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Die Sache mit der Erweiterung...


Gast

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Ich glaube nicht, dass man so einfach woanders einen Park aufmacht. Die Lage muss gut sein, das Geld muss stimmen. Die Anfangsinvestition ist gigantisch und extrem riskant! Dann höchstens nur aussteigen. Danach hat man ja genug Geld.

 

Robert Löffelhardt kommt mir insgesamt etwas öffentlichkeitsscheu vor. Oft hört man nicht von ihm...

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Es sind natürlich nur Gedankenspiele, aber hier meine Bewertung von möglichen Verkaufsszenarien:

 

- Disney & Universal: 0% Chance. Viele würden sich das wünschen, weil das dem eigenen Selbstverständnis nach wohl "die Einzigen" sind, die den qualitativ hohen Theming- und Attraktions-Standard fortsetzen und ausbauen könnten. Die Branchenprimusse kaufen aber wohl eher die grüne Wiese als einen fertigen Park - möge er auch noch so interessant sein. Auch fürs Portfolio nicht.

 

- Merlin & Parques Reunidos: 40 %. Die zwei europäischen Freizeitparkschwergewichte muss man einfach auf dem Schirm haben, da sie in der Vergangenheit bereits bewiesen haben nicht die Akquise eines etablierten Parks zu scheuen. Das Phantasialand wäre da sicher eine Premium-Ergänzung fürs Gruppen-Portfolio. Allerdings ist die Frage, ob man diesen Gruppen für den Standort realistische Wachstumspotenziale verkaufen kann, was ohne politische Garanten unmöglich sein wird. Wenn aber bereits die Diskussion um die Zukunft des Phantasialand öffentlich ausgebrochen ist und dem Park ohne Übernahme die Schließung droht, könnte ich mir vorstellen, dass man in Düsseldorf auch erfreut über einen erfahrenen Betreiber wäre und so Zugeständnisse anbietet, um den größten Freizeitpark des Landes zu retten. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Löffelhardts sich hierbei querstellen könnten: Das das eigene Lebenswerk nur noch Beiwerk in einer Gruppe wird und wohlmöglich von typischen Konzern-Konsolidierungsmaßnahmen abgewirtschaftet wird, stelle ich mir nicht als attraktive Perspektive für die ehemaligen Betreiber vor. Auch wir Fans hätten wohl Angst bei dem Einstieg einer solchen Gruppe - gibt das den Heidepark 2.0? Aber was ist wenn die einzige Alternative Schließung ist?

 

- Freizeitpark-Gruppen aus Asien und Amerika (Wanda, Cedar Fair etc): 15%. Das PL wäre mit Sicherheit ein interessante Anfangsakquise um in einen fremden Markt einzusteigen. Ein wirtschaftlicher Selbstläufer als Stein im Brett für die zukünftige Expansion. Auch das nötige Investitionsvolumen und selbstbewusste Entwicklungspläne könnten die Politik mehr überzeugen als es dem Familienunternehmen gelungen ist - ein großer Wurf könnte die Politik vielleicht umstimmen. Man darf ja nicht vergessen, dass sich Kommunen eigentlich darum bemühen derartige Cash-Cows und Publikumsmagneten anzusiedeln. Aus Verkäufersicht überwiegen die selben Ängste zu einer "Gruppenlösung" wie bei Merlin un Co. Wird man dem Phantasialand gerecht, wenn es sich wirtschaftlichen Gruppenzwang unterziehen muss? Bei einer EU-ausländischen Gruppe gäbe es zusätzlich noch Bedenken wie groß das Bekenntnis zum Standort ist und ob die Marktkenntnis im europäischen Markt vorhanden ist. Es gab ja mit Six Flags schon ein Negativ-Beispiel in Europa.

 

- Investoren-Gruppe 25%: Im Gegensatz zu ausländischen Gruppen halte ich ein Interesse am Phantasialand durch Investoren wahrscheinlicher. Auch hier dient der Movie Park wieder als Negativ-Beispiel dafür, dass sich immer jemand finden lässt, der bereit ist bestehende Substanz zu Geld zu machen - vor allem wenn der mittelfristige Weiterverkauf das eigentliche Ziel ist. Ein Investoren-Einstieg trägt eigentlich immer den Beigeschmack, dass es in erster Linie um finanziellen Erfolg geht - und das Phantasialand im Sparkorsett zu sehen, würde einigen Fans sicher schmerzen. Andererseits ist die entscheidende Frage, um welche Investoren es sich handelt: Genauso gut gibt es sich um wohlhabende "Gönner" aus der Region, denen es in erster Linie darum geht den Standort zu erhalten und in zweiter Linie ums Geld verdienen. Ist bei Museen auch nicht komplett unähnlich. Es stellt sich zusätzlich die Frage woher die Investoren die Expertise für den Betrieb eines Freizeitparks hernehmen wollen. Eine Investoren-Lösung wäre die große Wundertüte, es kommt auf die Personen an, die sich zusammen tun.

