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[Rookburgh] F.L.Y.


PhantaFriends.de - Team

Empfohlene Beiträge

vor 14 Minuten schrieb Turgon654:
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Sind die Schließfächer bei F.L.Y für 5€ wie im Rest des Parks oder wirklich nur für den Bahnbesuch? Danke für die Antwort ^^

 


Bin die Bahn selber noch nicht gefahren, aber meinem Kenntnisstand nach sind sie kostenlos. Es sind auch keine Aufbewahrungsboxen, wie unter der Colorado Adventure oder unterm Haupteingang, sondern sie dienen nur zum verstauen der Sachen während man auf der Bahn fährt. Also man gibt seine Sachen vorm Einsteigen ab und kann sie nach der Fahrt wieder aus der Box rausholen.

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vor 5 Minuten schrieb Shalimar:

Also ein System wie bei Baron 1898 so wie sich das für mich anhört? 

Baron weiß ich nicht aber es ist bei fly genau so ein System wie bei Arthur im EP. Auf der eine Seite packt man seine Sachen in das Fach und wenn man fertig ist mit fahren nimmt man es von der anderen Seite wieder raus. 

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Spoiler

So wie ich es im Podcast verstanden habe werden mit den unterschiedlichen Farben der Bänder die Singlerider, Hotelgäste, erste Reihe und Reihe 2-10 eingeteilt.

Single Rider/ 1.Reihe natürlich nach Corona. Denke das der Single Rider Eingang mit dem Hotelgast Eingang zusammen gelegt ist.

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Da kann ich @Mümpfchen nur zustimmen. Ich selbst hatte Angst vor den Bügeln, weil ich es hasse wenn die am Oberkörper drücken und man kaum Luft kriegt. Z.b. bei Phyton in efteling haben mich die Bügel so sehr gestört, dass ich nur noch raus wollte. Bei F.L.Y. am Anfang in der Station hat es mich auch leicht gestört, aber sobald man liegt sitzt man super bequem und sehr sicher. Hätte ich nie gedacht, wirklich top. Und die Fahrt ist richtig smooth und gut. Die Launches sind sehr harmlos, sogar harmloser als bei BlueFire find ich.

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Ich bin soooo gespannt.... und froh, dass ich uns mit den Clubkarten für nächsten Sonntag angemeldet habe 😅

 

Wir fahren mit einer befreundeten Familie, da sind die Eltern schon kräftiger... kann mir jemand was zum Platzangebot in den Sitzen/Bügeln sagen? Taron passt bei beiden....Wenn auch so grade, schätze ich.  ob es damit auch auf Fly passt? 🤔

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Aus dem Buastellenthread:

 

"- einige wenige Teile der Wartechlange sind sehr schlicht und lediglich aus Wellblech gestaltet (warum wurden die Bullaugen teils wieder verschlossen?) "

 

Ich war noch nicht vor Ort, aber wenn ich mir so Queue-Walkthroughs ansehen...könnte es sein, dass man dort, wenn nicht dicht wäre, Upskirt-Fotos von F.L.I.E.G.E.N.-den Gästen machen könnte?

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Für alle besorgten:

Mit einer Körpergröße von 1,87 und einem stolzem Kampfgewicht von 145 Kilo ist die Bahn problemlos fahrbar!

Brille ist mit Brillenband kein Thema, Bauchtasche sollte aber besser laut Mitarbeiter abgenommen werden (was blöd war, denn das war gleichzeitig mein Gürtel...). 

 

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ROOKBURGH - Ein Erlebnis(bericht) bei Tag

 

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Donnerstag hatte ich das große Glück, Rookburgh und F.L.Y. am ersten Tag des Softopenings zu erleben. Hier nun mein ausführlicher Bericht über das Erlebnis (vorerst nur) bei Tag. Das Erlebnis bei Nacht, muss noch mindestens so lange warten, bis ich meine Übernachtung im Hotel Charles Lindbergh hinter mir habe, die ich mir auf jeden Fall vorgenommen habe.

 

ACHTUNG! Dieser Bericht kann Spuren von Spoilern enthalten.

 

In den letzten Wochen wurden in Rookburgh nicht nur zahlreiche Testfahrten gemacht, auch die weiteren Aktivitäten nahmen Fahrt auf, wie die Thematisierung und Aufhübschung der Hotel-Fassade und das Testen der Beleuchtung. Eine baldige Eröffnung schien immer näher zu rücken. Spätestens nach dem Mitarbeiter-Event war für mich dann klar, dass das Phantasialand den Bereich bald für Besucher öffnen wird. Dass Rookburgh dann im Rahmen eines Softopenings urplötzlich eröffnet wurde, überraschte mich dann allerdings doch extrem. Zack! Einfach auf. Wer hätte damit gerechnet? Wirklich unglaublich und ich mittendrin.

Überrascht war ich vor allem, weil ich davon überzeugt war, dass es zumindest einen kleinen Vorlauf geben würde, um den Bereich mit einer Marketingkampagne zu bewerben und um ein offizielles Eröffnungsdatum bekannt zu geben. Vermutlich hat man sich vor dem Hintergrund der Pandemie-Situation und der damit verbundenen, eingeschränkten Kapazitäten und der weiterhin unsicheren Lage für diesen Sonderweg entschieden und wahrscheinlich war das auch vernünftig so.

 

Selbst für Phantasialand-Verhältnisse war die Geheimhaltung während der gesamten Bauzeit hoch. Zwar wurde schnell angekündigt, dass man einen Flying Coaster bauen würde aber das Gerücht geisterte damals ja ohnehin schon durchs Netz und man hätte es mit Anlieferung der ersten Schienen dann ja auch nicht mehr leugnen können. Seit Christian Wulffs Zeit als Bundespräsident nennt sich das Salamitaktik. Man äussert sich nur zu den bekannten Fakten. Deshalb vermutlich auch die Farbe der Schienen.
Auch das Thema und dass es in dem Bereich ein Hotel geben wird, waren bald kein Geheimnis mehr aber Fotos und Videos der Baustelle gab es - zumindest offiziell - keine zu sehen und das wenige Material, dass seinen Weg dann doch plötzlich ins Netz fand und meistens genau so plötzlich wieder verschwand, hat bestenfalls erahnen lassen, was uns hier erwarten wird. 

