in Deutschland geteilt.
Zum Vergleich: Die ewige Nummer 1 in Deutschland - der Europa Park - hatte im gleichen Jahr ca. 3,1 Millionen Besucher, also damals noch nicht so weit weg vom Rest wie heute.

Für eine Top-Platzierung in Deutschland hat es damals also locker gereicht, selbst heutzutage gehört der Movie Park ja noch zu den meistbesuchten in Deutschland.

Um in Europa eine größere Rolle zu spielen, hätte es definitiv noch weit mehr gebraucht, da hätte man mindestens Europa Park Niveau erreichen müssen, was die Besucherzahlen anbetrifft.

 

vor 48 Minuten schrieb PhantaDad2017:

Die Werkstätten vor Ort sind ja auch wichtig für die Wartung, dass nicht alles erst extra teuer beauftragt werden muss, und dann ggf. die nötigen Arbeiten auf die lange Bank geschoben werden. Das ist meiner Vermutung nach einer der Gründe, weshalb im PHL manche ältere Fahrgeschäfte kaum gepflegt werden. Ich kenne zwar da den Personalstand nicht, aber ich meine, es sind weit weniger feste Mitarbeiter. In den alten TV-Reportagen aus den 1980ern und 90ern waren immer noch Werkstätten und Nähereien zu sehen; ich fürchte, das fehlt dem PHL ein Stück weit. Nur, dass der Movie Park auch nicht unbedingt besser ist...

 

 

Ja und nein. Die Dimensionen der Werkstätten im Movie Park sind (meines Erachtens nach) nicht vergleichbar mit irgendwelchen anderen in Deutschland, hauptsächlich aus dem Grund, weil sie damals auch für den Szenerie-Bau in den Filmstudios eingesetzt wurden/werden sollten.
Man hat(te) dort die Kapazitäten um komplette Film-Sets zu bauen, von A-Z, also sehr viel weitergehend als "nur" das übliche Wartungsgeschäft in Freizeitparks.

Dank der Globalisierung ist es heutzutage übrigens keineswegs billiger, Personal und Ressourcen vorzuhalten, um irgendwas "inhouse" zu bauen.

Schau einfach mal, wer heutzutage in den Parks die Attraktionen aufbaut, das ist alles an ausländische Firmen outgesourced, einfach weil es viel günstiger ist.

 

vor 50 Minuten schrieb PhantaDad2017:

Ich hab nur die Befürchtung, dass der Park von einer Finanzheuschrecke zum nächsten weiter gereicht wird, die nur mit minimalem Aufwand möglichst viel Geld rauspressen will. Klar, Gewinn wollen alle machen, aber andere bieten auch entsprechend was dafür und schrecken vor üblen Abzockmaschen zurück. Den Traumlandpark kannte ich als Kind, und konnte da schlecht vergleichen wie ein Erwachsener, geschweige denn die wirtschaftlichen Hintergründe erforschen. Er hatte nur damals eine Looping-Achterbahn, die ihn viel interessanter als das PHL machte.

 

Genau das ist seit Warner den Park abgegeben hat aber defacto passiert. Parques Reunidos ist ja auch keine Wohltätigkeitsorganisation, sondern ein Multimilliarden Euro schweres Investment-Konsortium, da geht es letztlich ausschließlich um Rendite.


Die Frage ist doch: Ist ein Familien- bzw. privatgeführter Freizeitpark wirklich die "bessere" Lösung? Klar, das Phantasialand läuft prächtig und es werden Unsummen investiert, der Europa Park ist auch top. Aber wo merkt man denn den Unterschied?
Das Phantasialand ist extrem teuer, genau so der Europa Park. Beide Parks rabattieren so gut wie gar nicht. Wer ist da wirklich "gewinnorientierter" aufgestellt?

Ein gutes Gegenbeispiel für die "tollen" Familienparks ist z.B. der Holiday Park - Da gehts erst wieder bergauf, seitdem eine Gruppe den Park übernommen und mit enormen Investitionen mal eben eine ganze Liga noch oben katapultiert hat.

 

Grundsätzlich wünscht man sich natürlich Parks, die vor allem die Gästezufriedenheit im Fokus haben, nicht so sehr den Gewinn.
Da Freizeitparks aber eine Industrie sind und es maßgeblich um Wirtschaftlichkeit und Rentabilität geht, ist das heutzutage kaum noch Realität, egal ob Investment-Gruppe oder Familieninhaber.

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