 

- Stiftung (wie Efteling): 40% Chance. Der Park in Holland ist von Anfang an als Projekt mit kommunaler Einbindung geplant worden. Bürgermeister, Filmemacher und natürlich der Künstler Anton Pieck wollten einen hochwertigen Naherholungspark für die Region schaffen. Der Schwerpunkt liegt seit jeher auf Thematisierung und Themenfahrten; auch hier fing man als Märchenpark an - die Parallelen zum Phantasialand gibt es. Das Stiftungsmodell stellt für mich eine vielversprechende Lösung da, weil Efteling als Park mit ähnlicher Ausrichtung unter diesem Modell aufblühen konnte. Es gibt kein Geschäftsmodell was sich langfristiger zur Erhaltung des Parks und dem Standort bekennen könnte. Ob sich die Politik den Klotz Phantasialand ans Bein binden möchte, nachdem man ihm Jahrzehntelang eher Steine in den Weg gegelegt hat, bleibt aber die große Frage. Wenn in der Schicksalsfrage aber wirklich einmal öffentlicher Druck entstehen sollte, kann ich mir aber auch eine 180°-Wende der Politik vorstellen. Die Gesellschaftsanteile in eine Stiftung zu überführen wäre auch die einzige Lösung, wie die Löffelhardts zwar nicht verkaufen, aber ihr Lebenswerk absichern könnten - dann gäbe es aber keine Kohle, was Auswirkungen auf die Lebensabendplanung von Robert und Manuela hätte. Das ewige Phantasialand mit dem Stellenwert eines Tivoli - das hätte bestimmt Charme.

 

- Übernahme durch andere Parks (insb. Efteling / Europapark): 15%. Ehrlich gesagt ist es eher unrealistisch, dass diese beiden doch sehr auf sich fokussierten Parks in der Akquise tätig werden würden, aber da beide Parks der Premium-Nische angehören und sich in direkter regionaler Konkurrenz zum Phantasialand befinden, wäre der Park mit Sicherheit ein interessantes Objekt. Die Macks könnten Besitzer der zwei größten Freizeitparks Deutschlands werden und als Besitzer eine deutlichere Differenzierung (mehr Thrill? mehr Fantasy?) zum Europapark herstellen, um sich nicht selbst Konkurrenz zu machen. Efteling ist wohl der Park, der der (ursprünglichen) Philosophie des PLs am nächsten ist und damit ein sehr geeigneter Nachfolger wäre. Wenn sich eine dieser Parks von seinem Einzelschicksal verabschieden möchte und man sich in einer Gruppe als feste Größe im Freizeitpark-Premium-Segment in Europa neben Disney etablieren will, gibt es wahrscheinlich kein interessanteres Akquiseobjekt als das Phantasialand. Es ist aber fraglich ob beide Unternehmen ihre wirtschaftliche Zukunft in der Gründung einer Freizeitparkgruppe sehen. Aus Fan-Sicht, meines Erachtens keine uninteressante Perspektive.

 

Mehr fällt mir nicht ein :)

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Spekulationen sind cool:

 
Für efteling macht das wenig Sinn, die Parks liegen ne Stunde auseinander.
Für die internationalen Betreiber meines Erachtens auch nicht. Wäre das phl ne selbstlaufende gelddruckmaschine müsste man nicht über Erweiterungen nachdenken.
 
Ich sehe den „Mack“ Faktor deutlich höher.
Zum einen sind in der aktuellen Generation mehrere Geschwister die sich selbst verwirklichen wollen, zum anderen spricht nix gegen den „Europapark -West“. Findet man das Ding cool, fährt man eben auch in den Hauptpark.
Das phl ist auf nem guten Weg. Wenn man alles mit Premium Attraktionen zupflastert braucht man garnicht größer zu werden, nur teurer. Ich denke das geht schon.
 
Warten wir es mal ab.
 