Auch die Rookburgh Gazette zeigte keine Fotos des Bereichs, wenn man mal von den Artworks absieht und während der Buzz um die zum Wintertraum erschienene Zeitung dann auch allmählich abebbte, wurde hinter den meterhohen, thematisierten Wänden, gut abgeschottet vor unseren neugierigen Blicken, fleissig weiter gewerkelt, während die Fans die Diskussion auf die Hotel-Fassade fokussierten. Mehr blieb uns ja auch nicht. 

 

Man kann von dieser Informationspolitik halten, was man will und ich möchte hier auch keine Diskussion über die Pros und Contras dieser Marketingstrategie lostreten und ob es vom Park uns Fans gegenüber fair ist, uns am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Ich persönlich finde diese Vorgehensweise vor allem bei Rookburgh aber absolut nachvollziehbar und ich habe für mich recht früh erkannt, dass deren Geheimhaltung auch eine einmalige Chance bietet; nämlich Rookburgh möglichst spoilerfrei zu betreten und das Erschaffene mit den eigenen, unverdorbenen Augen zu sehen, bevor Fotos und Videos der üblichen Influencer und Vlogger meine Timelines fluten. Da ich damit rechnete, dass es ein Presseevent geben wird, war ich darauf vorbereitet, mir eine vorübergehende Social Media und Foren-Abstinenz aufzuerlegen, sobald auch nur zu erahnen gewesen wäre, dass mir das plötzlich und inflationär aufpoppende Footage meinen erhofften, jungfräulichen Besuch ruinieren könnte. Dass ich dann tatsächlich an diesem entscheidenden Tag im Park war, ist natürlich unfassbares Glück und für mich ein großes Highlight in dieser ansonsten verkorksten Saison und schwierigen Zeit. Alleine dafür bin ich schon total happy. Dass das wirklich funktioniert hat, am ersten Tag da zu sein. Grossartig.

 

Aber wie kam es dazu, dass ich an diesem Tag zufällig dort war? War es überhaupt Zufall oder blosses Glück? Nun… ich will da gar nicht zu sehr ins Detail gehen aber Dienstagabend zwitscherte mir ein Vög… ach nee, das war ja anders. Moment mal… genau… ich ging ins Bett und träumte von einem Softopening am Donnerstag. Als ich aufwachte war ich total überzeugt, da nicht bloss geträumt zu haben. Außerdem gab es ja mehrere Indizien, die darauf hindeuteten. Die Arbeiten an der Hotelfassade, das Mitarbeiter-Event und der explizite und mehrmalige Hinweis von Chris Theiss am 18.09. unbedingt in seinen Podcast einzuschalten. Das waren weitere Anzeichen, dass um diesen Zeitraum herum etwas passieren könnte. Als der unverbesserliche Optimist, der ich nun mal bin, wollte ich das einfach glauben und gemeinsam mit weiteren, gehypten Enthusiasten entschieden wir, den Park am Donnerstag zu besuchen und konnten über die - zu diesem Zeitpunkt noch nicht zusammengebrochene Webseite - Tickets für 33 € erwerben.

 

Selbst als ich Donnerstagmorgen dann von Köln Richtung Brühl aufbrach, lag mein Gefühl, dass sich das Gerü … ich meinte natürlich mein Traum bewahrheiten sollte, bei ca. 50:50. Hätte sich herausgestellt, dass ich mir das wirklich nur eingebildet habe, hätte ich im schlimmsten Fall einen Tag im Phantasialand verbracht und wäre am kommenden Tag wieder in den Park gefahren und dann wieder und wieder…, so lange bis der verdammte Bereich wirklich geöffnet worden wäre. Erfreulicherweise blieb mir das erspart. 

Am Bahnhof in Brühl holte ich einen Freund ab und als ich dort auf ihn wartete, wurden mir auch schon erste Nachrichten und Links auf die soeben aktualisierte Webseite des Phantasialands geschickt, auf der über das Softopening informiert wurde. In dem Moment war ich echt ultra gehypt!

 

WAHNSINN!!! DIE MACHEN ROOKBURGH JETZT WIRKLICH WIRKLICH AUF!!! 

 

Im Themenbereich Berlin trafen noch drei weitere Leute, die so früh im Park waren, dass sie ganz vorne in der Schlange auf die Öffnung Rookburghs warteten. Diese sollte laut Auskunft der Mitarbeiter aber noch bis mittags auf sich warten lassen, so dass wir überlegten, vorher noch eine Fahrt auf Taron zu machen. Dort standen aber auch schon eine beachtliche Menge Besucher, so dass wir Sorge hatten, bei der initialen Öffnung nicht mit der ersten Fuhre Besucher Rookburgh betreten zu können, dessen Kapazität aufgrund der aktuellen Situation limitiert ist. Also kehrten wir wieder um und stellten uns ebenfalls in die Schlange der geduldig Wartenden in Berlin. Vor uns standen ca. 50 Personen. 

 

Rookburgh - Der erste Eindruck

 

Um 12.15 Uhr wurde der Bereich dann geöffnet und zum ersten Mal konnten wir den Rookburgh-Eingang durchschreiten, dem sich ein leicht abwärts und nach rechts führender Tunnel anschliesst. Ich war in dem Moment aufgeregt wie ein kleines Kind, dass an Weihnachten darauf hofft, all die Geschenke des Wunschzettels plus ein paar Extraüberraschungen unter dem schön geschmückten Weihnachtsbaum vorzufinden. Als wir Rookburgh betraten, kreiste ein Zug über unsere Köpfe, es zischte, Nebel füllte die Luft und der Anblick der Fülle an Details, der Gebäude und des darin eingewobenen Schienenwirrwarrs - sprich der gesamte, krasse visuelle Overload, der da auf meine Sehnerven einprasselte - verschlug mir für einen kurzen Moment echt die Sprache. Das Christkind war da und hat Thematisierung dagelassen.

 

Zeit sich alles in Ruhe anzuschauen, sollten wir noch genug haben, nachdem wir F.L.Y. getestet haben, also gingen wir auf dem schnellsten Weg zum Wartebereich. Der Weg führt nach dem Durchgang zunächst an dem Süsswarenladen Emilie’s Chocoladen & Candy Werkstatt zur linken und der bodennahen Helix auf der rechten Seite über eine Fussgängerbrücke, über die große und im Zentrum Rookburghs gelegene Kohlengrube hinweg, die mit so vielen Themingdetails aufwartet, dass ich auch hier nur ein paar hastige Blicke im Vorbeigehen einfangen konnte. Raupenketten, Zahnräder, Werkzeuge, Dampf…, viel zu sehen.