Vielleicht bleibt ja auch alles wie es ist und das phl kauft von Disney ne Lizenz für den Hogwarts Express und Zack ist man bei der Erweiterung 10km entfernt...
Das geht alles, wenn man will. Da kann man auch drei Hotels hinbauen und Tschakka... . 
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Es wird eigentlich sehr klar, dass der Knackpunkt im Entwicklungs- und Wachstumspotential liegt. Kein Investor/Käufer mit dem ernsthaften Interesse am Fortbestand würde ohne selbige ernsthaft anbeissen. Auch der schwelende Konflikt mit Nachbarn und Politik hat Abschreckungspotential.

 

So oder so - die langfristige Zukunft steht und fällt IMHO mit der Erweiterung.

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Mit einem Phantasialand-Express als Familien-Attraktion und gleichzeitig Verbindung zum wenigen Km entfernten zweiten Park wäre das Problem auch gelöst. Kapazitätsmonster im endlos System vorrausgesetzt und mit passender Geschwindigkeit, dazu ein Paar Hektar  Land...wo gibt's so ne Fläche?

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vor 20 Minuten schrieb Schlussbremse:

So oder so - die langfristige Zukunft steht und fällt IMHO mit der Erweiterung.

 

Warum eigentlich? Soweit ich weiß, ist auf der Erweiterungsfläche eine Eventlocation und ein Hotel mit Aqua-Park geplant. Das baut man einmal und ist fertig.

 

Vielleicht bin ich auch zu pessimistisch, aber das PL wird immer bei seinen gefühlten 5 Hauptattraktionen (nicht böse gemeint) bleiben, während andere Parks expandieren können. Man kann irgendwann auch nicht mehr Bahnen wie CA abreißen, um noch die Super-Coaster dort hinzustellen. Lässt man die alten Bahnen oder thematisiert diese um, erreicht man nicht den gewünschten Werbe-Effekt.

 

OK, vielleicht sehe ich das in der Tat zu pessimistisch. Wenn Fläche und die reine Anzahl an Attraktionen entscheidend wäre, wäre das PL heute schon weit abgeschlagen. Das Gegenteil ist der Fall.

vor 21 Minuten schrieb Henrik:

Mit einem Phantasialand-Express als Familien-Attraktion und gleichzeitig Verbindung zum wenigen Km entfernten zweiten Park wäre das Problem auch gelöst. 

 

Auch das hatten wir ja schon ein paar Mal als Spekulation. Leider sieht man momentan auch in diese Richtung keinerlei Bewegung. 

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Unabhängig von der Flaeche, koennen nicht immer mehr Attraktionen grbaut werden.

Jede weitere bestehende Attraktion bedeutet:

- mehr Personal

- Wartungskosten

- Energiekosten

- Reinigungskosten

....

 

D.h. um das dauerhaft finanzieren zu können müssen immer mehr Besucher kommen oder immer teuerer werden.

 

Also die begrenzte Fläche hat viele Vorteile.

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@Prada79 Du führst doch genau meinen Punkt aus. Und ich rede nicht von diesem faulen Kompromiss, da einen Wasserpark und ein Hotel hin zu setzen (von dem Wasserpark halte ich persönlich eh nicht viel). Der Park braucht langfristig (ich rede von ca. 10-20 Jahren) Luft zum Atmen

 

Der Park kann nicht wachsen. Er kann sich nur erneuern. Er kann auch nicht mehr Besucher aufnehmen. Und das ist auf Dauer ein Problem @ruelps. Um trotzdem wettberwerbsfähig zu bleiben, muss Innovation her. Und das kostet. Und zwar eine Menge. Siehe Mexiko, Klugheim, Chiapas. Die Investitionen müssen erwirtschaftet werden. Die Stellschrauben sind bekannt und nicht mannigfaltig.

 

 

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vor 7 Stunden schrieb Philicious:

Die Macks könnten Besitzer der zwei größten Freizeitparks Deutschlands werden und als Besitzer eine deutlichere Differenzierung (mehr Thrill? mehr Fantasy?) zum Europapark herstellen, um sich nicht selbst Konkurrenz zu machen.

 

Die Variante hätte aus meiner persönlichen Sicht am meisten Charme. Mir kommt es immer so vor, als pflegten die beiden Parks ein gutes Verhältnis. Insofern könnte man sich in Rust das PL einfach mal „gönnen“ und die aktuelle Schiene mit Thrill und Theming weiter ausbauen. Selbst wenn das PL mal ins Hintertreffen geraten sollte aufgrund der Platzverhältnisse, könnte sich der Europa-Park mit genügend historischem Bewusstsein und Kapital ausgestattet, diese „Super-Werbung“ im Westen Deutschlands leisten (und im Europa-Park könnte man für den Thrill-Ausleger werben).

 

Die Familie Mack scheint mir selbstbewusst genug, quasi alles stemmen zu wollen. ?

 

So, und nun erfreuen wir uns alle noch ganz viele Jahre an einem erfolgreichen und inhabergeführten Freizeitpark. ?

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und die aktuelle Schiene mit Thrill und Theming weiter ausbauen.“

 

Naja. Also die mit dem Theming ganz sicher, die mit dem Thrill würde ich aber nach FLY erstmal nicht weiter ausbauen. Ein EP-West als kleiner Ableger macht nur Sinn, wenn er eigenständig Geld verdient. Am meisten Geld verdiene ich, wenn die parkbesucher auch übernachten. Es zählt als das beste Gesamtangebot. Würde man jetzt beispielsweise (völlig fiktiv!!!) die Therme Erding direkt neben das Phantasialand bauen (also quasi das was in Rust gerade schon passiert), würde man auch Kurzurlauber anziehen, die sich nicht für einen Freizeitpark interessieren. Man würde aber auch welche anziehen, die sich eigentlich nicht für so einen Park interessieren, aber wenn er schonmal nebenan ist vielleicht doch reingehen.

ausserdem würde man Leute anziehen, die sich freuen dass alles an einer Stelle angeboten wird und es es auch noch ne alternative zu (künftig) Rust gibt. Immer das gleiche wird ja auch langweilig.

man würde Familien, Rentner, aber auch Firmen für Tagungen ziehen. Bei einer Tagung ist normalerweise die ganze Alterstruktur vertreten. Wenn ich mir meinen kollegenkreis hier so ansehen, würde man da eher mit mäuseschiessen und ner Baumstamm-Wasserhahn punkten  als mit „FLY“ oder Taron. Andererseits fänden den Marktplatz vor der Taverne in Klugheit alle super. Reduziert man also das Phantasialand auf einige wenige Attraktionen, die richtig gut gemacht s Ne und vielleicht alle Bereiche abdecken und baut dazu ein super resort, sollte es das doch sein.

die Thrill-Fraktion kann dann nach Rust, Polen oder sonstwohin fahren, da dürfte die Mehrzahl Tagesbesucher mit überschaubarem Budget sein (Ausnahmen bestätigen die Regel), also meines Erachtens für das Gesamtbild eher zu vernachlässigen. In einem ner Fachzeitschrift für die geilste und heftigste Achterbahn der Welt gelobt zu werden füllt keine Hotels mit Tagungsgästen und Familien.

 

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und die aktuelle Schiene mit Thrill und Theming weiter ausbauen.“

 

Naja. Also die mit dem Theming ganz sicher, die mit dem Thrill würde ich aber nach FLY erstmal nicht weiter ausbauen. Ein EP-West als kleiner Ableger macht nur Sinn, wenn er eigenständig Geld verdient. Am meisten Geld verdiene ich, wenn die parkbesucher auch übernachten. Es zählt als das beste Gesamtangebot. Würde man jetzt beispielsweise (völlig fiktiv!!!) die Therme Erding direkt neben das Phantasialand bauen (also quasi das was in Rust gerade schon passiert), würde man auch Kurzurlauber anziehen, die sich nicht für einen Freizeitpark interessieren. Man würde aber auch welche anziehen, die sich eigentlich nicht für so einen Park interessieren, aber wenn er schonmal nebenan ist vielleicht doch reingehen.

ausserdem würde man Leute anziehen, die sich freuen dass alles an einer Stelle angeboten wird und es es auch noch ne alternative zu (künftig) Rust gibt. Immer das gleiche wird ja auch langweilig.

man würde Familien, Rentner, aber auch Firmen für Tagungen ziehen. Bei einer Tagung ist normalerweise die ganze Alterstruktur vertreten. Wenn ich mir meinen kollegenkreis hier so ansehen, würde man da eher mit mäuseschiessen und ner Baumstamm-Wasserhahn punkten  als mit „FLY“ oder Taron. Andererseits fänden den Marktplatz vor der Taverne in Klugheit alle super. Reduziert man also das Phantasialand auf einige wenige Attraktionen, die richtig gut gemacht s Ne und vielleicht alle Bereiche abdecken und baut dazu ein super resort, sollte es das doch sein.

die Thrill-Fraktion kann dann nach Rust, Polen oder sonstwohin fahren, da dürfte die Mehrzahl Tagesbesucher mit überschaubarem Budget sein (Ausnahmen bestätigen die Regel), also meines Erachtens für das Gesamtbild eher zu vernachlässigen. In einem ner Fachzeitschrift für die geilste und heftigste Achterbahn der Welt gelobt zu werden füllt keine Hotels mit Tagungsgästen und Familien.