 

F.L.Y. - Wartebereich

 

Der Eingang von F.L.Y. ist fast schon unscheinbar. Am Eingang des Wartebereichs überreichte uns ein Mitarbeiter einen InfoFLYer, der über die Coronamaßnahmen und die Handhabung der Gepäckablage informiert. Einen Blick konnte ich aber nicht darauf werfen. Zu abgelenkt war ich in diesem Moment von allem was um mich herum passierte, pulsierte und zum Bestaunen einlud. Jeder Blick ein kleiner Themepark-Porno.

 

Der Wartebereich führt über eine Treppe, durch einen überdachten Bereich hindurch, vorbei an dem rechts gelegenen Wasserbecken, mit dem in der Mitte befindlichen Ballon, um den sich eine bodennahe Helix herumwindet. Über eine weitere Treppe erreicht man die höchste Stelle des gesamten Wartebereichs, der gegenüber des Hotels liegt und von dem man die besten Blicke auf Rookburgh werfen kann. Und diese Blicke sind wirklich beeindruckend. Auch hier gibt es viele Details zu entdecken. Individuell gestaltete Lampen, ein großer Propeller, einer der zwei Zeppeline, Kisten mit Luftfracht… man weiss eigentlich gar nicht wo man hinschauen soll. In diesem Teil des Wartebereichs, der an der äusseren Wand entlang führt kann man ständig durch die Zäune Blicke auf Rookburgh und F.L.Y. werfen und tolle Fotos machen. 

 

Es geht erneut in einen überdachten Bereich, eine Treppe hinunter. Hier hängen Blaupausen von Fluggeräten an den Wänden und Holzkisten, in denen sich Papprollen mit weiteren, oben herausragenden Plänen befinden. Ventilatoren sorgen an heissen Tagen für Abkühlung, des Bereichs, der sich sicherlich ganz ordentlich aufheizen kann. Hier fällt dann auch das erste Mal auf, dass doch einiges an Wellblech verarbeitet wurde. Möglicherweise mehr als einem lieb ist aber ehe man dessen überdrüssig wird, sorgt ein kleiner Aussenbereich mit schöner Hinterhof-Atmosphäre wieder für Abwechslung. Der Weg führt dann ein weiteres Mal eine Treppe hinunter, zurück auf Bodenniveau. Hier wird der Wartebereich mit den Wellblech- und Holzwänden dann doch etwas eintönig. Die Blicke, die man über die Zäune hinweg werfen kann, entschädigen aber zumindest diejenigen, die die nötige Mindestgröße haben oben drüber schauen zu können, während man ein Mal Rookburgh durchquert. Treppen gibt es auch zahlreich. Das Phantasialand liebt sie einfach und das Phantasialand verbaut sie. Über eine solche geht es nun wieder hinauf, durch einen weiteren überdachten Gang, parallel am ersten Launch vorbei. Dahinter kommt ein kleiner Werkstattraum, mit einem grossen Tisch in der Mitte und Werkzeugen an den Wänden. Hier gibt es eine kleine Stolperfalle in Form von dem überall im Bereich grosszügig verspachtelten Asphalt, welcher herumliegende Kohlenhaufen darstellen soll. Aussehen tut das super. Hier hätte ich mich aber ein Mal fast auf die Fresse gelegt.

 

Bis hierher hat man Rookburgh im Grunde zwei Mal der Länge und Breite nach durchquert. Der Wartebereich ist also gefühlt ganz schön lang und bei vielen Wiederholungsfahrten und wenig Andrang, könnte das auf Dauer nerven, ständig diesen langen Weg ablaufen zu müssen. Da man hier aber im Grunde wieder am Eingang angekommen ist, wird es möglicherweise später mal die Option geben, den Weg abzukürzen. Ich bin gespannt. Aufgefallen ist mir, dass man den Wartebereich von aussen eigentlich gar nicht wirklich wahrnimmt, was bemerkenswert ist, da sich dieser immerhin komplett durch den Themenbereich schlängelt. 

 

Nachdem man einen kurzen Blick auf die Schlussbremse bzw. die bereits um 90 Grad gekippte Schiene werfen kann, auf denen die Züge bereits in der Sitzposition in Richtung Entladestation vorbeifahren, geht es über eine leicht gewundene Treppe in den Untergrund und in den letzten Teil des Wartebereichs. Hier kann man sich für Reihe 1 oder die Reihen 2-10 entscheiden. Coronabedingt ist die erste Reihe derzeit wie eigentlich überall gesperrt.

 

Die Treppe windet sich leicht nach rechts, an gemauerten Wänden aus roten Ziegelsteinen vorbei, die mit Werbung dekoriert sind. Hier ist es dunkel, die Beleuchtung ist spärlich und diffus. Es wirkt wie der Eingang zu einer alten Metrostation und das ist sehr gekonnt umgesetzt. Der Weg führt in einen runden Raum, der wie ein Gewölbe anmutet und in dem Videos an die Wände projiziert werden und die teilweise mit Ornamenten verziert sind. Neben einem Imagefilm, werden Infos über das Prozedere mit der anschließenden Gepäckablage und dem Security-Check gezeigt. In der Mitte befindet sich eine metallene, etwas martialisch anmutende Roboter-Animatronic mit leuchtenden Augen, die an einem Haken an der Decke hängt und sich hin- und herbewegt und dabei dreht. Einfach aber total effektiv und echt eine schöne Überraschung. Vom Wartebereich her, ist das in jedem Fall der stärkste Teil. Dieser Bereich ist wirklich auf sehr hohem Niveau thematisiert und die Beleuchtung und die Thematisierung sorgen für ein sehr dichtes Ambiente.

 

Der letzte Teil des Wartebereichs ist in meinen Augen fast perfekt. Aus dem ersten Teil hätte man sicherlich noch etwas mehr herausholen können aber der Park hat ein zweites Tal des Todes wie bei Taron vermieden, bzw. den Wartebereich deutlich abwechslungsreicher gestaltet. Es mag einiges an Wellblech verbaut worden sein aber man hat es geschafft, im Gegensatz zu Chiapas oder Taron die partielle Eintönigkeit immer wieder aufzulockern, so dass einem hier nicht langweilig wird. Die vielen Möglichkeiten Rookburgh und F.L.Y. vom Wartebereich aus zu beobachten, zahlen hier auch deutlich auf das Erlebnis ein.

 

F.L.Y. - Gepäckablage

 

Jedem Besucher wird nun ein Armband überreicht, welches als Schlüssel für die Schliessfächer dient, in denen alle losen Gegenstände verstaut werden müssen. Wohl auch Brillen, obwohl ich irgendwo gelesen habe, dass man diese mit einem Brillenband aufbehalten darf, was zu hoffen ist, da ich Leute kenne, die ohne Brille blind wie ein Maulwurf sind und die dann im Zweifel im wahrsten Sinne des Wortes einen Blindflug antreten müssten. 

Da es anschliessend einen Security-Check gibt, bei dem ein Metalldetektor passiert werden muss, sollte man auch wirklich alle Gegenstände ablegen. Das Armband hat einen Verschluss, der sich vor allem bei den Lichtverhältnissen nicht so leicht anlegen lässt. Erst bei Wiederholungsfahrten kam ich auf die Idee, dieses erst später und in Ruhe anzulegen, denn den Locker konnte man natürlich auch mit nicht angelegtem Armband schliessen und danach wartet man immer noch eine Weile, bis man im Zug sitzt bzw. hängt und hat somit noch genügend Zeit.

 

Es geht nun wieder eine Treppe hoch und man erreicht die Schliessfächer. Ein grünes Licht signalisiert freie Schränke. Ein leichter Druck auf die Tür öffnet diese. Hat man Taschen und lose Gegenstände verstaut, hält man das Armband an den Sensor und verriegelt so die Tür, die sich später von der anderen Seite wieder öffnen lässt. Es ist sicherlich sinnvoll sich die Nummer zu merken. Falls man diese mal vergisst, gibt es am Ausgang ein Terminal, über das man die gespeicherte Nummer abfragen kann. Von dem Feature musste ich bei 4 Fahrten auch einmal Gebrauch machen. Wird mit zunehmenden Besuchen und Alter sicherlich häufiger nötig sein.

 

Nicht nur wegen des Merkens der Nummer, ist hier auf jeden Fall etwas Konfusions- und Staupotential vorhanden, da der Ablauf mit Anlegen des Armbands und Nutzung der Schliessfächer sicherlich nicht immer ganz reibungslos funktionieren wird. Dennoch finde ich die Lösung mit den kostenlosen Schliessfächern super. Da sich diese abschliessen lassen, hatte ich hier persönlich kein ungutes Gefühl, mein Portemonnaie und Handy zu deponieren, wie ich es bei anderen Gepäckablage-Systemen hätte, auf die z.B. mindestens die Fahrer des selben Zuges im Zweifel Zugriff hätten.

 

Nachdem man sein Gepäck verstaut hat, erreicht man den Security-Check, wo man einen von zwei Metalldetektoren passieren muss, hinter denen zwei Mitarbeiter Anweisungen geben und im Zweifel mit einem Handscanner noch einmal genauer kontrollieren. Es mag vielleicht auf den ersten Blick übertrieben erscheinen, aber wenn man berücksichtigt, dass ein Flying Coaster bauartbedingt wohl einiges an Gegenständen aus den Taschen der Mitfahrer zutage fördern würde und dass F.L.Y. häufig über die Köpfe der Besucher Rookburghs hinweg fliegt und es im gesamten Bereich keine Fangnetze gibt, ist es einfach nötig, sicherzustellen, dass niemand von umherfliegenden Handys oder anderen Gegenständen getroffen wird.

Vielleicht sollte Cedar Point dieses System auch mal für Steel Vengeance in Betracht ziehen, wo die Gäste ebenfalls einen Metalldetektor passieren müssen, Handy und Schlüssel aber trotzdem noch mit in die Station nehmen dürfen, um sie dort in Taschen unter den Sitzen zu verstauen, die man dann während der Fahrt wieder öffnen kann und worüber ich mal einen 100-seitigen Aufsatz geschrieben habe.

 

F.L.Y. - Station

 

Da Handys, Kameras und GoPros in den Schliessfächern verstaut werden müssen, gibt es von der Station bisher natürlich weder Fotos, Videos noch WalkThroughs zu sehen. Mit Ausnahme des einen Bildes von der Webseite. Deshalb versuche ich es mal so detailliert wir möglich zu beschreiben. Nach dem Security Check betritt man die Station, vor der sich der Weg nach links und rechts gabelt und in dessen Mitte sich ein imposantes Themingobjekt, bestehend aus einem alten Motor als Herzstück mit einigen Schläuchen, Rohren und zusätzlichen Druckbehältern und mit Wasser gefüllten und beleuchteten Glaszylindern befindet. Bei einem normalen Betrieb nach der Pandemie hat es möglicherweise einen Einfluss auf die Sitzreihe ob man links oder rechts langgeht aber mein Eindruck war, dass man aktuell einfach der nächst freien Reihe zugeteilt wird. An den Aussenwänden befinden sich Monitore, auf denen Videos gezeigt werden, die das Boarding und Anlegen der Bügel erklären.

 

Der Zug besteht aus 10 Reihen und da die Sitze zum Boarding alle seitlich und nebeneinander an der dahinterliegende Schiene in die Station fahren - es sich somit um 20 nebeneinander befindliche Sitze handelt - hat diese eine beachtliche Breite. Die Wand hinter der Schiene ist beleuchtet. Entweder Blau oder Rot. Mit dem einfahrenden Zug fadet die Farbe flüssig in die jeweils andere über. Das ist mir auch erst bei der dritten Fahrt aufgefallen, da man vorher damit beschäftigt ist, die ganzen anderen Details zu erkunden und Eindrücke zu verarbeiten. Der Look der Station ist insgesamt sehr gut in Szene gesetzt und erinnert an eine alte U-Bahn-Station, deren Wände mit schweren, verrosteten und vernieteten Metallplatten verkleidet sind. 

 

Sehr positiv fand ich, dass die Züge leer in die Station einfahren, da die Fahrer/innen diese vorher in einer separaten Entladestation verlassen haben. Positiv aufgefallen ist mir das auch bereits bei Kärnan oder z.B. Flight of Fear in Kings Dominion bzw. Kings Island. Das zahlt vor allem bei der ersten Fahrt ungemein auf die Stimmung und Wahrnehmung einer Attraktion ein, wenn man vor seiner Jungfernfahrt nicht schon in die Gesichter derjenigen blickt, welche die Fahrt gerade hinter sich haben, um da irgendeine Reaktion abzulesen.