 

 

Tippfehler sind der Autokorrektur des iPhones geschuldet und mit einem Schmunzeln hinzunehmen und fördern die Aufmerksamkeit ?

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Ich weiß nicht, warum so viele glauben, dass das PHL unbedingt in die Liga von Europapark und Efteling, oder gar Disney/Universal aufsteigen müsse, um nicht unterzugehen. Es gab mal einen "Welt"-Artikel mit dieser Tendenz, aber einige Fakten widersprechen dessen Darstellung. In diesem interessanten Artikel (mehrere Teile) wird dargestellt, dass viele kleine Parks profitabler sind als große, und dass gerade die Superparks vor allem auf politische Unterstützung und Subventionen bauen:

 

http://www.theparkdb.com/blog/the-business-of-theme-parks-part-ii-how-much-do-they-cost-and-earn/

 

Deshalb gehe ich davon aus, dass das PHL wirtschaftlich ein kerngesunder Park ist. Es muss nicht bis ins Unendliche wachsen, sondern nur vorwärts gegen den Strom schwimmen, um nicht abgetrieben zu werden. Die regionalen Besucher sind immer noch eine feste Basis. Natürlich machen die Druck, um aus der Enge wenigstens etwas auszubrechen - etwas Show gehört da immer dazu.

 

Eine Übernahme durch andere erscheint mir fraglich, wenn es nicht wirklich eine handfeste Krise gibt und der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Wenn ich das Verhalten der Löffelhardts beobachte, die Geheimniskrämerei, die Hetzjagd auf unerwünschte Fotos, den insgesamt sehr restriktiven Umgang mit Öffentlichkeit und Fans, dann hab ich den Eindruck, die betrachten den Park, zumindest alles hinter den Kulissen, als so privat wie ihr Schlafzimmer.

 

Mit der extremen Verdichtung haben sie eine Alleinstellung; es ist einer der wenigen Parks, der keine Transportmittel braucht, um die Leute herumzufahren ("Park der kurzen Wege").

 

Was die ruhigen und Familienattraktionen, vor allem solche mit viel Aufnahmekapazität, zahlen- und zeitmäßig, angeht, muss die Zukunft mehr zeigen: GR und HT haben ja nicht nur hohe Kapazität, sondern beschäftigen Besucher auch für rund 8 Minuten, im Gegensatz zu 1-2 Minuten bei den neueren Achterbahnen und MC. Klassische Darkrides und Puppenshows verschwinden, dafür gibt es andere, stärker interaktive Arten von Familienattraktionen, wie MaC, Hotel Tartüff und Wakobato (das zumindest interaktiv sein sollte). Ich vermute mal, dass es mehr in dieser Art geben wird, wenn GR, HT und Temple weichen müssen. Derzeit hat der Park ein kritisches Übergewicht an Thrill-Attraktionen, wo er für andere Besucher unattraktiv zu werden droht, die mehr auf reine Immersion stehen - vor allem, wenn HT und GR nicht mehr als wichtige Attraktionen dargestellt und behandelt werden.

 

Aufgabe der "Kapazitätsmonster" ist es auch, als Puffer zu dienen: GR, Temple und HT mögen bei wenig Betrieb kaum genutzt werden, aber an vollen Tagen sorgen sie dafür, dass Leute nicht nur frustriert 2 Stunden bei Black Mamba, Taron, MaC & Co anstehen müssen. Das Ende der Colorado sehe ich auch in fernerer Zukunft, aber nach ca. 30 Jahren stehen Achterbahnen potentiell zur Disposition - es könnte also schon nach GR und Temple/HT soweit sein, wenn man für Abriss und Neubau 3 Jahre rechnet. Wenn es mit der Erweiterung klappt und man nicht mehr diesen Abrisszwang hat, kann sie natürlich auch noch länger "leben", solange die Wartungskosten nicht zu hoch werden oder die technischen Standards zu veraltet sind. Bislang ist sie, trotz höheren Alters, immer noch eine wichtige Attraktion des Parks geblieben.