 

Wir wurden für die erste Fahrt der zweiten Reihe zugewiesen. Es wird immer nur die Anzahl an Personen zu den Gates der jeweiligen Reihen gelassen, wie es Sitzplätze gibt. Eine freie Platzwahl ist derzeit nicht möglich bzw. wird es diese später auch nur für die Front Row geben. Natürlich kann man die RideOps auch einfach fragen ob sie einen Sitzplatzwunsch erfüllen aber aufgrund der jetzigen Situation und der Tatsache, dass die Attraktion gerade erst eröffnet wurde, würde ich mal vermuten, dass das derzeit nicht möglich ist. Wir hatten das Glück, sowohl ein Mal ganz vorne, als auch in der vorletzten Reihe zu sitzen und ich war der Ansicht, die wichtigsten Sitz- bzw. Flugpositionen für einen ersten Eindruck getestet zu haben.


Bekanntlich handelt es sich bei F.L.Y. um einen Prototypen von Vekoma. Vor allem haben die Holländer das bei bisherigen Flying Coastern nicht ganz so reibungslose Boarding nicht nur verbessert, sondern neu erfunden. Sowohl bei den Flying Coastern von B&M und noch schlimmer bei den First Generation Flying Coastern/Dutchmen von Vekoma, ist das Boarding auch etwas unangenehm. Man steigt zwar auch bei diesen in einer sitzenden Position ein, wird dann aber noch in der Station auf den Bauch bzw. den Rücken gekippt, so dass man für die gesamte Fahrt den Lifthill hinauf in dieser Position verharrt. Insbesondere bei den Flying Dutchmen von Vekoma ist das wirklich unangenehm auf dem Rücken liegend und Kopf voraus, den Lifthill hinauf zu fahren. Ausserdem sorgt das langsame Boarding auch dafür, dass man häufig in der Schlussbremse hängt bzw. liegt und darauf wartet, aus dieser Position befreit zu werden. Beides wurde bei F.L.Y. neu gedacht und perfekt umgesetzt.

 

Neben dem Kippen in die hängende Position wurde aber auch die Abfertigung insgesamt signifikant verbessert. Das Seating ist kinderleicht, das Rückhaltesystem macht einen sehr hochwertigen, robusten Eindruck, Schienbeinhalter und Schulterweste sind schnell angelegt und auch die Ride Ops wirkten für den ersten Tag bereits sehr eingespielt, weshalb die Dispatches hier in einer bemerkenswert hohen Taktung erfolgten. Die separate Entladestation sorgt ebenfalls für eine noch reibungslosere Abfertigung, das das lästige Durcheinanderlaufen der Fahrgäste entfällt. Richtig gut umgesetzt. Hut ab, Vekoma.

 

F.L.Y. Darkride-Part

 

Spoiler

Der Zug verlässt die Station über eine 180 Grad Rechtskurve. Die Sitze befinden sich noch in der aufrechten Position. Es folgt ein kurzer, überdachter Lifthill bzw. der Teil, bei dem Viele auf einen Darkride-Part gehofft haben. Diesen gibt es auch tatsächlich, wenngleich er wohl weniger spektakulär ausfällt, als es sich Einige erhofft haben dürften. Zunächst fährt man an einigen 3D Hologramm Ventilatoren vorbei, auf denen fiktive Produkte beworben werden, die in Rookburgh gekauft werden können. Das ist einfach aber effektiv und die Animationen sind grafisch gut umgesetzt. Es folgen ein paar alte Schaltschränke und ein großes Fenster mit LED Panels, durch das man das Treiben in Rookburgh beobachten kann. Wer sich für diesen Teil Animatronics gewünscht hat, wird wohl enttäuscht werden. Wer auf ein konsequentes Storytelling wie bei Baron, Kärnan, etc. gehofft hat, wird in dem Punkt ebenfalls nicht auf seine Kosten kommen. Das Erlebnis, welches die gute Gestaltung des Untergrund-Wartebereichs, der Station und der kurze Darkride-Part bieten, finde ich dennoch atmosphärisch sehr gut umgesetzt. Das Erlebnis zuvor durch Rookburgh gelaufen zu sein, hat hier natürlich auch einen grossen Einfluss auf den Spannungsbogen.

 

F.L.Y. - der Flug

 

Am Ende des Lifthills angekommen, fährt der Zug über eine 90 Grad-Kurve auf den ersten Launchabschnitt. Dabei werden zeitgleich die Sitze nach unten und in Fahrtrichtung gekippt. Das geschieht so flüssig, dass man davon fast nichts mitbekommt und sich plötzlich unter der Schiene hängend wiederfindet. Bemerkenswert, wie gut das von Vekoma umgesetzt  wurde.

 

Der Zug kommt vor dem Launch nicht komplett zum Stehen und wird dann beschleunigt. Der Launch beginnt sehr verhalten und steigert sich gegen Ende etwas, ist aber weit davon entfernt, intensiv zu sein. Ich würde das von der Intensität ungefähr mit Copperhead Strike von Mack vergleichen. Wer hier einen Arschtritt wie bei Taron erwartet, wird möglicherweise enttäuscht sein, allerdings wären solche Beschleunigungen in dieser Hängeposition wohl auch sehr unangenehm, da das zu sehr hohen Belastungen führen würde.

 

Dem Launch schliesst sich eine erste aufwärts geneigte Rechtskurve an, welche durch die Gebäude des Hotel Charles Lindbergh führt und der spektakuläre Flug durch und über Rookburgh hinweg beginnt. Vor allem bei der ersten Fahrt fiel es mir schwer, bei dem verschlungenen Layout durch die Häuserschluchten hindurch und die vielen Near Miss Effekte, die Orientierung zu bewahren. Natürlich liegt das auch daran, dass die natürliche Blickrichtung durch die Hängeposition eher die nach unten, als die in Fahrtrichtung ist und man somit auch nicht immer den Fahrverlauf sehen kann. Für die Nackenmuskulatur kann es auch etwas anstrengend sein, den Kopf während der gesamten Fahrt in Fahrtrichtung zu heben.

 

Auch die insgesamt 4 Fahrten haben nicht ausgereicht, mir das Layout ausreichend einzuprägen, um dieses jetzt ohne verfügbares Onride-Video akkurat wiederzugeben, weshalb ich mich damit begnüge, die Fahrt eher HighFLY zu beschreiben bzw. auf das Fahrverhalten, Fluggefühl, die Besonderheiten und die Unterschiede zu anderen Flying Coastern eingehe.

 

Die Laufruhe der Bahn ist erstaunlich, was auch sehr zu dem tollen Gesamterlebnis beiträgt. Dass Vekoma sich in den letzten Jahren unglaublich weiterentwickelt hat, sollte mittlerweile eigentlich bekannt sein aber dass sie auch bei einem Prototypen eine so sanft fahrende Bahn entwickelt haben, kann man schon noch mal besonders lobend erwähnen. Die Bahn fährt sich vor allem auch noch mal etwas ruhiger, als der vor wenigen Monaten eröffnete Suspended Thrill Coaster „Hals über Kopf“ in Tripsdrill. Dass die Bahn den gesamten Tag über keine Ausfälle hatte - zumindest keine, von denen wir etwas mitbekommen hätten - muss man auch positiv erwähnen. Ich habe auch sonst noch von keinen Störungen gehört und gelesen. 

 

Neben der Laufruhe, vermittelt F.L.Y. ein schönes Fluggefühl, was vor allem auch aus dem gekonnten Zusammenspiel mit den Gebäuden und den Near Miss Effekten entsteht. Vor allem verglichen mit den anderen von mir gefahrenen Flying Coastern von B&M und Vekoma, deren Layous statt auf ein authentisches Fluggefühl eher auf Inversionen, Out of Control und hohe punktuelle G Forces ausgelegt sind, fühlt sich eine Fahrt auf F.L.Y. am ehesten nach Fliegen an.

 

Besonders gut gefallen haben mir die zwei Zero G Rolls, die optimal berechnet sind und sich sehr dynamisch fahren und mich fast schon an die Perfektion von RMC-Inversionen erinnern, bei denen ebenfalls keine störenden, lateralen Kräfte auftreten. Ausserdem bietet F.L.Y. - vor allem in den vorderen Reihen - einige Airtime-Momente, was sich in der Hängeposition neu und ungewohnt anfühlt. Die stärkste Airtime tritt nach dem zweiten Launch auf, den man so gut wie gar nicht wahrnimmt und der wohl wirklich nur dazu dient, den Zug auf Geschwindigkeit zu halten. Die Airtime, die man in der Ausfahrt nach dem Launch in den höchsten Punkt der Bahn vor allem in den vorderen Reihen spürt, ist die intensivste während der gesamten Fahrt.

 

Da wir bei unseren vier Fahrten das Glück hatten, F.L.Y. sowohl ganz vorne, als auch ein Mal in der vorletzten Reihe zu fahren bzw. zu fliegen, konnte ich mich davon überzeugen wie unterschiedlich sich die Anlage je nach Position und auch Tageszeit fährt. Während man vorne in einigen Elementen Airtime spürt, bietet die Bahn hinten vor allem am Nachmittag lang anhaltende, positive G-Kräfte und da die Fahrt sehr lang ist, fordert das dann auch deutlich mehr, als ich es vermutet hätte. Dadurch, dass man häufig in die Westen gedrückt wir und das Blut in die Arme fliesst, haben mir nach den Fahrten die Hände gekribbelt. Nach dem Aussteigen nach unserer zweiten Fahrt, torkelte ein weiblicher Fahrgast vor mir Richtung Ausgang und nach der dritten Fahrt war der Boden der Entladestation nass, was vermutlich damit zusammenhängt, dass schon mal ein paar Hinterlassenschaften beseitigt werden mussten. 

 

F.L.Y. ist eine super Ergänzung für das Phantasialand und wurde perfekt in den Themenbereich integriert und offenbar hat Vekoma es bereits mit dem Prototypen geschafft, eine zuverlässige und ruhig laufende Anlage zu realisieren.

Die Frage, auf welcher Position ich F.L.Y. in meinem persönlichen Ranking sehe, kann ich für mich noch gar nicht genau beantworten. Zu schwer ist es, die Bahn von der nahtlosen Einbettung in den Themenbereich zu trennen, welche das Gesamterlebnis natürlich massgeblich mit gestaltet. Ich kann aber schon sagen, dass es nicht zu einer Top-Platzierung reicht, was ich aber auch nicht erwartet habe und weshalb ich auch überhaupt nicht enttäuscht bin. Dafür bieten mir Flying Coaster insgesamt schon bauartbedingt einfach zu wenig das Erlebnis, dass ich auf Achterbahnen so liebe, wie z.B. viel Airtime und ein hohes Pacing. Daran kann auch die sensationelle Thematisierung nur bedingt etwas ändern. Nichtsdestotrotz, ist F.L.Y. eine grossartige Achterbahn in einem tollen Themenbereich.

 

Rookburgh - Soundtrack, Toiletten und sonstiges

 

Der Soundtrack ist in Rookburgh nicht so omnipräsent und laut, wie z.B. in Klugheim. Teilweise kennt man diesen ja schon aus dem Trailer. Grundsätzlich passt das zu dem Themenbereich aber vom Prinzip her ist es der gleiche, generische und orchestrale IMAscore Bombast, den man auch in andern Parks zu hören bekommt. Ich finde Musik ins Freizeitparks schon wichtig aber der Soundtrack eines Themenbereichs hat für mich nach der Qualität der Attraktion und dem Theming die geringste Relevanz, weshalb ich da auch nicht so sehr drauf achte, wie eben auf die anderen Details. Toll fand ich aber, dass es außer dem Score in Rookburgh noch Alltagsgeräusche zu hören gibt. Ob das nun das Tuten einer Lokomotive oder das Starten des Motors des Kohlenfahrzeugs am Ausgang von F.L.Y. ist. So etwas füllt einen Themenbereich mit Leben.

 

Auch bei den Toiletten wurde die konsequente Gestaltung mit ungewöhnlichen Pissoirs, Spülkästen aus Metall mit Kette und passenden Kacheln konsequent umgesetzt.