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Sehr guter Hinweis. Ich habe das in meinen Beiträgen auch nicht genug differenziert, deshalb zur Vollständigkeit:

 

Es ist zwar etwas heikel solche Aussagen zu formulieren ohne das Zahlenwerk zu kennen, aber du hast Recht: um den laufenden Betrieb zu sichern, macht es nicht den Eindruck als müsste der Park erweitern. Die Besucherzahlen sind seit Jahrzehnten scheinbar stabil um die  2 Mio Marke , es handelt sich um einen der ältesten, bekanntesten und besucherstärksten Parks Deutschlands, die Einnahmen sind da und bei ordentlicher Betriebsführung - und davon ist bei 50 jährigen Bestehen auszugehen - dürfte der Park nicht in Schwierigkeiten geraten. Ein Stein im Brett, ein Selbstläufer. 

Jetzt kommt das große "Aber": Der Park investiert in einem so hohen Volumen und über einen so einen langen Zeitraum, dass man nicht davon ausgehen kann, dass es alleine um Absicherung der Marktposition geht oder "normale" Innovation. Es sind ja nicht nur die EP-Fanboys, die sich fragen, ob das Phantasialand den Goldtopf am Ende des Regenbogens gefunden hat. Auch ohne Fanbrille kann man erkennen, dass spätestens seit 2012 (für mich schon seit 2006) die Projekte in Brühl eine finanzielle  Dimension erreicht haben, die die der Parks mit ähnlicher Besucherzahl deutlich übersteigen und sogar Parks überbieten, die eigentlich komplett außer Reichweite liegen. DESHALB ist der Wachstum notwendig. Ansonsten stellt sich die Frage warum es nicht alle so machen. Beim Toverland würde doch auch keiner widersprechen, dass die vielen Projekte der Vergangenheit dazu dienen den Park wachsen zu lassen.

Natürlich wird die Finanzplanung vorm Attraktionsbau gemacht, Herr Löffelhardt wird schon wissen wie er all das bezahlen will. In einem meiner ersten Beiträge in diesem Forum habe ich schon fabuliert wie das alles funktionieren kann: angefangen beim niedrigen Leitzins; über Geldreserven, die eigentlich für die Erweiterung gedacht waren bis hin zum Verkauf des Mirabilandia durch Löffelhardt sen. (so viel zum Thema: Parks kaufen andere Parks). Trotzdem investiert man nicht in dem Maße um auf der Stelle zu treten, das würde mich doch sehr stark wundern.

Nur unter dem Kontext der deutlich gestiegenen Ambitionen kann der Park nicht so klein bleiben wie er ist, ansonsten läuft er natürlich wie geschnitten Brot.

 

Aber dein Hinweis mit dem Artikel, dass kleinere Parks anscheinend einfacher sind profitabel zu halten ist wichtig! Denn es zeigt welches gewaltige Risiko mit gestiegener Ambition verbunden ist. Stimmt die Auslastung nicht, endet das schnell im Fiasko (schöne Grüße ans Ex-Warner Bros. Movie World). Obwohl man dazu sagen muss, dass der Artikel sich mit "großen Parks" auf die Mega-Parks von Disney und Universal bezieht mit Billionen(!) US Dollar Entwicklungskosten. Natürlich haben diese Parks viele höhere Overheads (insb. Hotels), die erstmal getilgt werden müssen. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob das PL mit 200 - 500 Millionen USD Umsatz die im Artikel genannte Definition eines regionalen Parks erfüllt; dass der durchschnittliche Parkbesucher im PL den Doppelten (unrabattierten) Parkeintritt umsetzt finde ich trotz Querfinanzierung durch Gastronomie, Hotel- und Eventgäste etwas sportlich. Dem entgegengesetzt sind ja auch Rabattaktionen, Jahrespässe, Kindertickets, Selbstversorger etc... Schwierig zu bewerten so ganz ohne Infos. Zuletzt will ich auch noch darauf hinweisen, dass der im Artikel genannte ROI ein relativer Wert ist. Wenn Disney bei einem Investitionsvolumen von 4 Billion USD, 2% Return on Investment macht, verdient der Konzern 80 Mio. USD. Ein kleiner Park mit einem Investitionsvolumen von 25 Mio. USD, aber einem ROI von 25% verdient "nur" 5 Mio Dollar. Und dann interessiert am Ende reichlich wenig, dass die 75 Mio Mehrgewinn mit viel höherem Kapitaleinsatz generierte wurde. Gewinn ist Gewinn. Das ist in der Filmbranche genauso.

Bearbeitet von Philicious (Änderungen anzeigen)
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