Der überall eingesetzte Dampf bzw Nebel eine schöne Atmosphäre. Hier hat mir besonders gut der Kanaldeckel gefallen, aus dem Dampf strömte und der mich an die Kanäle in New York erinnerte. Im gesamten Bereich gibt es unglaublich viel zu entdecken. Das alles aufzuzählen, würde viel zu weit gehen und man kann jedem nur empfehlen, Rookburgh so schnell wie möglich selbst zu erkunden.

Rookburgh  - Shops und Restaurants

 

Wie schon zuvor erwähnt, befindet sich links vom Eingang Emilie’s Chocoladen & Candy Werkstatt. Das Interieur ist stimmig und einzigartig. Vor allem auch weil eine grosse Stütze F.L.Y.s mitten im Laden steht und man durch das Glasdach die Schienen und die Bahn beobachten kann. Im vorderen Bereich befinden sich thematisch passende und schön gestaltete Behälter mit Weingummi, Lakritz, etc. Hier kann man sich die gewünschte Menge über Spender in eine Tüte füllen.
Im hinteren Teil werden handgemachte Schokoladen-Kreationen hergestellt. Ich habe mir einen Beutel mit Milchschokolade mit Oreos und Smarties gekauft, der 5 € gekostet hat. Bezahlt wird nach Gewicht. Preislich ist das natürlich nicht günstig aber die Schokoladen werden von Mitarbeitern vor den Augen der Besucher halt auch handgemacht. Ob es das braucht, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Langfristig würde ich mich wohl immer eher für Eis im Café Himmelreich entscheiden.

 

Rechts vom Ausgang F.L.Y.s verströmt die Sandwich-Manufaktur „Kohleschipper“ verlockende Düfte. Da wir aber lieber im Restaurant Uhrwerk essen wollten, konnte ich den Kohleschipper nicht selber ausprobieren aber das was was man riechen und sehen konnte, machte einen vielversprechenden Eindruck.

 

Nach der zweiten Fahrt auf F.LY. fragten wir im Restaurant Uhrwerk nach einem Tisch für fünf Personen und zu unserer Überraschung war es trotz fortgeschrittener Mittagsstunde noch ziemlich leer. Ein Grund könnten die Preise der Gerichte sein, die wohl einige Besucher abschrecken werden. Uns aber nicht. Für mich war von vornherein klar, hier zu essen. Das eher kühle und straighte Interieur wird durch eine stimmige Beleuchtung in ein angenehmes Licht getaucht. Die Stühle sind Sitzschalen, die über schwenkbare Gelenke an dem selbigen befestigt sind, so dass diese auch unter dem Tisch versteckt werden können. 

Die Speisekarte ist wie eine Zeitung aufgemacht, deren Gestaltung an die Rookburgh Gazette erinnert. Diese liegen bereits auf dem Tisch, wenn man Platz nimmt. Die Aufbereitung des Angebots in der Zeitung selbst, ist zu Beginn etwas konfus, bzw. geht im Layout ein wenig verloren. Vor allem das Pommes-Angebot sollte offensichtlicher kommunizieren, dass zwei Burger im Preis enthalten sind.
Hilfestellung bietet aber das sehr aufmerksame Servicepersonal, dass sich hier sogar mit Namen vorstellt. Das kannte ich bisher so nur aus den USA. Verglichen mit anderen Parkrestaurants sind hier verhältnismässig viele Servicekräfte um das Wohl des Gastes bemüht und diese waren auch alle sehr freundlich. Hier ist mir auch zum ersten Mal die Kleidung der Mitarbeiter aufgefallen, Diese ist im Stil der 20er/30er gehalten und im Gegensatz zu der mittelalterlich und üppig anmutenden Kleidung der Mitarbeiter in Klugheim sehr schlicht. Fast schon ein wenig militärisch. Auch der derzeit nötige Mundschutz ist mit einem beigen Tuch passend gewählt und verleiht den Mitarbeitern auch ein wenig einen verruchten, Banditen-Charakter.

 

Das Angebot besteht vor allem aus Burger- und Pastagerichten, die aus hochwertigen Zutaten zubereitet werden und das ist nicht nur Marketingblabla, sondern das kann ich definitiv bestätigen. Ich entschied mich für den Captains-Burger mit Roastbeef und Pommes, der 24 € kostete. Natürlich ist das alles andere als ein Schnäppchen aber der Burger war wirklich lecker und akkurat zubereitet. Ausserhalb des Parks ist ein Burger dieser Qualität für 15 € zu haben. Den Aufpreis zahlt man hier für das besondere Ambiente und den tollen Service. Wo sonst kann man schon aus einem Restaurant eine fahrende Achterbahn beobachten, welche das Gemäuer jedes Mal zum Erzittern bringt. Beim Verlassen des Restaurants stellten sich mindestens fünf der Servicekräfte in einer Reihe auf, um uns zu Verabschieden.

 

Ambiente, Erlebnis, Service und Qualität der Speisen vermittelten hier eine gute Vorstellung, welche Intention das Phantasialand mit dem Hotel-Angebot und dem Restaurant verfolgt. Man möchte mit einem sehr exklusiven Angebot ein Publikum ansprechen, dass sich etwas Besonderes leisten möchte und dafür auch bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. 

 

Rookburg - Das Fazit

 

Die Bauzeit war mit 4 Jahren sicherlich ungewöhnlich hoch und je länger sie dauerte, desto häufiger wurde sich darüber beschwert oder lustig gemacht. Vergleiche mit dem BER waren ein Dauerbrenner oder es wurde darauf verwiesen, dass das Energylandia in der selben Zeit etliche Achterbahnen aus dem Boden stampfen würde oder dass Disney - einer der wertvollsten Unterhaltungskonzerne der Welt - in weniger Zeit einen Bereich wie Galaxy's Edge baut. Ich habe diese Haltung nie verstanden, weil für mich von vornherein klar war, dass man dieses Projekt und die Voraussetzungen - räumlich und auch monetär - mit keinem anderem vergleichen kann und weil der Park ja auch keine Verpflichtung hat, seine Projekte in einem Zeitraum fertigzustellen, den andere Leute für angemessen halten. Ich konnte diese Ungeduld nicht verstehen. Auch hinsichtlich des spärlichen Marketings nicht. Wie schon eingangs erwähnt, hat die Geheimhaltung für mich persönlich sehr auf den ersten Besuch eingezahlt. Hätte man hier jeden Fortschritt mit Fotos dokumentiert, hätte man unglaublich viel Überraschungspotential und Momentum verschenkt. 

 

Eigentlich war es eher verwunderlich, dass der Park nach Klugheim überhaupt ein Projekt dieser Grössenordnung und Kosten realisiert. Die Frage, ob man dem Bereich die lange Bauzeit ansieht, kann ich für mich persönlich klar mit ja beantworten. Vermutlich war eine Eröffnung schon für das vergangene Jahr geplant aber wer weiss, was dazwischen gekommen ist. Dass es bei einem Projekt dieser Grössenordnung und dieses Komplexitätsgrads und den vielen verschiedenen Gewerken, die hier nahtlos und perfekt ineinander greifen, zu Problemen kommen kann, ist ziemlich naheliegend.

 

Das Phantasialand hat mit Rookburgh einen Bereich geschaffen, der so immersiv ist, wie ich es persönlich von keinem anderen Themenbereich kenne und ich bin trotz hoher Erwartungen an den Bereich positiv überrascht. Zur Info: ich war noch nicht in Orlando oder in anderen Disneyparks ausser Disneyland Paris vor Ewigkeiten ein Mal. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass es neben Galaxy's Edge, World of Avatar und dem Harry Potter Bereich in Universal noch viele Themenbereiche gibt, die ein derart immersives Erlebnis bieten.

 

Die Immersion ist so konsequent, dass ich zwischenzeitlich vergass, im Phantasialand zu sein. Neben der tollen Gestaltung liegt das natürlich auch daran, dass man bis auf eine Ausnahme - nämlich vom höchsten Punkt F.L.Y.s - keinen Blick aus dem Bereich heraus werfen kann. Rookburgh wird dem Anspruch einer in sich geschlossenen Themenwelt wirklich gerecht und wir wollten den Bereich auch den gesamten Tag über nicht verlassen. Als wir dann doch um 17.00 Uhr Richtung Klugheim aufgebrochen sind, um wenigstens eine Fahrt auf Taron zu machen, hatte ich fast einen Kulturschock, als ich in Berlin auf die fast schon piefig anmutende Strasse trat. Der Kontrast ist krass und offenbart die Diskrepanz zwischen den weniger aufwändig gestalteten Bereichen des Parks gnadenlos. Ein wenig stellt man auch Teile des eigenen Parks in den Schatten. Während man in Klugheim durch die Pflanzenwand oder mögliche Blicke auf andere Bereiche -wenn auch nur von Taron aus - immer wieder auch ein wenig aus der Illusion herausgerissen wird, muss man feststellen, dass das Phantasialand mit Rookburgh wirklich noch mal eine (Kohlen)Schippe draufgelegt hat. 

 

Ein gewisses Risiko sehe ich darin, dass Rookburgh mit F.L.Y. bzw. nur einer Attraktion, langfristig zu wenig Abwechslung bietet, um Besucher auch in 10 Jahren noch in dem Maße zu begeistern, dass diese bereit sind, eine Nacht im Hotel zu verbringen. Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass auch das Ling Bao und Matamba jeweils einem Themenbereich angeschlossen sind, der nicht allzu viel an Attraktionen bietet aber im Charles Lindbergh, ist das gesamte Übernachtungserlebnis halt auch sehr stark auf den Themenbereich fokussiert. 

 

Ich wünsche dem Phantasialand, dass sie mit Rookburgh langfristig erfolgreich sind. Verdient hätten sie es.

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Vielen lieben Dank @Madflex für deinen wirklich sehr ausführlichen Bericht. So viel Mühe hast du dir gemacht. Es hat Spaß gemacht , ihn zu lesen. Da ich gestern in Rookburgh war, habe ich beim Lesen wieder alle Bilder und Eindrücke vor Augen gehabt. Danke dafür😊

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Toller ausführlicher Bericht, vielen Dank dafür! Waren richtig traurig, dass wir gestern relativ zeitig weg mussten, aber das Erlebnis Rookburgh war jede Minute Warten und Beine-in-den -Bauch-stehen wert. Und ich kann es keine 24 h später schon wieder kaum erwarten, wieder da zu sein.

 

Auch wir fanden die Immersion des Bereiches einfach perfekt. Es hat einen beim Eingang in die Themenwelt völlig übermannt, ich hatte gefühlt die ersten zehn Minuten Schnappatmung. 😅 Was mich allerdings etwas wunderte, war, dass der Bereich zwar unfassbar reich dekoriert, die Deko aber fast zu 100 % statisch ist. Also keine in sich greifenden Zahnräder an irgendwelchen Wänden, keine aufsteigenden Ballons oder Zeppeline, keine laufenden Maschinen, es ging alles eher Richtung "Ausstellungsstücke." Hat das außer mir noch jemand so empfunden?

 

Eine Frage habe ich an die F.L.Y - Vielfahrer: wir hatten gestern das Pech, bei unseren drei Fahrten immer nur im hintersten Bereich des Zuges zu landen (9, 10,10). Ich habe nun vermehrt gelesen, dass hier die positiven Kräfte deutlich spürbar höher sind. Ich fand an einigen Stellen, in denen es kopfüber ins Tal ging und einen die positiven Gs nach unten drücken die Bügel grenzwertig unangenehm (wenn ich heute über mein Schlüsselbein fahre, hab ich tatsächlich leichte Quetschungs-Schmerzen). Fand die ersten zwei Fahrten daher auch ziemlich anstrengend, weil ich ständig versucht habe, durch Körperspannung dem ganzen "entgegenzuwirken", was ja nun wenn überhaupt nur sehr begrenzt möglich ist.

Wie verhält sich das in den vorderen Reihen? Wird man dort ggf. nicht so heftig ins Rückhaltesystem gedrückt?

Es fiel auch auf, dass einige Fahrgäste mit Sätzen wie "das drückt aber unangenehm auf die Oberweite" / "ich hab Kopfschmerzen" und ähnlichem aus der Bahn ausstiegen. 🤷‍♀️ Vor diesem Hintergrund bin ich wirklich froh, dass FLY nur so einen "Durchschiebe - Launch" hat, in Taron-Manier wollte ich das Ding nicht fahren. 😂

 

Ansonsten fand ich die Fahrt selbst sehr schön, wirklich mal "ganz was anderes" und eine tolle Ergänzung zum restlichen Achterbahn-Portfolio.

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